Kärnten: Bauprogramm 2021 - Rekordinvestition in die Infrastruktur
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LR Gruber präsentierte Arbeitsprogramm für Straßen-, Brücken- und Wegebau – Insgesamt über 51 Millionen Euro Budget- davon profitiert auch regionale Bauwirtschaft – 220 Baumaßnahmen im Straßenbau und 327 Bauprojekte im ländlichen Wegenetz geplant
Klagenfurt (LPD). Viele Jahre lang waren die Baubudgets in Kärnten von Kürzungen betroffen, mit negativen Auswirkungen auf den Zustand der Straßeninfrastruktur im Land. Seit 2018 zeigt die Entwicklung jedoch wieder nach oben. Heute konnte Straßenbaureferent Martin Gruber ein Rekordbudget von 51,5 Millionen Euro präsentieren, das 2021 sowohl im Straßen- und Brückenbau als auch im ländlichen Wegenetz investiert wird. „Wir sprechen hier von der grundlegendsten Infrastruktur des Landes und den Lebensadern Kärntens, nicht nur in den Städten und Gemeinden, sondern auch im ländlichen Raum“, betonte Gruber.
Der 2018 mit einer Straßen- und Wegebauoffensive gestartete Aufholprozess könne somit fortgesetzt werden. Eine moderne Infrastruktur sei auch ein Standortfaktor, so Gruber. „Landesstraßen, Verbindungsstraßen, Güterwege und Brücken auf einen zeitgemäßen technischen Stand zu bringen, bedeutet auch sie für die Wirtschaft und die Bevölkerung vor Ort leistungsfähiger und sicherer zu machen.“ Gleichzeitig sei diese Rekordinvestition auch ein Zeichen an die heimische Wirtschaft. „Wir lösen damit ein Investitionsvolumen von rund 100 Millionen Euro aus, das für Aufträge bei heimischen Baufirmen sorgt und damit regionale Arbeitsplätze sichert. Das ist gerade in Zeiten wie diesen wichtig“, sagt Gruber.
40 Millionen Euro stehen 2021 allein im Straßen- und Brückenbau zu Verfügung. „Ein so hohes Baubudget hat es in Kärnten seit 2007 nicht mehr gegeben“, informierte Gruber. Kärntenweit sollen damit 220 Baumaßnahmen in Angriff genommen werden. Gruber nannte als Beispiele Fahrbahnsanierungen auf der B317 zwischen Mölbling und Landbrücken sowie auf der Mölltal Straße, in die Millionenbeträge investiert werden. In der Klagenfurter Innenstadt will man den desolaten Kreuzungsbereich zwischen dem Villacher Ring und der B83 in Angriff nehmen und auch komplexe Brückenbauprojekte wie die Sanierung der Draubrücke Villach Nord um 1,5 Millionen Euro sind im heurigen Bauprogramm vorgesehen. Beim Großprojekt Sicherheitsausbau B100 informierte Gruber, dass man kurz vor der straßenrechtlichen Bewilligung für den ersten Abschnitt, der Umfahrung Greifenburg, stehe und heuer erste bauliche Schritte setzen könne, sofern die noch ausstehende Prüfung durch den Landesrechnungshof im Zeitplan bleibe.
DI Volker Bidmon, Leiter der Straßenbauabteilung ergänzte, dass knapp 40 Baustellenausschreibungen bereits im Frühjahr veröffentlich werden, um die Bautätigkeit nach der Winterpause rasch aufnehmen zu können. „Das bringt der Baubranche Planungssicherheit und gewährleistet Beschäftigung ihrer Mitarbeiter“, so Bidmon. Bei der Vergabe komme konsequent das Bestbieterprinzip zur Anwendung, um regionalen Betrieben die Chance zu geben, Aufträge zu erhalten.
Für das ländliche Wegenetz stehen heuer 11,5 Millionen Euro und damit um 1,5 Millionen mehr als im Vorjahr zur Verfügung. „Wir setzen damit 327 Projekte in 96 Kärntner Gemeinden um – vom Umbau über den Neubau von Wegen bis hin zur gänzlichen Neuerschließung von Hofstellen“, erklärte Gruber. 195 Projekte können als so genannte Großprojekte bezeichnet werden, die sich von den Kosten her in Millionenhöhe abspielen. Denn es geht im ländlichen Wegenetz sehr oft darum, ganze Wege neu zu trassieren, Kehren aufzuweiten oder komplexe Stützbauwerke zu errichten. Die Sanierung der Weganlage Unteralpe in der Gemeinde Metnitz um 1,7 Millionen Euro oder die Teuchner Höhenstraße in der Gemeinde Himmelberg, die in den nächsten Jahren um knapp 1 Million Euro komplett ausgebaut wird, wurden als Beispiele genannt. „Wir bringen mit den 11,5 Millionen Euro sehr viel weiter für die Mobilität der ländlichen Bevölkerung“, unterstrich Gruber.
Neben den großen Bauprojekten sei auch die regelmäßige Instandhaltung der Wege eine wichtige Aufgabe, betonte Dipl.-Ing. Gerhard Hoffer, Leiter der Abteilung 10 – Land- und Forstwirtschaft, der auf die Gesamtlänge des ländlichen Wegenetzes von 8.600 km verwies. Ziel sei es, dadurch die Lebensdauer von Weganlagen zu erhöhen. „Der Agrarbauhof ist dabei, aber auch bei Katastrophenschäden, unsere schnelle Eingreiftruppe vor Ort und setzt in Eigenregie Baumaßnahmen um“, so Hoffer.
Landesrat Gruber bedankte sich abschließend bei den Abteilungsleitern und ihren Teams: „Mir ist bewusst, dass eine solche Erhöhung des Baubudgets mit einem entsprechend höheren Arbeitspensum für die Mitarbeiter in den Abteilungen einhergeht. Ohne sie könnten wir dieses heurige Rekord-Baubudget nicht umsetzen.“
Quelle: Land Kärnten