COVID-Krise: Vierte und fünfte Welle treffen Haushalte bei Einkommen hart
Foto: durchblicker
Wien, am 4. Februar 2022. Auch die aktuelle Auflage der durchblicker-Einkommensumfrage macht deutlich: Die COVID-Krise entpuppt sich für viele österreichische Haushalte nicht zuletzt auch als andauernde finanzielle Krise. Zum sechsten Mal seit Ausbruch der Pandemie hat durchblicker , Österreichs größtes Tarifvergleichsportal, 1.200 Haushalte nach ihrer Einkommenssituation befragt1. Bereits bei jedem dritten Haushalt hat sich das Einkommen seit Pandemiebeginn im März 2020 reduziert, bei knapp jedem vierten Haushalt ist die Verminderung noch anhaltend. Wie stark die vierte bzw. fünfte Welle auf die finanzielle Lage schlägt, zeigt sich besonders daran, dass 21 Prozent der von Einkommensverlusten Betroffenen nach dem Oktober 2021 erstmals eine Reduktion des Haushaltsnettoeinkommens hinnehmen mussten.
Reinhold Baudisch, Geschäftsführer von durchblicker: „Corona trifft Österreichs Haushalte noch einmal hart - und das in einer Phase, in der die Preise in vielen Bereichen des Lebens ohnehin spürbar anziehen. Drei Viertel der Haushalte nehmen bereits eine deutliche Erhöhung ihrer Fixkosten wahr. Es ist ein Alarmzeichen, dass 38 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher ihrer finanziellen Situation 2022 mit erheblicher Sorge entgegensehen. Kein Wunder, hat doch bei der überwiegenden Mehrheit der Betroffenen die allgemeine wirtschaftliche Erholung nach wie vor nicht zu einer Verbesserung ihrer Einkommenssituation geführt.“
Deutliche Wahrnehmung steigender Fixkosten Sieben von zehn Österreicherinnen und Österreichern (74 Prozent) haben das Gefühl, dass ihre Fixkosten seit Anfang des Jahres 2022 gestiegen sind. Das betrifft im besonderen Maße Familien mit Kindern (77 Prozent). Nur jeder bzw. jede Zehnte gibt laut durchblicker-Untersuchung an, dass seine oder ihre Fixkosten nicht gestiegen sind (11 Prozent). Ein noch größerer Anteil der Befragten, nämlich neun von zehn, geht davon aus, dass sich ihre Fixkosten 2022 noch weiter erhöhen werden (93 Prozent).
Am häufigsten werden gestiegene Preise bei Lebensmitteln (71 Prozent), Treibstoff (68 Prozent) und Strom (68 Prozent) genannt. Aber jeweils rund ein Drittel hat auch Preissteigerungen im Bereich Gas, Versicherungen und Miete wahrgenommen. Einzig bei Mobilfunk/Home-Internet sowie Finanzen nimmt nur rund jeder Zehnte eine Preissteigerung wahr.
Jede/r Vierte leidet immer noch unter geringerem Einkommen 24 Prozent aller Haushalte müssen weiterhin mit weniger Geld ihr Auslangen finden. In noch deutlich stärkerem Ausmaß gilt das für selbstständig Tätige (42 Prozent) bzw. nicht erwerbstätige Personen (39 Prozent). Im Bundesländervergleich zeigt sich, dass in Kärnten (30 Prozent) und Wien (27 Prozent) besonders viele Menschen nach wie vor mit finanzieller Schlechterstellung zu kämpfen haben. Etwas besser stellt sich die Lage in Salzburg, Oberösterreich und Vorarlberg dar, wo jeweils rund 80 Prozent der Haushalte die Verminderung ihres Einkommens wettmachen konnten und zumindest wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht haben.
Im Schnitt beträgt die Verminderung des Haushaltseinkommens rund 640 Euro, wird es durch selbstständige Arbeit erwirtschaftet, schlägt sich die Einbuße sogar mit 853 Euro zu Buche. In 44 Prozent der Fälle wird die Corona-Kurzarbeit als Grund angegeben, der Wegfall von Überstunden (26 Prozent) und Kündigung (22 Prozent) sind weitere wichtige Ursachen der finanziellen Misere.
Deckung oft nur mit Krediten und Ersparnissen möglich Baudisch: „35 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher müssen zur Deckung ihrer Fixkosten Kredite aufnehmen, auf Ersparnisse zurückgreifen oder regelmäßig ihr Konto überziehen. 5 Prozent können angesichts der aktuell massiven Teuerungsrate ihre Fixkosten überhaupt nicht mehr stemmen. Das Optimieren von Fixkosten bleibt also besonders für sie ein Gebot der Stunde.“
Die Ergebnisse der durchblicker-Befragung zeigen, dass Fixkosten besonders in den Bereichen Finanzen (34 Prozent), Mobilfunk (34 Prozent), Versicherungen (31 Prozent) und Strom (24 Prozent) regelmäßig gesenkt werden. Bei Home-Internet (22 Prozent), Gas (12 Prozent) und Miete (5 Prozent) ist das allerdings in deutlich geringerem Ausmaß der Fall.
Jede/r Zweite lässt Geld liegen Insgesamt senkt zwar jede bzw. jeder Vierte (23 Prozent) regelmäßig seine Fixkosten, 26 Prozent haben dies zumindest schon einmal gemacht. Doch es gibt Luft nach oben: Jede/r zweite der Befragten (51 Prozent) gab an, noch nie die Fixkosten gesenkt zu haben.
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Über durchblicker
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1 Online-Umfrage von respondi AG, Erhebungszeitraum 21. - 24. Januar 2022, n=1.200, repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 18 Jahren.
Quelle: OTS