Niederösterreich: Core Facility Krems wird weiter ausgebaut
LH Mikl-Leitner / LR Eichtinger: Projekte an der Core Facility kommen Menschen direkt zugute
Die im Jahr 2018 eröffnete „Core Facility Campus Krems“ stellt den dortigen Forscherinnen und Forschern eine hochtechnologische Infrastruktur zur Verfügung und kann von den drei Einrichtungen am Campus, der Universität für Weiterbildung Krems, der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften und der IMC Fachhochschule Krems, gemeinsam genutzt werden. Von Seiten des Landes Niederösterreich und des NÖGUS wurden für den Aufbau 3,2 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. „Wir wollen Forscherinnen und Forschern bestmögliche Rahmenbedingungen zur Verfügung stellen. Gerade in Krems zeigt sich, dass diese Strategie aufgeht. So wurde aus dem Areal der ehemaligen Tabakfabrik ein Hotspot der Spitzenforschung und Spitzenausbildung“, freuen sich Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Landesrat Martin Eichtinger.
Durch die Bereitstellung der Infrastruktur für alle Institutionen am Campus konnten mittlerweile über 50 Forschungsprojekte umgesetzt werden. Über 120 Publikationen in renommierten internationalen Zeitschriften sind erfolgt. Besonders hervorzuheben sind auch die Ausbildung auf höchstem Niveau, welche junge Forscherinnen und Forscher hier erhalten, und auch die Forschung, welche im Rahmen der PhD-Studien ermöglicht wird.
Zu den umgesetzten Projekten zählen beispielsweise Forschungsprojekte im Bereich der Sepsis. Durch die Schaffung verbesserter und raschere Nachweise von Keimen im Blut, soll im Falle einer Sepsis eine zielgerichtetere Antibiotikatherapie beginnen können. Besonders zukunftsorientiert ist auch ein Projekt im Bereich „Seltene Erden“. Das sind Metalle, die nur in geringem Ausmaß vorkommen, aber für die Herstellung von Bauteilen in Computern und Handys große Bedeutung haben. Mithilfe von Mikroorganismen werden in diesem Projekt diese „Seltenen Erden“ aus Abfällen wie z.B. Elektroschrott zurückgewonnen. Ein weiteres Forschungsprojekt zielt darauf ab, anhand von CT-Bildern eines Knochenbruches vorherzusagen, wie stark man den mit Implantaten stabilisierten Knochen belasten darf. Damit kann auch vorhergesagt werden, welche alltäglichen Tätigkeiten erlaubt sind und welche nicht. „Die Projekte an der Core Facility kommen den Menschen direkt zugute, da hier beispielhaft der Übergang von Grundlagenforschung zur Anwendung geschafft wird“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.
Da sich zeigt, dass die Core Facility die Attraktivität des Forschungsstandortes Krems massiv gesteigert hat und die Ansiedelung von Firmen und von hochqualifizierten Forscherinnen und Forschern vorangetrieben wurde, wird die Förderung des Landes Niederösterreich nun verlängert. Bis 2026 werden das Land Niederösterreich und der Niederösterreichische Gesundheits- und Sozialfonds (NÖGUS) insgesamt 2 Millionen Euro für den Ausbau und den weiteren Betrieb der Core Facility zur Verfügung stellen.
Auch der für den NÖGUS zuständige Landesrat Martin Eichtinger betont die Bedeutung der Core Facility Krems für den Wissenschaftsstandort Niederösterreich: „Dank dieser Core Facility ist es gelungen, die Anbindung an die internationale medizinische Forschung und medizintechnische Forschung sicherzustellen. Dadurch wird auch die Ansiedelung von Firmen und von hochqualifizierten Forscherinnen und Forschern vorangetrieben. Auch für unsere Gesundheitseinrichtungen ist diese Core Facility ein Gewinn, denn klinische Fragestellungen werden in die Forschung getragen, und die Forschungsergebnisse wiederum, kommen direkt in die klinische Praxis.“Mit der Finanzierung des Landes Niederösterreich sollen gemeinsam genutzte wissenschaftliche Infrastrukturen in den Bereichen „Molecular Biology / Biochemistry“, „Massenspektrometrie“, „Biomechanik“, „Durchflusszytometrie“, „Imaging“ sowie „Zentrifugen und Probenaufbereitung“ angeschafft und betrieben werden.
Quelle: Land Niederösterreich