Bad Gleichenberg: COVID19 - Gefälschter Impfpass sichergestellt
Eine 32-Jährige steht im Verdacht, einen gefälschten Impfpass erworben und verwendet zu haben. Die Frau wird wegen des Verdachts der Urkundenfälschung angezeigt. Die Ermittlungen laufen.
Am gestrigen Mittwoch, 16. November 2021, erschien die 32-Jährige in der Ordination eines Arztes im Bezirk Südoststeiermark. Dabei beabsichtigte die Frau ihre im physischen Impfpass eingetragenen Covid19-Impfungen im ELGA-System eintragen zu lassen, um den digitalen "Grünen Pass" zu erhalten. Dieser werde von ihrem Arbeitgeber gefordert. Bei Begutachtung des gelben Impfpasses stellte der Mediziner erste Hinweise auf eine Fälschung des Dokuments fest. Bei einer folgenden 2G-Kontrolle der Polizei zeigte sich die 32-Jährige schließlich geständig, den Impfpass über eine Social-Media-Plattform bzw. das Internet erworben zu haben. Polizisten stellten das offenbar gefälschte Dokument sicher. Weitere Ermittlungen laufen. Die Frau wird an die Staatsanwaltschaft Graz angezeigt.
Verstärkte Kontrollen – Bundesweite Ermittlungen
Erst vor wenigen Tagen stellten Polizisten aus dem Bezirk Südoststeiermark gefälschte Impfpässe mit eingetragenen Covid19-Impfungen sicher. Landespolizeidirektor Gerald Ortner hatte daraufhin weitere verstärkte Kontrollen mit dem Fokus auf gefälschte Test- oder Impfzertifikate in Aussicht gestellt. Darüber hinaus laufen bundesweite Ermittlungen des Referats Dokumentenfälschung im Bundeskriminalamt (BK), um die "Hintermänner" derartiger Fälschungen auszuforschen.
Meldung bom 12.11.2021 - Kirchbach in Steiermark, Bezirk Südoststeiermark. – Zwei Männer stehen im Verdacht, gefälschte Impfpässe zum Nachweis einer Covid-Impfung verwendet zu haben. Polizisten stellten die Dokumente sicher. Die Ermittlungen laufen. Weitere Kontrollen mit Fokus auf gefälschte Zertifikate sind angekündigt.
2G-Kontrollen im Lokal
Am Nachmittag des 11. November 2021 führten Beamte der Polizeiinspektion Kirchbach in der Steiermark „2G-Kontrollen“ in diversen Lokalen sowie bei körpernahen Dienstleistern durch. Dabei gab ein 43-Jähriger aus dem Bezirk Graz-Umgebung bei der Kontrolle in einem Lokal an, dass er keinen QR-Code zum Zwecke der Überprüfung mittels einer App vorweisen könne. Auch eine Impfkarte hatte der Mann nicht dabei. Beim vorgewiesenen Impfpass stellten die Polizisten schließlich Auffälligkeiten bei der Stempelung fest. Nachdem Beamte den Mann schließlich genauer nach der Arztpraxis befragten, verstrickte sich der 43-Jährige in Widersprüche. Er war letztlich geständig, den gefälschten Impfpass von einem Unbekannten in Graz gekauft zu haben und nicht geimpft zu sein. Dies habe er aus Angst vor etwaigen Impfreaktionen gemacht.
Selbstanzeige nach Kontrolle am Arbeitsplatz
Bereits am Vormittag des 8. November 2021 führte die Kontrolle am Arbeitsplatz zu einem offenbar gefälschten Impf-Zertifikat. Dabei scannte die Arbeitgeberin den QR-Code eines geringfügig beschäftigten Mannes (71) aus dem Bezirk Südoststeiermark. Nachdem eine Überprüfung fehlschlug, kontaktierte sie den im (physischen) Impfpass angeführten Arzt. Dieser gab an, den betroffenen Mann niemals geimpft zu haben. Demnach würde es sich um eine Fälschung des Arzt-Stempels handeln.
Der 71-Jährige begab sich daraufhin zwei Tage später zur Polizeiinspektion Kirchbach, um eine Selbstanzeige zu erstatten. Dabei gab er an, den Impfpass bereits Anfang Oktober von einem Unbekannten in der Südsteiermark „für ein paar Achterl Wein“ angeboten bekommen zu haben. Er habe ihn bisher lediglich ein Mal als Nachweis gebraucht.
Dokumenten-Experten am Zug
Polizisten stellten die offenbar gefälschten Dokumente in beiden Fällen sicher. Sie werden von Dokumenten-Experten des Landeskriminalamtes (LKA) Steiermark kriminaltechnisch überprüft. In beiden Fällen laufen die Ermittlungen. Die beiden Männer werden nach Abschluss der Erhebungen wegen des Verdachts der Urkundenfälschung (§ 223 StGB) an die Staatsanwaltschaft Graz angezeigt.
Weitere Kontrollen angekündigt
Landespolizeidirektor Gerald Ortner kündigte weitere Kontrollen in der Steiermark an: „Gemeinsam mit den Gesundheitsbehörden werden wir auch in naher Zukunft weiterhin umsichtige Schwerpunktkontrollen im öffentlichen Bereich durchführen. Dabei wird der Fokus für uns als Polizei vor allem im Erkennen von gefälschten Test- oder Impfzertifikaten liegen, nachdem es sich hier bereits um den Verdacht gerichtlich strafbarer Handlungen handelt,“ so der steirische Polizei-Chef.
Quelle: LPD Steiermark