Burgenland: Bildungsdelegation aus Frankreich auf Recherche im Burgenland
Foto: Bgld. Landesmedienservice
Delegation aus der Bretagne besuchte Bildungslandesrätin Winkler. Duales Ausbildungssystem im Fokus.
Eine Delegation aus Rennes in der Bretagne stattete Bildungslandesrätin Daniela Winkler am Dienstag, 22. November 2022, einen Besuch ab. Ziel der Visite war es, das österreichische Bildungssystem, insbesondere das duale Ausbildungssystem, kennenzulernen. Im Anschluss stand ein Treffen der Gruppe mit Lehrlingen in burgenländischen Unternehmen auf dem Programm. Im Rahmen bestehender Austauschprogramme zwischen Frankreich und Österreich ist künftig auch eine Kooperation zwischen der HAK Eisenstadt und einer französischen Schule geplant.
"Es freut mich, dass heute eine französische Bildungs-Delegation bei mir zu Gast war, um zum einen generelle Bildungsthemen zu besprechen, zum anderen die duale Berufsausbildung kennenzulernen. Gerade die duale Ausbildung ist für uns ein unverzichtbarer Bestandteil in der Lehrausbildung, wo neben dem praktischen Arbeiten in dem Unternehmensbetrieb auch die notwendige Theorie in der Berufsschule vermittelt wird. Diese einzigartige Kombination zeichnet das österreichische Bildungssystem aus und ist für uns selbstverständlich, für andere Länder neu und sehr interessant," erklärte Landesrätin Winkler.
Vor dem Hintergrund der hohen Jugendarbeitslosigkeit in Frankreich, die mit 18,4 % (Stand 2021, Quelle: WKO) fast doppelt so hoch wie in Österreich ist (9,7 %), stattete eine Delegation aus der Bretagne im Rahmen einer Studienreise nach Österreich Bildungslandesrätin Daniela Winkler einen Besuch ab. Im besonderen Fokus standen das Kennenlernen des heimischen dualen Ausbildungssystems, das europaweit Vorbildcharakter genießt, und die Frage, wie junge Menschen mit den Unternehmen in Kontakt treten und welche Kooperationen zwischen Schulen und Unternehmen bestehen.
Trotz abgeschlossener Ausbildung fänden SchülerInnen in Frankreich nur schwer einen Job, weil die Verbindung von Schulen zu Unternehmen, wie sie in Österreich im Rahmen der Ausbildung besteht, fehle. Eine Friseurausbildung finde beispielsweise nur in der Schule, ohne Praxis in einem Betrieb, statt. Das österreichische Modell der dualen Ausbildung sei deshalb auch in Frankreich auf großes Interesse gestoßen, erklärten die BesucherInnen.
Thema war auch eine geplante Kooperation zwischen der HAK Eisenstadt und einer Schule in der Bretagne. Im Gespräch stand zudem die Bibi-Messe in Oberwart; dabei zeigten sich die BesucherInnen besonders angetan von der Verzahnung von Schulen und Unternehmen im Rahmen der Messe, die auf Initiative von Landesrätin Winkler entstanden ist. Die Gäste kündigten an, sich bei der Bibi-Messe im kommenden Jahr bei einem persönlichen Besuch vor Ort ein Bild von diesem Modell machen zu wollen.
Quelle: Land Burgenland