Salzburg: Das riesige „Holzpuzzle“ vom Winklhof nimmt Form an
Moderne Werkstätten und Ställe / Landwirtschaftliche Fachschule schlägt neues, holziges Kapitel auf
(LK) An der landwirtschaftlichen Fachschule Winklhof in Oberalm wird derzeit eines der größten Holzbauprojekte des Landes umgesetzt. Nachdem dort vor acht Jahren bereits das Internat mit dem heimischen und nachhaltigen Rohstoff neu gebaut wurde, stehen nun Stallungen, eine Reithalle und neue Werkstätten am Plan. Am Dienstag wurden riesige Bauteile eingehoben und sichtbar, was Holz alles kann.
Wie bei einem riesigen Puzzle werden die Holzteile in kurzer Zeit verbunden. Im Bild: GF Martin Winkler und Obmann Rudolf Rosenstatter von proHolz mit LR Josef Schwaiger und Dir. Georg Springl (LFS Winklhof) auf der Baustelle an der LFS Winklhof.
Ein breiter Schatten huscht am Dienstagnachmittag über das Schulgelände des Winklhofs. Einer der großen Träger für die neue Reithalle wird von einem riesigen Kran eingehoben. Wie ein Puzzle fügt sich so seit August ein Teil nach dem anderen zu modernen Werkstätten und Ställen zusammen. Der Baustoff ist schon von der Ferne zu erkennen und verströmt einen wohlbekannten Geruch: Holz. Das Land Salzburg investiert in diese Modernisierung der Landwirtschaftlichen Fachschule Winklhof rund zwölf Millionen Euro.
Schwaiger: „Holz ist goldrichtig.“
„Abgesehen von der detaillierten Planung rund um die Modernisierung der LFS Winklhof war es goldrichtig, von Anfang an auf den Rohstoff Holz zu setzen“, betont Landesrat Josef Schwaiger bei einer Pressekonferenz an der landwirtschaftlichen Fachschule im Tennengau. „Holz ist sehr gut verfügbar, ein Baustoff, der nachwächst und man kann damit sparsam planen, außerdem kann es schnell verarbeitet werden. Das Projekt liegt daher auch exakt im Zeitplan“, so Schwaiger. Die Werkstätten für Holz, Metall, Bau und Landtechnik sind bereits fertig errichtet, noch in diesem Jahr folgt die Reithalle mit den Stallungen für 30 Pferde.
Sichtbarer Modernisierungsschub
Mit dem Einheben der mächtigen Träger der neuen Reithalle machte das Holzbauprojekt am Winklhof heute einen weiteren Sprung nach vorne. „Es ist ein Modernisierungsschub, dem man zuschauen kann. Zudem sehen und erleben unsere 250 Schülerinnen und Schüler hautnah, dass dem Baustoff Holz kaum Grenzen gesetzt sind. Es ist also ein besonderes Praxisbeispiel für den Unterreicht, das auch zukünftigen Generationen Vorbild sein wird“, so der Direktor der LFS Winklhof, Georg Springl. Holztechnik ist, neben Metalltechnik und Tourismus, einer der drei Schwerpunkte der landwirtschaftlichen Fachschule in Oberalm.
Wertschöpfung in der Region
Insgesamt werden für die Stallungen, die Reithalle und neue Werkstätten über 1.000 Kubikmeter Holz verbaut. „Das gesamte Modernisierungsprojekt ist deshalb so wertvoll für die Region, weil die heimischen Nadelhölzer von Landwirten produziert werden und der Auftrag zum Bau direkt an hier ansässige Firmen ergangen ist“, betont Rudolf Rosenstatter, Obmann von proHolz Salzburg. Die Holzkonstruktionen und damit der nachhaltige Baustoff werden im Übrigen nicht verkleidet, sondern bleiben außen und innen für alle sichtbar.
Neubau in Rekordzeit
Bis Dezember 2027 soll das gesamte Projekt abgeschlossen sein. Hier der grobe zeitliche Überblick und die Schritte zur Modernisierung der LFS Winklhof:
- Abbruch Bestandsgebäude Phase 1: März 2023
- Beginn Neubau: Mai 2023
- Fertigstellung Neubau: Dezember 2024
- Abbruch Phase 2 und Rekultivierung Winklhof und Wiesenhof: September 2026 bis April 2027
Die Modernisierung im Überblick
- Absiedelung des Wiesenhofs in den Bereich der LFS Winklhof
- Neubau von tiergerechten Stallungen für 30 Pferde sowie eine angeschlossene Reithalle mit Reitplatz
- Neubau der Werkstätten für den Bereich Holz-, Metall- und Landtechnik
- Abbruch der im Schulbereich nicht mehr benötigten Gebäude
- Abbruch der Liegenschaften am Wiesenhof
- Rekultivierung des Springplatzes und des Dressurplatzes als Grünland zur Schaffung von Futtergrundlagen im Ausmaß von zirka 3,6 Hektar für den Landwirtschaftsbetrieb
- Umwidmung des Obstgartens in eine Sonderfläche Landwirtschaftsschule (9.000 Quadratmeter) und Rückwidmung des Wiesenhofes in Grünland (7.000 Quadratmeter)
- Betriebswirtschaftliche Redimensionierung des Reitbetriebes auf das für die Schule erforderliche Maß
- Zusammenführung der beiden land- und pferdewirtschaftlichen Betriebsbereiche mit größtmöglichen Synergien
Quelle: Land Salzburg