Das Wachstum der österreichischen Hanfindustrie

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Foto: CBD-Infos-com / pixabay.com
08 Sep 18:06 2020 von Redaktion International Print This Article

Egal, ob es sich um Hanffasern, CBD oder andere Produkte dreht, die Hanfindustrie ist in Österreich ein lukratives Geschäft und sie kennt nur eine Richtung: nach oben.

Der Anbau hat eine weit zurückreichende Geschichte. Bis zum Ende des zweiten Weltkriegs war der Anbau von Hanf in Österreich weitverbreitet, das Hauptaugenmerk der Branche lag damals in den Fasern der Pflanze. Da diese sehr strapazierfähig sind, wurden Produkte, wie beispielsweise Seile damit hergestellt. Die meisten Bergpioniere, der alten Zeiten kletterten mit Hanfseilen, die Landwirtschaft, Industrie und der Transport verwendete Hanfseile zum Festzurren von Ladungen und Baukräne (damals Flaschenzüge) wurden ebenfalls mit Hanfseilen betrieben. Doch nach dem zweiten Weltkrieg war damit Schluss. Hanf wurde durch neuere Materialien, vor allem Kunststoffe, ersetzt. Völlig illegal war der Anbau jedoch nie, nur THC-reiche Pflanzen waren verboten.

Die Geschichte des modernen Hanfanbaus

1995 änderten sich die Ideen und Industrien wieder. Mit dem Aufkommen der alternativen und grünen Ideen, wurde Hanf wieder populär und auch finanziell attraktiv. Biomasse auch Hanf kann vergärt werden, um Strom zu erzeugen. Hanf ist eine gute Alternative zu Baumwolle, die häufig unter schlimmen Bedingungen und mangelhaften Regulierungen in Drittweltländern angebaut wird. Österreich hat sogar eine Gemeinde mit dem Namen Hanfthal! Wenn also nicht hier die Hanfrevolution starten soll, wo dann?

Seit den Neunzigern hat die Materialforschung große Fortschritte gemacht und die Hanfpflanze hat dadurch weitere Nutzungsmöglichkeiten dazugewonnen. Es gibt einige Hersteller, die Dämmstoffe aus Hanf herstellen und die Industrie der CBD-Öle und Hanföle für diverse gesundheitliche Zwecke hat einen enormen Zustrom an Kunden erfahren, die keine herkömmlichen Medikamente mit all ihren Nebenwirkungen mehr einnehmen wollen. Es gibt sogar erste Hersteller, die ökofreundlichen „Kunststoff“ aus Hanffasern herstellen.

Hanf in der Medizin und im Alltag

Was für manche als homöopathischer Mist klingt, ist für viele ein langersehntes Licht am Ende des Chemie-Tunnels. Hanfprodukte sind nicht mit den Globuli aus der Homöopathie zu verwechseln. Schon vor Jahren wurden Cannabisextrakte in Apotheken verkauft – im 19. Jahrhundert war Cannabis in Österreich offiziell die am häufigsten verschriebene Medizin gegen Krämpfe und Schmerzen.

Es gibt mehrere Produkte, wie beispielsweise CBD-Öl und Hanföl. Das CBD-Öl wird aus der Blüte gewonnen, ist aber nicht mit dem berauschenden THC zu verwechseln, welches in anderen Cannabiszüchtungen vorkommt. Hanföl wird dadurch gewonnen, dass Samen der Pflanze gepresst werden, so wie Rapsöl, Olivenöl, usw. Der Prozess zur Herstellung von Hanföl wird übrigens auf cibdol.de näher beschrieben. Ersteres wird in der Naturmedizin verwendet, speziell als Schmerzmittel und gegen Entzündungen, wohingegen Hanföl zum Kochen oder in der Kosmetik verwendet wird.

Was bringt die Zukunft für die Hanfindustrie?

Die Hanfanbauer Österreichs müssen sich keine Sorgen machen, einen ähnlichen Niedergang zu erleiden, wie ihre Vorgänger ihn nach dem zweiten Weltkrieg erlebt hatten. Ökologisch verträgliche, nachhaltige und kompostierbare Produkte sind nicht nur im Moment der letzte Schrei, sondern werden auch weiterhin an Bedeutung gewinnen. Die Materialforscher beinahe aller Universitäten und Institute weltweit arbeiten mit Hochdruck daran, so viele pflanzliche Ersatzstoffe wie möglich zu entwickeln, um die Gesellschaft von ihrer Sucht nach Erdöl und anderen nicht-nachhaltigen Materialien zu entwöhnen.

Auch die zunehmende weltweite Welle der Legalisierung von CBD-, THC und Hanfprodukten spielt dem Export und Binnenmarkt in die Hände. Landwirte, die ihre Felder auf Cannabisanbau umstellen, werden rosigen und krisensicheren Zeiten entgegenblicken.



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