Blick auf den Tourismus im WM-Ort Saalbach-Hinterglemm
Rund 2,3 Millionen Nächtigungen pro Jahr, 60 Prozent der Jobs hängen am Tourismus / Landesstatistik liefert Zahlen, Daten und Fakten
(LK) Am 4. Februar beginnt in Saalbach-Hinterglemm die Alpine Ski-Weltmeisterschaft. Bis zum 16. Februar kämpft dann die Weltelite am Zwölferkogel um Gold, Silber und Bronze. Touristisch gesehen holt die Pinzgauer Gemeinde schon seit vielen Jahren und Jahrzehnten „Gold“. Beispiel: Allein Saalbach-Hinterglemm kommt auf bis zu 2,3 Millionen Nächtigungen pro Jahr. Das heißt: Fast jeder Fünfte Gast im Pinzgau urlaubt im WM-Ort.
19.000 Betten im Winter. 16.600 Betten im Sommer. Rund 2,3 Millionen Nächtigungen pro Jahr. Das Ganze bei nicht einmal 3.000 Einwohnern. Saalbach-Hinterglemm ist österreichweit gesehen ein Tourismusort der Superlative. Bevor die Ski-WM beginnt, wirft die Salzburger Landesstatistik einen Blick auf die Daten und Fakten. Fazit: „Fast 60 Prozent der Beschäftigten im Glemmtal arbeiten im Tourismus. Das ist schon bemerkenswert und zeigt die große Bedeutung“, so Gernot Filipp, Leiter der Landesstatistik.
Schnöll: „Wirtschaftsmotor für die Region.“
Mehr als 2,3 Millionen Nächtigungen, zehntausende Betten und mehr als 1.700 Jobs im Tourismus. Für Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll steht fest: „Saalbach-Hinterglemm ist einer der zentralen Wirtschaftsmotoren in der Region. Das umfangreiche Angebot lockt Gäste aus aller Welt an, vor allem aber aus Deutschland, Österreich und den Niederlanden. Zwar dominiert bei den Nächtigungen nach wie vor der Winter, doch auch im Glemmtal ist man auf dem besten Weg zur Ganzjahresdestination, Wandern und Mountainbiken liegen einfach im Trend.“
Breitfuß: „Aktive und internationale Gäste.“
Wolfgang Breitfuß kennt als Geschäftsführer des Tourismusverbandes Saalbach-Hinterglemm den WM-Ort wie seine Westentasche. In den vergangenen Jahrzehnten beobachtete er vor allem zwei Trends. „Unsere Gäste werden aktiver und internationaler. Egal, ob Winter oder Sommer, der Sport ist der entscheidende Grund für den Urlaub bei uns. Auch das Buchungsverhalten hat sich verändert. Es ist sehr flexibel geworden, Ausnahme sind dabei Familien mit Kindern“, so Breitfuß und er ergänzt: „Das ,Jännerloch‘ gibt es auch nicht mehr. Wir hatten heuer eine Auslastung von mehr als 80 Prozent. So waren kürzlich erst rund 1.000 Briten für eine Firmen-Skimeisterschaft bei uns zu Gast und auch die Schulskikurse laufen derzeit sehr gut.“
Das ist der „typische“ Saalbach-Gast
Saalbach-Hinterglemm ist der Tourismus-Hotspot. Fast 20 Prozent aller Nächtigungen im Tourismusjahr 2023/24 im Pinzgau gehen auf den WM-Ort zurück. Landesweit waren es rund acht Prozent. Doch was macht den typischen Gast in Saalbach-Hinterglemm aus – natürlich statistisch gesehen:
- Er oder sie kommt aus Deutschland
- Er oder sie kommt im Februar zum Wintersport
- Er oder sie urlaubt in einem drei Sterne Hotel
- Er oder sie bleibt im Durchschnitt 5,5 Tage
- Er oder sie reist mit dem eigenen Auto an
- Er oder sie kauft sich im Winter am liebsten einen sechs-Tage-Skipass
Starker Winter, Sommer holt auf
In puncto touristische Jahreszeiten liegt der Winter in Saalbach-Hinterglemm nach wie vor eindeutig vor dem Sommer. „In den vergangenen 20 Jahren, mit Ausnahme der Pandemie, kamen zwei Drittel der Nächtigungsgäste in den Wintermonaten in die WM-Gemeinde. Den stärksten prozentualen Winteranteil gab es mit 74 Prozent in den Tourismusjahren 2005/06, 2007/08 und 2008/09. Im gesamten Pinzgau hat der Winter in den letzten zwei Jahrzehnten rund 55 Prozent der Nächtigungen ausgemacht. In den Sommermonaten ist traditionell der August der stärkste Monat. Und der Sommer holt etwas auf“, informiert Gernot Filipp.
Allzeitrekord: 2,3 Millionen Nächtigungen
Die Landesstatistik hat seit dem Tourismusjahr 1955/56 Zahlen, Daten und Fakten zu den Nächtigungen im Bundesland und somit auch für Saalbach-Hinterglemm. „Im ,ersten‘ Jahr unserer Aufzeichnungen, also vor fast 70 Jahren zählte der WM-Ort exakt 175.419 Nächtigungen. Beim bisherigen Allzeitrekord im Jahr 2018/19 waren es 2,307 Millionen – also so gesehen eine Steigerung um mehr als 1.200 Prozent“, sagt Ulrike Höpflinger von der Landesstatistik.
Vier Sterne holen auf
Die Grundlage für den Tourismusmotor in Saalbach-Hinterglemm sind die Infrastruktur und die Gästebetten. Im Winter stehen fast 19.000 Betten bereit, im Sommer sind es rund 16.500. In beiden Saisonen liegen drei Sterne Häuser (rund 3.900 beziehungsweise rund 3.600) vor jenen mit vier Sternen (je 3.500 Betten). „Vor allem die Betten in den vier Sterne Hotels haben im vergangenen Jahrzehnt massiv aufgeholt. Im Winter wurden sie um rund 175 Prozent mehr, im Sommer um rund 150 Prozent“, erklärt Ulrike Höpflinger.
Fast 60 Prozent der Jobs im Tourismus
Der Tourismus dominiert auch den Arbeitsmarkt im WM-Ort. 2022 zählte die Landesstatistik 3.080 selbständig und unselbständig Erwerbstätige in Saalbach- Hinterglemm. 57,4 Prozent arbeiteten dabei im Tourismus. Zum Vergleich: im Bundesland Salzburg waren es 10,4 Prozent. „Salzburgweit ist das einer der höchsten Werte. Der Fremdenverkehr ist der Jobmotor in der Gemeinde und auch in der Region“, weiß Josef Fersterer von der Landesstatistik.
Halbe Million Deutsche Winter-Gäste
Besonders beliebt ist Saalbach-Hinterglemm bei Gästen aus dem Salzburger Nachbarland Deutschland. Laut Zahlen der Landesstatistik verbrachten in der Wintersaison 2023/24 exakt 508.595 Deutsche ihren Urlaub in der Pinzgauer Gemeinde – das sind fast 36 Prozent aller rund 1,424 Millionen Nächtigungen. Platz zwei im Nationenranking von November 2023 bis April 2024 geht an die Niederlande, „Bronze“ holen sich Gäste aus Österreich. Die Nächtigungen in Punkto Top-Nationalitäten der Wintersaison 2023/24 im Überblick:
- Deutschland: 508.595 (35,7 Prozent)
- Niederlande: 333.531 (23,4 Prozent)
- Österreich: 194.339 (13,6 Prozent)
- Skandinavische Länder (Dänemark, Schweden und Norwegen): 100.680 (7,1 Prozent)
- Vereinigtes Königreich: 99.897 (7,0 Prozent)
- Belgien: 50.725 (3,6 Prozent)
Mehr als fünf Tage „Auszeit“
Urlauberinnen und Urlauber in Saalbach-Hinterglemm bleiben im Durchschnitt mehr als fünf Tage im WM-Ort. „Besonders beliebt sind hier die Monate Februar und August. Hier bleiben die Gäste bis zu 5,5 Tage beziehungsweise 5,2 Tage, also schon fast eine Woche. März und April sind abhängig vom Ostertermin. In den Monaten der Karwoche nächtigen die Touristen aber ebenfalls mehr als fünf Tage in der Gemeinde“, sagt Ulrike Höpflinger. Im Durchschnitt sind laut Landesstatistik die Gäste in der Wintersaison 2023/24 exakt 4,1 Tage und im Sommer 2024 3,4 Tage geblieben, also deutlich kürzer als im Glemmtal.
Daten und Fakten zu Saalbach-Hinterglemm
- Einwohner: 2.911 (Stand 1. Jänner 2024)
- Gemeindegröße: 125,47 Quadratkilometer (etwa doppelt so groß wie Wiener Neustadt).
- 270 Pistenkilometer und 70 Liftanlagen im Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn
Mehr dazu
Redaktion: Landes-Medienzentrum / LK_250128_90 (msc/mel)
Quelle: Land Salzburg