Wien: Bürgermeister Ludwig überreichte Silbernes Ehrenzeichen an Andrea Eraslan-Weninger und Anny Knapp

Michael Ludwig, Bürgermeister und Landeshauptmann von Wien, hat heute, Freitag, im Stadtsenatssitzungssaal im Rathaus der ehemaligen Geschäftsführerin des Vereins „Projekt Integrationshaus“ Andrea Eraslan-Weninger und der ehemaligen Obfrau des Vereins „Asylkoordination Österreich“ Anny Knapp das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien verliehen.
Unter den Ehrengästen befanden sich Sepp Rieder, Landeshauptmann-Stellvertreter a.D. und Ehrenbürger der Stadt Wien, sowie Stadträtin Judith Pühringer, Sandra Frauenberger, Geschäftsführerin des Dachverbands Wiener Sozialeinrichtungen sowie amtsführende Stadträtin a.D., der Geschäftsführer der Volkshilfe Österreich Erich Fenninger sowie die Landtagsabgeordneten Peter Florianschütz und Niki Kunrath.
„Andrea Eraslan-Weninger war federführend am Aufbau des Integrationshauses, als einer unverzichtbaren Einrichtung, beteiligt. Über Jahrzehnte hinweg setzte die Integrationsexpertin unzählige Projekte um, um Menschen zu helfen. Dieses Engagement setzt sie weiterhin fort“, betonte Bürgermeister Michael Ludwig in seiner Rede. „Anny Knapp engagiert sich seit Jahrzehnten in der Beratung und Betreuung von Flüchtlingen. Im Rahmen ihrer Tätigkeit für den Verein ,Asylkoordination Österreich‘ hat sie zahlreiche wichtige Projekte auf den Weg gebracht“, so Ludwig.
Über die Personen
Die 1959 in Niederösterreich geborene Andrea Eraslan-Weninger absolvierte die Wiener Sozialakademie und wandte sich schon damals der Flüchtlingsbetreuung zu. Sie schloss erfolgreich das Masterstudium für Organisationsentwicklung an der Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung an der Alpen Adria Universität Klagenfurt ab. Ihre Berufslaufbahn startete Eraslan-Weninger 1980 bei der Magistratsabteilung 12 - Sozialamt und arbeitete auch hier mit geflüchteten Menschen. Drei Jahre später wechselte sie zum „Verein zur Betreuung von AusländerInnen" (heute: „Beratungszentrum für Migranten und Migrantinnen"), den sie mitbegründet hat. Das Startzeichen für die Gründung des „Integrationshaus Wien“ war das „Lichtermeer“ 1993. Unter den Initiator*innen waren Willi Resetarits und Sepp Stranig. Im September 1994 wurde Andrea Eraslan-Weninger die Geschäftsführung und die Leitung des Integrationshauses übertragen. Sie war maßgeblich an der Entwicklung der Einrichtung beteiligt. Anlässlich des Frauentags 2003 wurde Eraslan-Weninger von den Leopoldstädter Grünen zur „Frau des Jahres“ gewählt. Eraslan-Weninger ist nach wie vor im Vorstand des Integrationshauses tätig.
Die 1956 in Villach geborene Anny Knapp absolvierte ein Studium der Germanistik und Geschichte. Seit 1977 lebt die Flüchtlingsberaterin in Wien. Im September 1991 wurde die „Asylkoordination Österreich“ als Vernetzungsprojekt aller Flüchtlingshilfsorganisationen in Österreich gegründet. Über Jahrzehnte hinweg blieb Knapp dieser verbunden. Der Informations-Bus „miteinander leben“ war das erste Projekt der „Asylkoordination Österreich“, an dem Knapp beteiligt war. Dieser war von 1992 bis 1994 im Einsatz. In Wien gab es eine enge Zusammenarbeit mit dem Integrationsfonds. Im Jahr das „Lichtermeers“ 1993 fand auch die UN-Menschenrechtskonferenz in Wien statt. Knapp besuchte mit einer Delegation Ungarn - um sich über die Lage der Flüchtlinge im Nachbarland zu informieren. 1994 entwickelte Knapp mit Kolleg*innen das Planspiel „Rechtsweg Asyl“ für den Einsatz an Schulen und in der Erwachsenenbildung. Es wird bis heute verwendet. Seit 2019 ist Knapp im Ruhestand, setzt sich aber weiterhin in Fragen der Flüchtlingspolitik ein.
Quelle: Stadt Wien