Salzburg: Das Große Ehrenzeichen des Landes Salzburg für die Grande Dame der Festspiele
Landeshauptmann Wilfried Haslauer zeichnet Helga Rabl-Stadler aus / Sie wurde zum Maßstab für alle anderen
(LK) Von 1995 bis 2021 führte Helga Rabl-Stadler als Präsidentin die Geschicke der Salzburger Festspiele „souverän in Form, Inhalt und Präsenz. Sie hat diese wirkmächtige Kunst- und Kulturinstitution nicht bloß geführt, sie hat sie vielmehr geprägt“, betonte Landeshauptmann Wilfried Haslauer bei der Überreichung des Großen Ehrenzeichens des Landes Salzburg im festlichen Ambiente der Salzburger Residenz.
„Helga Rabl-Stadler hat vom ersten bis zum letzten Tag ununterbrochen die Kraft der Vision der Salzburger Festspiele verinnerlicht und versinnbildlicht“, zollte Landeshauptmann Wilfried Haslauer der langjährigen Managerin des weltweit bedeutendsten Festivals Respekt und drückte seine Dankbarkeit aus. „Es war ihr ein Herzensanliegen, nicht nur das materielle, sondern vor allem auch das ideelle Fundament ihrer Salzburger Festspiele nachhaltig zu stärken und zu festigen.“
Haslauer: „Bild der Salzburger Festspiele geprägt.“
„Helga Rabl-Stadler hat die Rolle der Präsidentin der Salzburger Festspiele in ihren 27 Jahren neu definiert, entschieden konfiguriert, in der ihr eigenen Weise interpretiert, mit ihrer Persönlichkeit andererseits aber auch das Bild der Salzburger Festspiele geprägt“, sagte Haslauer beim Festakt in der Residenz.
Die Ära Rabl-Stadler in Zahlen
- 5.330 Festspiel-Vorstellungen,
- 1.088 Vorstellungstage mit 379 Premieren,
- 5,8 Millionen Besucherinnen und Besucher dieser Vorstellungen an 47 Spielstätten (Sommer und Pfingsten)
- Budgetsumme von 1,33 Milliarden Euro
- mehr als 160 Millionen Euro Sponsoring- und Spendengelder
- 230 Dauerbeschäftigte bei den Festspielen; in der Saison etwa das Zehnfache und dann größtes Unternehmen Salzburgs
- Karteneinnahmen von 656 Millionen Euro
- 8 Schauspielchefs
- 6 Intendanten
Herausragende Persönlichkeit
Wegbegleiter beschreiben Helga Rabl-Stadler als herausragende Persönlichkeit mit unglaublichem Durchhaltevermögen. Festspielintendant und Musiker Markus Hinterhäuser sagte: „Wir haben irgendwann einen Punkt erreicht, an dem wir uns nicht mehr absprechen mussten. Das war wie ein Akkord, der in sich und in der Balance stimmt.“ Dass sie „widerstreitende Interessen immer sehr gut zusammenbringen konnte“, betonte die ehemalige Finanzministerin Maria Fekter.
Bewegtes Leben
Helga Stadler, Jahrgang 1948, war nach dem Jus-Studium in Wien ab 1970 bei den Tageszeitungen Die Presse‚ Wochenpresse, Kurier, dort als erste weibliche Innenpolitik-Kolumnistin tätig, bevor sie 1978 das elterliche Modehaus in der Mozartstadt übernahm. Von 1983 bis 1990 war sie Nationalratsabgeordnete. In der Salzburger Wirtschaftskammer war sie ab 1985 Vizepräsidentin und übernahm von 1988 bis 1994 das Präsidentenamt. Am 26. Jänner 1995 wurde Helga Rabl-Stadler, seit 1993 Mitglied des Kuratoriums, zum Mitglied des Direktoriums und zur Präsidentin der Salzburger Festspiele ernannt und übte diese Funktion bis Ende 2021 aus. Diese Ära ging zu Ende, aber die Grand Dame schlägt neue Kapitel auf.
Quelle: Land Salzburg