Salzburg: Corona-Ampel: „Grün“ für Salzburg
„Sehr geringes“ Risiko / 7-Tage-Inzdienz bei 2,9 / Interview mit Landessanitätsdirektorin
(LK) Die Ampel-Kommission hat heute entschieden, dass nicht nur das Bundesland Salzburg, sondern auch Kärnten, Oberösterreich und Tirol auf „grün“ geschaltet werden. Ebenso die Steiermark, dort gibt es bereits die zweite Woche in Folge ein „sehr geringes Risiko“. Landes-Sanitätsdirektorin Petra Juhasz warnt aber davor, „sich von den guten Zahlen täuschen zu lassen. Denn: Es ist noch nicht vorbei!“.
Salzburg ist seit heute Nachmittag auf der Corona-Ampel grün geschaltet. Momentan herrscht also ein „sehr geringes Risiko“, aber nur „wenn die Entwicklung so weiterläuft“, erklärt Petra Juhasz, Landes-Sanitätsdirektorin im Interview mit dem Landes-Medienzentrum (LMZ).
LMZ: Was bedeutet „grün“ auf der Corona-Ampel?
Juhasz: Grob erklärt, dass es wenige Ansteckungen und Cluster-Bildungen gibt, aber auch eine niedrige Gefahr der Überlastung des Gesundheitssystems. Was es nicht bedeutet ist, dass alles wieder so stattfinden kann, wie vor der Pandemie. Wir müssen weiterhin vorsichtig sein und dürfen uns nicht auf den guten Zahlen ausruhen, solange bis möglichst viele geimpft sind. Aufholbedarf gibt es vor allem bei den unter 55-Jährigen.
LMZ: Was heißt das für die nächsten Wochen und den Sommer?
Juhasz: Ich verstehe jeden, der nach dieser harten Zeit der Einschränkungen die Lockerungen und den Sommer voll auskosten will und nicht mehr an das Virus denkt. Aber gerade in Hinblick auf die Mutationen ist es wichtig, dass nicht sofort alle Maßnahmen über Bord geworfen werden und sich so viele wie möglich impfen lassen. In Hinblick auf die Varianten schützt nur die Vollimmunisierung vor einer schweren Erkrankung mit Covid-19. Und die Studien zeigen, dass auch die Weitergabe, also die Wahrscheinlichkeit, jemanden anzustecken geringer wird, da die Viruslast bei vollimmunisierten Menschen in der Regel nicht so hoch ist.
LMZ: Wie gefährlich ist die Delta-Variante?
Juhasz: Sie ist mit rund einem Drittel der Fälle im Vormarsch und bereitet uns ab einem Anteil von 40 Prozent große Probleme. Denn dann ist wieder mit einem deutlichen Zuwachs von Ansteckungen zu rechnen und somit der nächsten Welle. Daher führen wir das Contact-Tracing weiterhin in vollem Umfang durch, wollen so viele wie möglich zur Impfung bewegen und setzen zusätzlich auf die Teststrategie und die Hygienemaßnahmen.
7-Tage-Inzidenz im Vergleich
Im Bezirksvergleich zeigt sich die momentan positive Entwicklung Salzburgs (2,9) deutlich (lt. Landesstatistik, 01.07.21, 8.30 Uhr):
- Stadt Salzburg: 2,6
- Tennengau: 3,3
- Flachgau: 3,9
- Pongau: 0,0
- Lungau: 14,9
- Pinzgau: 1,1
Aktuelle Daten und Fakten
- 472.420 verabreichte Impfdosen in Salzburg
- 286.190 Erstdosen
- 186.230 Zweitdosen
- 320.252 Personen bisher vorgemerkt
- 35 aktiv infizierte Personen im Bundesland
- Vier Covid-Patienten im Spital
Quelle: Land Salzburg