Kärnten: Coronavirus - Sonder-Koordinationsgremium zur aktuellen Inzidenz-Lage
LH Kaiser mit Gremiumsmitglieder, BH Villach Land, Polizeidirektion und Juristen – Prüfung für verschärfte Maßnahmen im Bezirk Villach Land als Hochrisikogebiet läuft
Klagenfurt (LPD). Die massiv steigenden Infektionszahlen, die mangelnde Impfbereitschaft, die aktuelle Durchimpfungsrate, die Bettenbelegung auf Normal- wie auch auf Intensivstationen und alle damit verbundenen Maßnahmen wurden heute, Donnerstag, in einer Sondersitzung des Koordinationsgremiums des Landes im Beisein von LH Peter Kaiser analysiert und weitere Schritte gesetzt. „Konkret geht es um die Inzidenzzahlen in Verbindung mit Durchimpfungsraten in unseren Bezirken. Die Definition der Hochrisikogebiete und der entsprechende Erlass des Bundes dazu sind eindeutig. Wir müssen uns vorbereiten und Schritte einleiten“, betont der Landeshauptmann nach der Sitzung, an der nicht nur die Mitglieder des Koordinationsgremiums teilnahmen, sondern auch Vertreter der Landespolizeidirektion, der BH Villach Land und Juristen des Landes.
Konkret geht es um die Inzidenz im Bezirk Villach Land, die heute den 3. Tag über 500, der Marke für ein Hochrisikogebiet, liegt und heute mit einem Wert von 623,8 einen neuen Höchstwert erreicht hat. „Wir haben in der Sitzung den Weg frei gegeben, damit im Bezirk verschärfte Maßnahmen gesetzt werden können, wenn die Experten dies für notwendig erachten würden. Die Notwendigkeit des Erlasses, der fachlich begründet sein müsste, wird von der BH Villach Land momentan abgewogen. Die Maßnahmen selbst würden Montag, 0.00 Uhr in Kraft treten“, berichtet Kaiser. Mit Maßnahmen gemeint wären 3G-Kontrollen innerhalb des Bezirkes, in bestimmten Gemeinden oder bei der Ausreise aus dem Bezirk. Vor allem das Gegendtal weise extrem hohe Inzidenzen, aber Impfraten unter 60 % auf. Sollte der Bund eventuell Maßnahmen früher verschärfen, könnten auch schon 2G-Regeln gelten und kontrolliert werden müssen.
„Vorausgesetzt die morgen stattfindende LH-Konferenz mit der Bundesregierung ergibt auf Grund der besorgniserregenden Infektionslage nicht noch schärfere Regeln. Es würden mit Inkrafttreten von Maßnahmen die aktuellen Coronaschutzregeln gelten“, weist Kaiser hin, der sich von der LH-Konferenz generell auf Grund der dramatischen Entwicklung eine einheitliche Vorgehensweise für ganz Österreich erwartet, da die Ausbreitung des Virus flächendeckend von Statten gehe. Andere Bundesländer würden bereits mit weiteren verschärften Maßnahmen, wie nur mehr 2G, vorpreschen.
In der Sondersitzung des Kogre wurden aber auch die anderen Bezirke Kärntens auf ihre Inzidenzen im Vergleich zur Durchimpfungsrate hin genau analysiert. „In 5 von 10 Bezirken Kärntens liegt die Durchimpfung über 60%, dort ist die Hochrisiko-Inzidenz mit 600 angegeben. Genau beobachtet werden jetzt die Bezirke Völkermarkt, Wolfsberg, Feldkirchen und Spittal, wo die Inzidenzgrenze mit 500 angegeben ist und wo die Durchimpfung unter 60 % liegt und wo eine Veränderung der Impfrate über 60 % kaum in den nächsten Tagen zu erreichen sei. Vor allem der Bezirk Spittal stehe laut Kaiser im Fokus mit einem heutigen Inzidenz-Wert von 433,7.
Kaiser betonte auch die großen Herausforderungen, denen sich die Bezirkshauptmannschaften, die Polizei und das Gesundheitswesen nun auf Grund der rasant steigenden Infektionszahlen wieder gegenübersehen. „Diese Situation müssten wir nicht haben, wir müssten die Maßnahmen nicht ergreifen müssen und es müssten nicht wieder so viele Menschen erkranken. Wir haben ein so niederschwelliges Impfangebot und nur mit einer Impfung ist die pandemische Ausbreitung einer hochansteckenden Infektionskrankheit einzudämmen – wie bei jeder Infektionskrankheit“, sagte Kaiser.
Eine weitere Maßnahme werde jedenfalls getroffen, die geplante Bürgermeisterkonferenz, die im Bezirk Villach Land stattgefunden hätte, wird auf Grund der derzeitigen Lage verschoben.
Quelle: Land Kärnten