Salzburg: Das bewegt junge Menschen in Salzburg
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Erster Salzburger Jugendreport: Stimmungslage zwischen Homeschooling, Corona-Stress und Erwachsenwerden
(HP) Mehr als drei Viertel der befragten Jugendlichen fühlen sich in ihren Salzburger Heimatgemeinden sehr wohl bis wohl. Ebenso viele finden die Teilnahme an Wahlen wichtig. Bessere öffentliche Verkehrsmittel stehen neben Lokalen ohne Konsumzwang und Jugendzentren ganz oben auf der Wunschliste beim ersten Salzburger Jugendreport. „Junge Menschen wollen sich mit ihren Interessen, Anliegen und ihrem Wissen in den politischen und gesellschaftlichen Prozess einbringen. Sie haben ein Recht darauf, gehört zu werden“, ist für Landesrätin Andrea Klambauer klar.
An der Online-Umfrage nahmen zwischen November und Jänner 1.497 Salzburger Jugendliche zwischen zwölf und 20 Jahren teil. Überraschend war nicht nur die hohe Beteiligung, sondern auch die vielen Antworten auf die zum Teil offenen Fragestellungen. „Für alle Gemeinden ist das Ergebnis ein klarer Auftrag nach Einbindung. Diese Generation ist keine Spur politikverdrossen, sondern bereit, sich aktiv einzubringen. Es liegt an uns politisch Verantwortlichen, diesem Potenzial Flügel zu verleihen“, zieht Landesrätin Andrea Klambauer ihren Schluss aus den Ergebnissen.
Mädchen wollen auf Demos, Burschen in die Politik
So finden es 81 Prozent wichtig, dass Gemeinden junge Leute fragen, was sie wollen. Die befragten Mädchen sind eher bereit, auf Demonstrationen zu gehen, schätzen aber ihre politischen Kenntnisse nicht so gut ein wie jene der Burschen. Burschen hingegen können sich eher als Mädchen vorstellen, politisch aktiv zu werden und zeigen weniger Verunsicherung bei der Einschätzung ihrer politischen Kenntnisse. Bei den befragten Mädchen und Burschen steigt mit zunehmendem Alter die Bereitschaft, politisch aktiv zu werden.
Eintrittstests ins soziale Leben
„Wir dürfen hier die Bedürfnisse der Jugendlichen nicht länger ausblenden, das Vereinsleben muss rasch wieder ermöglicht werden. Das negative Testergebnis der Schule muss außerhalb der Schule anerkannt werden und Freizeitaktivitäten ermöglichen. Spiele und Sport im Freien müssen umgehend möglich sein. Es ist nicht mehr verständlich, warum es trotz negativem Test nicht möglich sein soll, draußen Federball, Tischtennis oder Volleyball zu spielen oder einen gemeinsamen Radausflug zu machen. Das negative Testergebnis der Schule muss für die Dauer von 48 Stunden das Freizeit- und Vereinsleben ermöglichen“, fordert Landesrätin Klambauer.
Gezielt in die psychosoziale Infrastruktur investieren
Auf die Frage: „Angenommen, du hättest Probleme und Sorgen, wer würde dich unterstützen?“, nennen 88 Prozent der Befragten ihre Familie, dicht gefolgt vom Freundeskreis (86 Prozent) und den Partnerinnen und Partnern (29 Prozent). Vier Prozent der Befragten fühlen sich bei Sorgen nicht unterstützt. „Wir müssen sehr achtsam gegenüber jenen sein, die kein hilfreiches Umfeld nennen konnten. Umso wichtiger ist, dass wir soziale Aktivitäten wieder ermöglichen und sukzessive das Angebot an Schulpsychologen und Sozialarbeitern erhöhen. Nur bei einer psychosozialen Infrastruktur werden die stillen und lauten Warnrufe gehört“, sagt Klambauer.
Input für jugendfreundlicheres Umfeld
„Wir sind und bleiben an Salzburgs Jugend dran. Die nächste Umfrage ist für den Herbst geplant. Wir wollen die Datengrundlage dafür schaffen, gemeinsam mit dem Jugendreferat des Landes und mit Landesrätin Andrea Klambauer ein noch freundlicheres Umfeld für junge Menschen zu gestalten“, sagt Alexander Mitter, Geschäftsführer von akzente Salzburg, die als Salzburgs Jugendservicestelle die Umfrage durchgeführt hat.
Quelle: Land Salzburg