Kärnten: Coronavirus - Landesreferenten diskutieren neues Maßnahmenpaket für Pflegeeinrichtungen
LHStv.in Prettner: Steigende Corona-Zahlen machen Stärkung der Vorsichtsmaßnahmen in Einrichtungen der Pflege und Chancengleichheit notwendig
Klagenfurt (LPD). Nach wie vor steigen sie bundesweit, die positiven Corona-Zahlen – vor allem auch in Pflegeheimen. Daher hat heute, Montag, Sozialminister Rudolf Anschober die zuständigen Sozialreferenten der Bundesländer zu einer kurzfristig einberufenen Videokonferenz gebeten. „Wir haben eine bundesweite Abgleichung der Schutzmaßnahmen diskutiert“, informiert die Kärntner Sozialreferentin LHStv.in Beate Prettner. Im Mittelpunkt dabei: das Besuchsmanagement inklusive Testverfahren. „Offensichtlich sind die aktuell gültigen Maßnahmen nicht ausreichend. Wir haben österreichweit mit zu vielen Clustern in Pflegeheimen und im Mitarbeiter-Umfeld zu kämpfen“, so Prettner. Oberösterreich hat beispielsweise bereits ein vorerst auf 14 Tage befristetes Besuchsverbot im Krankenanstalten- und Pflegeheimbereich ausgesprochen (mit Ausnahmen im Hospiz- und Palliativbereich).
In Kärnten sind mit Stand heute, Montag, 15 von 83 Alten- und Pflegeheimen betroffen, konkret 58 Mitarbeiter und 120 Bewohner. „Damit ist bei uns die Zahl stabil bzw. leicht rückläufig. Die erste Tranche der Antigentests wurde am Wochenende ausgeliefert, die Tests starten diese Woche“, so Prettner. Davon erhofft sie sich eine weitere Eindämmung der Infektionszahlen. „Was ein generelles Besuchsverbot betrifft, schlagen in meiner Brust zwei Seelen: Wir haben damit im Frühjahr einen Ausbruch in den Pflegeheimen verhindern können, andererseits ist die Gefahr einer Vereinsamung groß. Wir müssen einen Spagat schaffen“, betont Prettner. Vorstellbar für sie ist eine zeitlich befristete Reduzierung der Besuche. Dazu richtet sie einen weiteren Appell an die Angehörigen, wirklich vorsichtig zu sein, und besser auf einen Besuch freiwillig zu verzichten, als eine Ansteckung zu riskieren. Nach intensiver Diskussion haben sich die Landesräte gegen ein generelles Besuchsverbot ausgesprochen. Eine entsprechende Verordnung soll bis Ende dieser Woche vom Bund erlassen werden. „Je restriktiver wir jetzt handeln, desto effektiver sind wir – und desto mehr einschneidende Maßnahmen ersparen wir uns für die Zukunft“, meint Prettner.
Notwendig für Prettner ist zudem eine Hilfestellung durch Reha-Einrichtungen: Sie kann sich vorstellen, dass Reha-Zentren Patienten aus den Spitälern und Pflegeheimen übernehmen. „Wir kommen in die Stufe 3, das heißt, wir müssen alle Kapazitäten in Anspruch nehmen, die unsere Spitäler entlasten können“, so die Kärntner Sozial- und Gesundheitsreferentin.
Quelle: Land Kärnten