Salzburg: Das vollkommen autarke Tor zu den Salzachauen

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Foto: Land Salzburg / Franz Neumayr
04 Dez 12:00 2022 von Redaktion International Print This Article

Die Auenwerkstatt ist europäisches Vorzeige-Projekt und Natur-Bildungsstätte

(LK) Inmitten des Schutzgebietes Weithwörter Au liegt die Auenwerkstatt, ein nachhaltiges und vollkommen autarkes Bildungszentrum für den Naturschutz. Sie ist vom Brunnen bis zum Dach ein technisches Meisterwerk. Das erste kommunale Gebäude Europas, das sich zu 100 Prozent mit selbst versorgen kann.

Die Auerwerkstatt ist seit heuer das „Tor“ zum Naturschutzgebiet, das sich auch den Menschen öffnet. Ohne Emissionen, in einem geschlossenen Kreislauf von Energie und Wasser bietet es außerdem tausenden Schülerinnen und Schülern eine wichtige Anlaufstelle, um die Salzachauen kennenzulernen. „Passend zu seiner Aufgabe als Naturbildungseinrichtung in der Weithwörter Au, ist dieses Gebäude ein Paradebeispiel für Nachhaltigkeit und ein europaweites Vorzeigeprojekt“, betont Naturschutz-Landesrätin Daniela Gutschi.

LR Daniela Gutschi mit Peter Horner (Architekt), Sophie Nießner (Betreuerin Auenwerkstatt) und Bernhard Riehl (Projektleiter) vor dem autarken Wunderwerk der Technik im der Weithwörter Au.

Gutschi: „Stimmiges Konzept.“

Natur und Bildung, das sind die Ressorts von Landesrätin Gutschi, daher ist für sie die Auenwerkstatt in sich stimmig: „Wir wollen die Natur öffnen für die Menschen, sensibilisieren für die vielen, kleinen Wunder der Fauna und Flora, die es hier gibt. Da die Schulen die Auenwerkstatt fleißig nutzen und dann hautnah die Au erleben können, ist ein sehr großer Gewinn. Und die komplette Selbstversorgung ist ein Lehrbeispiel – für Klein und Groß.“

Gebäude holt Energie aus Sonne

Das Vorzeige-Gebäude, in dem vor allem Schülerinnen und Schüler mehr über die Natur erfahren können, erzeugt mit einer 22,4 Kilowatt Peak Photovoltaik-Anlage mehr Strom als es verbraucht. Der Strom fließt in einen Stromspeicher mit 192 Kilowattstunden Kapazität als Puffer und von dort zu den Verbrauchern.

Heizen und kühlen mit der Natur

65 Quadratmeter Sonnenkollektoren sammeln Wärme für die Heizung. Eine Raumbelüftungsanlage gewinnt 80 Prozent der Wärme wieder zurück, es geht kaum etwas verloren. In heißen Sommern übernehmen Erdkollektoren die Kühlung der Innenräume. Beim Temperieren hilft auch das komplett in Vollholz ausgeführte Gebäude mit. Der Betonboden und die massive Holzdecke sind Bauteilaktiviert und so Bestandteil von Heizung und Kühlung.

Heizwerk für den Notfall

Sollte die Sonnenenergie aus verschiedensten Gründen doch einmal nicht ausreichen, übernimmt kurzfristig ein Blockheizkraftwerk bei Notfällen. Diese wird mit Bio-Rapsöl betrieben und erzeugt 16 Kilowatt Strom und 29 Kilowatt Wärme.

Wasserkreislauf vor Ort

Mit einem autarken Frischwassersystem mit eigenem Brunnen ist die Wasserversorgung sichergestellt. Das kühle Nass wird sicherheitshalber vor Ort desinfiziert. Das anfallende Abwasser reinigt eine biologische Kläranlage gleich neben der Auenwerkstatt.


Quelle: Land Salzburg



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