Ohlsdorf: Badeschluss - Statt attraktiviertem Badesee gibt es nun einen Löschteich samt Badeverbot
Foto: Matthias Lauber
OHLSDORF. Eine gewisse Missstimmung herrscht derzeit rund um einen Badesee in Ohlsdorf (Bezirk Gmunden), der eigentlich offiziell noch nie einer war, jetzt aber einer hätte werden sollen. Der Badesee oder Löschteich im Ortsteil Aurachkirchen schlägt bereits seit Jahren immer wieder politische Wellen. Von einem "bitteren Wahlzuckerl" vor der Wahl, sprechen nun die beiden anderen Ortsparteien, denn statt einer angekündigten Attraktivierung des Badesees gibt es dort seit Montag jetzt "offiziell" einen Löschteich mit Badeverbot. Genauer gesagt einem Badeverbot mit Zwinkersmiley. "Die Erkundungstour einiger ähnlich großer Badeseen hat ergeben, dass deren Errichtungskosten zwischen 1,5 und 2 Millionen Euro lagen. Es wird für die Gemeinde schwer werden, diese Kosten aufzubringen, zumal die letzten Unwetter gezeigt haben, dass wir noch eine Menge "Hausaufgaben" in Punkto Hochwasserschutz zu leisten haben", rechtfertigt sich Christine Eisner (ÖVP), als Bürgermeisterin von Ohlsdorf. Weil seit 42 Jahren für die im Jahr 1979 direkt neben der Aurach errichtete Anlage die Betriebsgenehmigung fehlt und eine angekündigte Neu- oder Umgestaltung über Jahre hinweg nicht umgesetzt wurde, urgierte zwischenzeitlich die Bezirkshauptmannschaft Gmunden. Nun sollte es im heurigen Wahljahr dann scheinbar besonders schnell gehen. Mittels Dringlichkeitsantrag für die Planung sollte noch im Mai "der Startschuss zum Umbau" fallen, wird Christine Eisner (ÖVP), Bürgermeisterin von Ohlsdorf, auf der Webseite der örtlichen ÖVP zitiert. Für Verstimmung in der Gemeinde sorgte dann am Montag aber ein Posting des Gemeindeoberhaupts mit einer inhaltlichen 180-Grad-Wende. "Vom Badesee zum Löschteich", so lautete das Facebook-Posting, in dem erklärt wird, dass die Bürgermeisterin den Badeteich nun in einen Löschteich umfunktioniert habe, welcher immer gefüllt und gepflegt sein muss. "Baden verboten!". Vom neuen Löschteich wussten vorerst aber nicht einmal die örtlichen Feuerwehren, wie die Vertreterinnen und Vertreter der SPÖ und FPÖ in einer gemeinsamen Presseaussendung am Montag erklärten. Der Löschteich befindet sich übrigens zwischen einem Hydranten und der Aurach und das sei laut Anwohnern auch gut so. "Weil dann merkt man wenigstens nicht, dass der See - jetzt Löschteich - sichtbar Wasser verliert", wie ein älterer Anwohner im Gespräch mit laumat|at die Situation zusammenfasst.
Quelle: www.laumat.at