Steiermark: Café Europa zum Thema Klimaschutz
© europe direct Steiermark / Johannes Steinbach
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Regionales Event des Landes Steiermark zu den Open Days 2013
Mit aktuellen Erkenntnissen aus dem IPCC-Report 2013 lieferte Dipl.-Ing. Christian Sakulin vom Landesenergieverein und Moderator der Veranstaltung den Anstoß zur Vortrags- und Diskussionsrunde. Ressourcenknappheit, Muren, Hochwasser und gewaltige Temperaturdifferenzen - Wetterextreme, mit denen wir auch in Österreich immer häufiger konfrontiert werden. Die nun schon lange währende Diskussion, ob diese Phänomene vom Menschen hervorgerufen oder der Natur zuzuschreiben sind, ist eigentlich irrelevant, so DI Sakulin. Es gelte nun, sich mit den Umständen zu arrangieren und den Worten Taten folgen zu lassen. So wären die EU-Ziele für 2050, die Treibhausgasemissionen um etwa 80% zu senken, durchaus möglich. Mit 1,5 % des europäischen BIP wären die Ziele sogar schon 2020 zu erreichen, viele neue Arbeitsplätze würden obendrein noch entstehen.
Univ.-Prof. Dr. Michael Narodoslawsky vom Institut für Prozess- und Partikeltechnik an der TU Graz widmete sich in seinem Vortrag vor allem der Steiermark - wie steht die grüne Mark in Hinblick auf die Herausforderungen 2050 da? Es ist kein Geheimnis, dass es einer völligen Umstellung zu einer „Low Carbon Economy" bedarf, um die Ziele zu erreichen. Jeder wird dazu beitragen müssen, doch die revolutionäre Entwicklung ist bereits im Gange. Am Strommarkt und im Konflikt um Bioressourcen sei dies nun schon ganz klar erkennbar, so Narodoslawsky. Mithilfe seines Projekts ESEIA (European Sustainable Energy Innovation Alliance) wird nun auf EU-Ebene ein bewusst öffentlicher Diskurs geführt, um Energieprobleme zu lösen und Unterstützung anzubieten.
Am Temperaturanstieg und der Überschreitung des „Peak-Oil" ist klar erkennbar: Der Klimawandel findet statt. Im Fokus des Vortrages vom Energiebeauftragten des Landes Vorarlberg, Dipl.-Ing. Dr. Adolf Gross, stand vor allem die Frage, wie ein Prozess Energiezukunft in Richtung Energieautonomie denn aussehen könnte. Dazu erläuterte er Möglichkeiten reduzierten Energieverbrauchs an vereinfachten, anschaulichen Berechnungen. Laut Gross wäre eine Grenze von 6 kg CO2-Verbrauchs pro Kopf und Tag notwendig, das heißt, wir müssten auf vieles verzichten. Doch das tun wir doch schon jetzt: Wir verzichten auf gesunde Luft, auf viel Platz die uns die Autos wegnehmen, auf faire Löhne, auf risikofreie Energieversorgung und vor allem auf Zeit, so Gross. Letztendlich bedarf es eines großen Transformationsprozesses und der Einsicht, dass ohne soziale Gerechtigkeit kein Klimaschutz zu gewährleisten ist.
Quelle: Land Steiermark