Niederösterreich: Baustart für 420 Millionen-Investition zur Terminalerweiterung am Flughafen Wien-Schwechat
LH Mikl-Leitner, Bgm. Ludwig und Flughafen-Vorstände: Inbetriebnahme für 2027 geplant
Offizieller Start für eine 420 Millionen-Euro-Investition am Flughafen Wien-Schwechat: Die Vorbereitungsarbeiten für die Terminal-Süderweiterung sind seit Juli 2023 im Gange, mit dem heutigen Tag geht nun „richtig los“: Heute, Mittwoch, starteten Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leiter, der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig sowie die beiden Flughafen-Vorstände Julian Jäger und Günther Ofner die intensive Bauphase für das Terminalprojekt.
Landeshauptfrau Mikl-Leitner sprach in ihrer Stellungnahme von einem „großartigen und wichtigen Tag“, der Flughafen Wien-Schwechat sei nicht nur „ein Tor zur Welt“ und eine „wichtige Drehscheibe“, sondern vor allem auch „eine wichtige Lebensader für die Ostregion, für Österreich und für Europa“. Sie verwies in diesem Zusammenhang auch auf die 29,5 Millionen Passagiere, die den Flughafen im Vorjahr frequentiert haben, und auf die 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit der Terminalerweiterung um 420 Millionen Euro werde „die Erfolgsgeschichte des Flughafens Wien-Schwechat weitergeschrieben“, zeigte sie sich überzeugt. Diese Investition sei nicht nur ein wichtiger Impuls für die Bauwirtschaft, sondern trage auch wesentlich zu Nachhaltigkeit und Umweltschutz bei, so Mikl-Leitner.
Bürgermeister Ludwig hob die gute Zusammenarbeit der Bundesländer Wien und Niederösterreich hervor und bedankte sich bei Vorstand, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Aufsichtsrat und Eigentümervertretern des Flughafens Wien-Schwechat. Die Investition sei „ein weiterer wichtiger Schritt“ für die gesamte Ostregion – was den wirtschaftlichen Wettbewerb betrifft, aber auch im Sinne der Nachhaltigkeit. So werde etwa die vor einiger Zeit eröffnete größte Photovoltaik-Anlage Österreichs noch einmal erweitert, was zeige, „dass der Flughafen Wien-Schwechat stark auf Nachhaltigkeit setzt.“
Flughafen-Vorstand Julian Jäger sprach vom „wahrscheinlich wichtigsten Projekt der nächsten drei Jahre für den Flughafen“. 2023 sei mit 29,5 Millionen Passagieren das zweitbeste Jahr in der Geschichte des Flughafens gewesen. Mit dem 420 Millionen Euro-Projekt wolle man „in die absolute Top-Liga der Flughäfen in Europa“ kommen, betonte er. Die Vorbereitungsarbeiten hätten bereits begonnen, die intensive Bauphase beginne jetzt „und die Eröffnung ist für 2027 geplant“, so Jäger, der u. a. auf die Erweiterung von insgesamt 70.000 Quadratmetern in der Terminal-Infrastruktur, die Erweiterung der Shopping-Flächen und 18 neue Bus-Gates verwies.
Der Flughafen solle gegenüber Millionen Reisenden „eine positive Visitenkarte Österreichs“ sein, und dafür wolle man mit dieser Investition von 420 Millionen Euro „das zweitgrößte Bauwerk in der Geschichte unseres Unternehmens“ umsetzen, sagte Flughafen-Vorstand Günther Ofner. Der Bau solle während des laufenden Betriebes stattfinden, sprach Ofner von einem „herausfordernden Vorhaben“, aber der Flughafen sei „ein starker Bauherr“, in den letzten Jahren habe man zahlreiche Projekte abschließen können: „Jedes davon in der Zeit und im Budget.“
Mit der neuen Süderweiterung soll der mit dem Skytrax-4-Star-Prädikat ausgezeichnete Flughafen Wien-Schwechat einen Sprung in die Top-Liga der internationalen Airports machen. Auf insgesamt rund 70.000 Quadratmetern entstehen zahlreiche neue Einkaufs- und Gastronomieflächen, große und exklusive Lounges mit insgesamt 6.000 Quadratmetern, weitläufige und komfortable Aufenthaltsbereiche, bequeme Transferverbindungen zwischen F-, G-, C- und D-Gates sowie 18 neue Bus-Gates – alles erreichbar über eine neue und große zentrale Sicherheitskontrolle, ausgestattet mit dem modernsten Stand der Technik.
Besonders attraktiv für Reisende wird das neue Einkaufs- und Gastronomieangebot in der Süderweiterung: Über 30 Outlets auf 10.000 Quadratmeter mit renommierten österreichischen Top-Marken und internationalen Premium Brands schaffen eine breite Shopping- und Gastronomievielfalt für die Fluggäste. Die Mieterakquise dafür läuft bereits auf Hochtouren, mit digitaler Unterstützung: In einem virtuellen 3D-Rundgang können Interessenten das Gebäudeinnere und die möglichen Geschäftsflächen erkunden, Passagierwege und Aufenthaltsflächen einsehen und sich so einen realitätsnahen Eindruck über die gesamte Terminalumgebung verschaffen. Insgesamt erweitert der Flughafen Wien mit der neuen Süderweiterung seine Shopping- und Gastronomieflächen um 50 Prozent auf insgesamt 30.000 Quadratmeter.
Mit der Süderweiterung stehen Passagieren künftig auch neue und exklusive Lounges für einen entspannten Aufenthalt zur Verfügung: Neben einer neuen, 4.000 Quadratmeter großen Austrian-Lounge entsteht auf weiteren 2.000 Quadratmetern eine neue Flughafen Wien-Lounge, die sich in der Innengestaltung vor allem an der sehr beliebten „Vienna Lounge“ orientiert. Die dort schon erkennbare Designwelt mit Elementen, Farben und Texturen aus dem Wiener Jugendstil und der Flair der österreichischen und Wiener Eleganz werden auch in der neuen Flughafen-Lounge und der gesamten Süderweiterung spürbar sein.
Der Zugang für Passagiere in das neue Terminalgebäude erfolgt künftig nach dem Check-in-Bereich des Terminal 3. Das neue Gebäude schafft auch eine bequeme Transferverbindung für Umsteigepassagiere zwischen den F-, G-, C- und D-Gates. Weiters entstehen in der Süderweiterung 18 neue Busgates – zehn für Schengen-Abflüge und acht für Non-Schengen-Abflüge.
Die Vorbereitungsarbeiten für das Bauprojekt sind bereits seit Juli 2023 im Gange: So wurde das Baufeld bereits freigestellt, die äußere Fassade des Terminal 3 im Anschlussbereich der Süderweiterung abgebrochen und Kabeltrassen sowie Schachtbauwerke verlegt. Nun startet die intensive Bauphase: Aktuell laufen die Tiefbauarbeiten mit dem Einsatz von über 900 Bohrpfählen und der Errichtung des Gebäudefundaments. In weiterer Folge starten die Hochbauarbeiten des sechsgeschossigen Bauwerks, gefolgt vom Innenausbau und der Einrichtung der Gebäudetechnik-Systeme.
Die Errichtung des neuen Terminalgebäudes erfolgt nach modernsten Maßstäben und unter Einsatz digitaler Technologien: So ist das gesamte Gebäude im BIM-System (Building Information Modeling) entsprechend der Baupläne vollständig digital erfasst und virtuell abgebildet – sozusagen ein „digitaler Zwilling“. Das gesamte Gebäude ist so virtuell begehbar, via Mausklick kann man alle Räume, Ebenen und Flächen des künftigen Terminalgebäudes durchwandern. Dabei sind nicht nur Wände, Stiegenhäuser, Aufzugsschächte und sonstige bauliche Gegebenheiten dargestellt, sondern auch alle Leitungen und Anschlüsse, die für Energieversorgung, Haustechnik und IT im Gebäude künftig nötig sind, enthalten. Der Vorteil: Im Bauverlauf wird der Echtbestand zeitnah erfasst, alle Einbauten sind damit auch für die Betriebsführung digital verfügbar.
Nachhaltigkeit spielt auch bei der neuen Süderweiterung eine wichtige Rolle: So kommen beim Gebäude modernste Gebäudetechnik-Lösungen, eine optimierte Wärmedämmung und hochisolierende Fassaden zum Einsatz. In eine intelligente Gebäudesteuerung werden außerdem hocheffiziente Lüftungsanlagen mit Free-Cooling Betrieb integriert. Erfahrung bei der Errichtung von klimafreundlichen Bauwerken hat der Flughafen Wien bereits: Der Office Park 4 mit seiner Wärme/Kälte-Versorgung durch Geothermie, der windoptimierten Fassade und der nachhaltigen Bauweise gilt bis heute als umweltfreundliches Bürogebäude Österreichs. Die Stromversorgung wird zum Teil aus der Photovoltaik-Eigenproduktion des Flughafens kommen, ab 2024 daraus rund 50 Mio. Kilowattstunden Sonnenstrom pro Jahr gewonnen.
Quelle: Land Niederösterreich