Burgenland: Burgenland gedenkt der Novemberpogrome des Jahres 1938
Foto: Land Burgenland
Landeshauptmann Doskozil: Antisemitismus in allen Erscheinungsformen bekämpfen
In diesen Tagen gedenkt Österreich und mit ihm das Burgenland der schrecklichen Ereignisse der Novemberpogrome des Jahres 1938. Vom nationalsozialistischen Regime geschürter und gelenkter Hass traf damals die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger und entlud sich in furchtbaren Gewalttaten und in der Zerstörung von Sach- und Kulturgütern. Unter dem Eindruck des Grauens der NS-Zeit wurde ‚Nie wieder!‘ zu einem Bekenntnis, das für Landeshauptmann Hans Peter Doskozil auch einen klaren Auftrag für die Gegenwart und Zukunft beinhaltet: „Vor dem Hintergrund dessen, was damals passiert ist und wenn wir uns die aktuellen Entwicklungen ansehen, müssen wir mehr denn je Antisemitismus in allen Erscheinungsformen bekämpfen. Antisemitismus darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. Im Burgenland ist es uns daher ein großes Anliegen, weiterhin unseren Beitrag zu verantwortungsvoller Erinnerungskultur zu leisten.“ Maßnahmen wie die Sanierung und Nutzung der ehemaligen Synagogen Kobersdorf und Stadtschlaining sind Ausdruck dieser gelebten Gedenkkultur.
Im Burgenland hatte die gewaltsame Vertreibung der jüdischen Bevölkerung unmittelbar nach dem „Anschluss“ im März 1938 begonnen. Bis zum Sommer 1938 waren fast alle burgenländischen Juden vertrieben worden oder ins Ausland geflüchtet, die anderen waren nach Wien geflohen. Die Gewaltexzesse im November richteten sich deshalb hauptsächlich gegen jüdische Einrichtungen, wie die Synagogen in Kobersdorf, Rechnitz, Mattersburg und Eisenstadt, die verwüstet wurden.
„Eine Rückbesinnung auf die Vergangenheit, ohne daraus die nötigen Lehren zu ziehen und entsprechend zu handeln, bleibt wirkungslos und letztlich ein Lippenbekenntnis“, stellt Landeshauptmann Hans Peter Doskozil fest. Deshalb sei es geboten, Antisemitismus vehement zu bekämpfen. "In dieser schweren Zeit bekunden wir daher auch unsere Solidarität mit Israel," so der Landeshauptmann abschließend.
Quelle: Land Burgenland