Niederösterreich: Betriebsansiedlungen – Bilanz 2021 und Vorschau 2022
LR Danninger: Niederösterreich ist und bleibt ein guter Boden für Unternehmer
Nach einer „wilden Achterbahnfahrt“ von Rezession über Entspannung und eine Phase der Hochkonjunktur bis zum neuerlichen Lockdown stehe die Wirtschaft in Niederösterreichnach wie vor stark da und sei mit Oberösterreich gemeinsam am besten durch den Lockdown gekommen, was auch am hohe Industrieanteil liege, sagte Landesrat Jochen Danninger am heutigen Montag im NÖ Landhaus in St. Pölten, wo er gemeinsam mit ecoplus-Geschäftsführer Helmut Miernicki und Barbara Haindl, der Geschäftsführerin der Verkehrsbetrieb Gschwindl als Vertreterin der Unternehmen, eine Bilanz über die Betriebsansiedlungen 2021 zog und eine Vorschau auf das Jahr 2022 gab.
„In den drei Wochen des Lockdown ist unser BIP um 196 Millionen Euro gesunken, während es etwa in Wien 400 Millionen Euro waren. Unter dem Strich bleibt 2021 mit einem Wachstum von 4,4 Prozent ein konjunkturell starkes Jahr für Niederösterreich, in dem insgesamt 8 Milliarden Euro in den Wirtschaftsstandort investiert worden sind. Sollte es gelingen, die Omikron-Mutante im Griff zu behalten, wird uns für 2022 ein Wachstum von 4,8 Prozent vorausgesagt“, betonte dabei der Wirtschaftslandesrat.
Einen großen Anteil an dieser Dynamik habe die Wirtschaftsagentur ecoplus, die heuer 102 Betriebsansiedlungs- oder -erweiterungsprojekte betreut und damit rund 1.700 Arbeitsplätze neu geschaffen bzw. gesichert habe. „Das ist der beste Wert seit sechs Jahren, im Vorjahr waren es beispielsweise 92 neue Betriebe mit 654 Arbeitsplätzen“, führte Danninger aus und hob den Vorteil der Vielfalt vieler starker Standbeine hervor. Unter den größten Ansiedlungs- und Erweiterungsprojekten 2021 nannte er u. a. die Ulrich Etiketten GmbH im Bezirk Korneuburg, die Schmidt Light Group in Loosdorf und die Hilman GmbH in Bruck an der Leitha.
„Niederösterreich ist und bleibt ein guter Boden für Unternehmer, damit das auch so bleibt, investiert die ecoplus große Summen. 2022 werden es über 58 Millionen Euro sein, davon mehr als 10 Millionen Euro in die Wirtschaftsparks. Insgesamt befinden sich für nächstes Jahr 447 Projekte in Bearbeitung, wenn nur ein Teil davon realisiert wird, entstehen auch im kommenden Jahr hunderte Arbeitsplätze in Niederösterreich. Entscheidens dafür ist aber auch eine gute Verkehrsinfrastruktur, deshalb wird das Land Niederösterreich auch weiter auf die Umsetzung wichtiger Verkehrsprojekte wie des Lobautunnels und der S 8 drängen“, meinte der Landesrat abschließend.
Helmut Miernicki unterstrich das Kerngebiet der ecoplus, Betriebe jeder Größe und Branche in allen Fragen der Betriebsansiedlung zu beraten sowie Wirtschaftsstandorte weiterzuentwickeln und zu optimieren, zum Beispiel die 18 Wirtschaftsparks mit ihren 23.000 Mitarbeitern. „Niederösterreich ist ein Top-Wirtschaftsstandort, das wissen auch die Betriebe zu schätzen. Nach unserer letzten Umfrage sind 87 Prozent der Betriebe mit dem Wirtschaftsstandort Niederösterreich zufrieden oder sehr zufrieden“, sagte Miernicki und verwies in diesem Zusammenhang auch auf das Aktionsprogramm zur ökologischen Standortentwicklung: „Damit ist Niederösterreich das erste Bundesland, das bestehende Betriebsgebiete einem Relaunch in Bezug auf einen Erneuerungsprozess unterzieht“.
Barbara Haindl von den Verkehrsbetrieben Gschwindl, dem mit insgesamt 600 Mitarbeitern und 350 Fahrzeugen größten privaten Busunternehmen im Weinviertel, kündigte seitens des in vierter Generation im Familienbesitz befindlichen Unternehmens die Errichtung eines Busreisecenters in Poysdorf an: „Mit einem Investitionsvolumen von 2 Millionen Euro entsteht hier eine neue Betriebsstätte mit 30 neuen Arbeitsplätzen. Die Waschstraße für die Busflotte setzt auf eine integrierte Abwasserrecycling-Anlage, der Strom dafür kommt aus einer Photovoltaikanlage“.
Quelle: Land Niederösterreich