Wien: COP27 – Czernohorszky - „Städte können die Lösung sein!“
Wien hat mit dem Klimafahrplan klaren Wegweiser zur Klimaneutralität
Urbanisierung ist ein globales Phänomen und betrifft weltweit alle Länder: Derzeit lebt rund die Hälfte der Bevölkerung in Städten. „Damit kommt Städten auch eine wesentliche Bedeutung beim Schutz unseres Klimas zu“, betont Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. Eine kürzlich von UN-ExpertInnen erstellte Analyse nimmt dezidiert auch Städte in die Pflicht und kritisiert, dass gerade viele Städte keinen Plan für ihren Weg in die Klimaneutralität haben. „Wir haben in Wien mit dem Klimafahrplan einen klaren Maßnahmen-Plan entwickelt, der den Weg zur Klima-Neutralität 2040 vorgibt. Und wir entwickeln gerade ein Klimabudget, das die Treibhausgas-Entwicklung der Schritte auf diesem Weg transparent macht!“ so Czernohorszky.
Insgesamt hätten gerade Städte in Klimafragen „die Nase vorn“ und könnten auf viele innovative Lösungen verweisen: „Städte sind die nachhaltigsten Lebensräume, weil sie Bodenflächen effizient nutzen und kurze Wege ermöglichen“, so Jürgen Czernohorszky. „Gerade in Städten kann durch räumlich kompaktes und daher energieeffizientes Wohnen die vorhandene Infrastruktur am besten genutzt werden, was ebenso zum Klimaschutz beiträgt!“
Deshalb verfolge Wien auch den Grundsatz, Neubauprojekte immer auch an den öffentlichen Verkehr anzubinden und regionale Infrastruktur und Grünräume zu schaffen: „Denn nur eine Stadt, die nachhaltig wächst, bringt den Menschen und dem Klima etwas!“
Wien vernetzt sich international
Wien sei bei Klimathemen auch in enger Kooperation mit anderen Städten: „Bei der Klima-Konferenz in Glasgow hat es beispielsweise einen intensiven Austausch mit Prag gegeben, das großes Interesse an unserem Klimafahrplan bis 2040 hat“, so Czernohorszky. Weiters sei Wien im Austausch mit Paris, „wo wir uns über die partizipativen Budgets ausgetauscht haben, um Erfahrungen bei der Entwicklung der Wiener Klima-Teams zu nutzen.“ Und demnächst steht ein Besuch in Sofia zu den Themen Grünraum und Kühlung sowie Müllverwertung am Programm, wo es auch eine Städtekooperation gibt. Auch mit Budapest gibt es einen engen Austausch zum Thema Energiewende, „denn Sonnenstrom-Offensive und Wärmewende sind die großen Hebel am Weg zu einer klimafreundlichen Stadt.“
Im Rahmen des EU-Projekts "Decarb City Pipes 2050" arbeitet Wien deshalb gemeinsam mit Bilbao, Bratislava, Dublin, München, Rotterdam und Winterthur an Lösungen für den Umstieg auf 100 Prozent erneuerbare und klimafreundliche Wärmesysteme im Gebäudebereich. Nur durch gemeinsame Lernumgebungen und den Ausstauch von Erfahrungen können tragfähige Lösungen für die Herausforderung23en von Städten entwickelt werden.
Weiters ist Wien auch in den größten internationalen Klima-Netzwerken vertreten: dem Konvent der Bürgermeister für Klima und Energie, dem ICLEI, einem weltweiten Verband von Städten, Gemeinden und Landkreisen für Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung, sowie dem Klimabündnis, einem europäisches Städtenetzwerk, das sich zu einem umfassenden und gerechten Klimaschutz verpflichtet.
Und erst kürzlich wurde von Bürgermeister Michael Ludwig und dem Bürgermeister von Ankara eine Kooperationsvereinbarung mit dem Schwerpunkt auf Klimaschutzmaßnahmen der beiden Städte geschlossen. „Dies alles zeigt, dass Städte die Herausforderungen der Zeit erkennen und sich beim Klimaschutz auch gemeinsam auf den Weg machen, denn Städte müssen die Lösung sein und sind nicht das Problem“, betont Jürgen Czernohorszky.
„Wir nutzen die internationalen Kontakte, um von anderen Städten zu lernen, aber auch um unsere innovativen Ideen vorzustellen und Kooperationen anzuregen“, so Czernohorszky abschließend.
Quelle: Stadt Wien