Kärnten: Besuch des Botschafters von Bosnien und Herzegowina
Foto: LPD Kärnten/Bauer
LH Kaiser verwies auf das partnerschaftliche Verhältnis zwischen Kärnten und Bosnien und Herzegowina – Kärnten hat vergangenen Sommer eine Kooperation mit dem Kanton Sarajewo geschlossen
KLAGENFURT. Landeshauptmann Peter Kaiser empfing heute, Dienstag, Siniša Bencun, Botschafter von Bosnien und Herzegowina, im Amt der Kärntner Landesregierung. Zentrale Themen des Arbeitsgesprächs, an dem LAbg. Ervin Hukarevic und Šaban Foric, Gesandter-Botschaftsrat, teilnahmen, waren Möglichkeiten der wirtschaftlichen und kulturellen Zusammenarbeit und die vielen aus Bosnien und Herzegowina stammenden Kärntner Bürgerinnen und Bürger.
LH Kaiser verwies auf das partnerschaftliche Verhältnis zwischen Kärnten und dem südosteuropäischen Staat. „Aktuell leben rund 15.000 Personen aus Bosnien und Herzegowina in Kärnten - das ist nach Wien die zweitgrößte Community in Österreich. Im vergangenen Sommer haben wir mit dem Kanton Sarajewo ein Memorandum unterzeichnet, in dem wir eine engere Zusammenarbeit im wirtschaftlichen, wissenschaftlichen, technischen und kulturellen Bereich festgeschrieben haben“, führte Kaiser aus. Konkret regte der Landeshauptmann an, gemeinsame Projekte zu entwickeln, die mittels EU-Mitteln finanziert werden könnten. „Diese Projekte könnten etwa in den Bereichen Grüne Technologien oder EU-Jugendprogramme entstehen und so einen Vorbildcharakter einnehmen“, regte Kaiser an und verwies auf die Chancen, die sich durch die Halbleiterindustrie für Kärnten ergeben haben.
Botschafter Siniša Bencun zeigte sich an den Kooperationsmöglichkeiten interessiert und führte aus, dass sich bereits zahlreiche österreichische Unternehmen in Bosnien und Herzegowina angesiedelt haben. „Neben Banken und Versicherungen haben sich auch zahlreiche Industriebetriebe aus der Elektronikbrache bei uns angesiedelt“, berichtete Bencun. Der Botschafter stellte in Aussicht, dass nachdem bereits in Salzburg eine konsularische Vertretung für die Bürgerinnen und Bürger aus Bosnien und Herzegowina eingerichtet wurde, eine solche auch in Kärnten entstehen könnte. „Es wurden bereits Termine festgelegt, in denen dieses Thema behandelt werden soll“, betonte Bencun.
Über aktuelle und bereits laufende Projekte mit Bosnien und Herzegowina sprach Ervin Hukarevic. So wurden etwa Feuerwehrleute für eine Fortbildung in Kärnten eingeladen und ein ausgemustertes Feuerwehrauto einer bosnischen Kommune gespendet. Ein reges Interesse besteht auch an Städtepartnerschaften und länderübergreifenden Projekten.
Quelle: Land Kärnten