Salzburg: Beim Almpraktikum lernen Hermann und Sebastian fürs Leben

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im Bild die Praktikanten Hermann Wallinger aus St. Koloman und Sebastian Lanner aus St. Martin am Tennengebirge mit Landesrast Josef Schwaiger, den Bauersleuten Rudi und Christine Nussbaumer, Seniorbäuerin Gretl Nussbaumer und Birgit Viehauser (Betreuerin der Praktikanten an der LFS Winklhof)
Foto: Land Salzburg/Melanie Hutter
21 Aug 21:00 2024 von Redaktion Salzburg Print This Article

Schüler der Landwirtschaftlichen Fachschule Winklhof packen auf der Dientalm in Mühlbach an / Eine Reportage aus dem Pongau

(HP) Früh aufstehen, viel arbeiten, jede Stunde lernen und tiefe Einblicke in den Almsommer – das alles ist das Praktikum auf der Dientalm für Hermann Wallinger und Sebastian Lanner. Die beiden sind Schüler der Landwirtschaftlichen Fachschule Winklhof und lernen heuer im Sommer in Mühlbach fürs Leben.

Es ist schon ein wenig spät als Hermann Wallinger und Sebastian Lanner die Kühe wieder zurück auf die Almweide treiben, aber der erste Teil eines intensiven Arbeitstages ist erledigt, die Kühe sind gemolken. „Denen ist es egal, ob wir müde sind oder ob es uns heute nicht so freut, die müssen versorgt werden. Und wir machen es, weil es gemacht werden muss, schließlich haben wir Verantwortung“, bringen es die beiden Praktikanten auf den Punkt. Landwirtschaft und Almwirtschaft – das ist kein Wunschkonzert und viel Arbeit. Hier heroben auf der Dientalm in Mühlbach wird das wiederum deutlich.

Tiefe Einblicke

Dass Sebastian aus St. Martin am Tennengebirge und Hermann aus St. Koloman viele Einblicke bekommen und viele Bereiche der Almarbeit kennenlernen, das ist Christine und Rudi Nussbaumer, ihre Familie betreibt die Dientalm, besonders wichtig. „Sie sollen sehen, was da alles dranhängt und auch, dass es anstrengend ist, aber Freude macht“, betont Rudi. Er selbst hat als Jugendlicher Praktika auf anderen Höfen gemacht und weiß: „Es ist was anderes als zu Hause mitzuarbeiten und daher sehr lehrreich. Und wir sind froh um die Hilfe im Almsommer.“ Bei 36 Milchkühen, 32 Jungtieren, 18 Pferden und 25 Schafen geht die Arbeit eben nie aus.

Teil der Familie

Im Sommer werden Sebastian und Hermann ein Teil der Familie Nussbaumer, die Arbeit auf der Alm schweißt zusammen. Und bei all der harten Arbeit ist es wichtig, dass man was Gutes zu Essen bekommt. „Da kommt Gretl ins Spiel, denn die versorgt uns echt super“, sagen die beiden Praktikanten und zu erzählen hat sie auch immer was. „Die beiden Buben sind echt brav und stellen sich gut an – und sie sind immer hungrig. Oft denke ich mir, hoffentlich haben sie als Landwirte eine gute Zukunft“, verrät Gretl als sie ihre berühmte Suppe macht – jeden Tag frisch. Die 75-Jährige ist die gute Seele auf der Dientalm. Was die Seniorbäuerin schon alles erlebt hat, da hört man gespannt zu.

Schwaiger: „Praxis wichtig bei Ausbildung.“

Dass in den Landwirtschaftlichen Fachschulen fürs Leben gelernt wird, mit viel Praxis und sammeln von Erfahrung, ist Teil des Erfolgsrezeptes. Ein wesentlicher Grund warum die vier Standorte in Salzburg – Winklhof in Oberalm, Kleßheim, Bruck und Tamsweg - so beliebt sind. „Die Praxis, das ist Lernen durch Tun und etwas, was für immer in Erinnerung bleibt. Natürlich geht auch mal was schief, oder man glaubt, es nicht zu schaffen. Aber das macht nichts, das sind genau jene Erfahrungen, die für das Leben so wichtig sind. Familie Nussbaumer hier in Mühlbach hat viel Freude darin, den Praktikanten alles zu ermöglichen, das ist enorm wertvoll und dafür bin ich sehr dankbar“, so Landesrat Josef Schwaiger.

„Das Praktikum verändert“

Birgit Viehhauser ist Lehrerin an der Landwirtschaftlichen Fachschule Winklhof und koordiniert Praktika der Schüler. „Ich schaue auch regelmäßig bei ihnen vorbei. Insgesamt kann ich einfach bestätigen, was die Sebastian und Hermann sagen: Die Zeit auf der Alm, die prägt. Stärken und Schwächen kristallisieren sich heraus, Wichtige Erfahrungen werden gemacht. Ich würde sogar behaupten, dass so ein Almpraktikum verändert – in den allermeisten Fällen zum Guten. Darum gilt der Dank auch jenen Landwirtinnen und Landwirten, die das ermöglichen“, betont Viehhauser.


Quelle: Land Salzburg



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