Wien: Benennung der Staribacherstraße im Bezirk Landstraße
Freitagvormittag lud Landtagspräsident Ernst Woller zur Straßenbenennung nach Dr. Josef Staribacher in Neu Marx. Neben Medienvertreter*innen war auch die Familie von Josef Staribacher, Wegbegleiter*innen und Zeitzeug*innen geladen. Unter den Gästen aus Politik, Arbeiterkammer und Gewerkschaft befanden sich der ehemalige Bundespräsident Heinz Fischer, der ehemalige Minister Ferdinand Lacina, der Vorsitzende der Produktionsgewerkschaft Rainer Wimmer uvm.
Im Gespräch mit der Rathauskorrespondenz nannte Woller Staribacher eine „Lichtgestalt“ der österreichischen Geschichte. „Mit dieser Straßenbenennung ehren wir das wertvolle Schaffen und die Verdienste von Josef Staribacher“, so Woller bei seiner Begrüßung. Im Anschluss an die offizielle Straßenbenennung fand im nahegelegenen Globe Wien Theater ein Festakt statt. Nach einer Ansprache von Univ.-Prof. Mag. DDr. Oliver Rathkolb, leitete die ehemalige Landtagsabgeordnete Dr.in Elisabeth Vitouch auf dem Podium Gespräche mit Zeitzeug*innen, Familienmitgliedern und Wegbegleiter*innen von Staribacher. Im Rahmen des Programms wurden Film- und Tagebuchausschnitte Josef Staribachers gezeigt.
Nach der heutigen Straßenbenennung lautet die Adresse der zukünftigen Eventhalle in Neu Marx „Staribacherstraße 1“ .
Zur Person Dr. Josef Staribacher
Josef Staribacher wurde am 25. März 1921 in Wien geboren. In Zeiten des Austrofaschismus wurde Staribacher bereits 1936 im Alter von 15 Jahren wegen seiner politischen Tätigkeit verhaftet. Nach dem „Anschluss“ verbrachte er 1939/1940 als Häftling neun Monate im Konzentrationslager Buchenwald. Anschließend wurde er 1941 von der Wehrmacht eingezogen und an die Front geschickt, wo er eine schwere Kriegsverwundung erlitt. 1945 absolvierte Staribacher das Studium der Staatswissenschaften. Ab 1961 Nationalratsabgeordneter der SPÖ, war er von 1970 bis 1983 Minister unter Bundeskanzler Bruno Kreisky. Staribacher verstarb 2014. Er hinterließ 20.000 Seiten an Tagebucheinträgen, die auf seinen Wunsch posthum veröffentlicht wurden: https://staribacher.acdh.oeaw.ac.at/
Quelle: Stadt Wien