Innsbruck: Demenzfreundliche Stadt Innsbruck
Foto: IKM/M. Darmann
Netzwerk von sozialen TrägerInnen bietet Hilfe und Unterstützung bei Demenz
In Tirol sind aktuell rund 12.000 Menschen an Demenz erkrankt, mit steigender Tendenz. Bis zum Jahr 2030 wird die Zahl der Betroffenen auf rund 16.000 geschätzt. „Umso wichtiger ist es, dass wir lernen, mit dieser Krankheit umzugehen und geeignete Strukturen dafür anbieten können“, betonte der für Gesundheit zuständige Vizebürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc im Rahmen eines Pressegesprächs gemeinsam mit der „Plattform für eine demenzfreundliche Stadt Innsbruck“.
Um die Beratungsleistungen und Angebote besser zu koordinieren und abzustimmen, haben sich verschiedene Organisationen, von der Caritas über die Gedächtnisambulanz der tirol kliniken, die Volkshilfe bis zur Rettung Innsbruck und den Johannitern zusammengeschlossen. „Die ‚Plattform für eine demenzfreundliche Stadt Innsbruck‘ bietet Hilfe und Unterstützung bei Demenz, von der Beratung für Betroffene und betreuende Angehörige bis hin zu Selbsthilfegruppen und Informationen zu finanziellen Fördermöglichkeiten“, hält Petra Knoflach vom Demenz-Servicezentrum der Caritas Tirol fest.
„Aufklärung, Prävention und die Unterstützung der Angehörigen durch Pflegeangebote, Schulungen und Workshops tragen wesentlich dazu bei, den betroffenen Personen das Alltagsleben zu erleichtern und das Thema Demenz zu enttabuisieren“, erklärt Vizebürgermeister Johannes Anzengruber, der selbst ausgebildeter Gesundheitswissenschaftler ist. „Wir unterstützen die Aktionen der Plattform gerne, weil damit zu einer positiven und demenzsensiblen Gesellschaft im Raum Innsbruck beigetragen wird.“
Kognitive Beeinträchtigungen
Demenz ist die Folge einer meist fortschreitenden, chronischen Erkrankung des Gehirns. Sie betrifft das Denken, die Orientierung, die Auffassungsgabe, die Lernfähigkeit und das Urteilsvermögen. Das Bewusstsein ist nicht getrübt. Die kognitiven Beeinträchtigungen werden gewöhnlich von Veränderungen der emotionalen Kontrolle, des Sozialverhaltens oder der Motivation begleitet.
Am Beginn der Erkrankung sind die Betroffenen oft zeitlich und räumlich desorientiert, Termine und Ähnliches werden vergessen, Wege schwer gefunden, Schlüssel und Geldtaschen gehen verloren. Das Verwalten des eigenen Geldes wird schwieriger. „Für die Betroffenen ist das sehr beunruhigend“, weiß Petra Knoflach aus der Praxis. „Meistens empfinden sie diese Fehlleistungen als beschämend und verbergen das so gut es geht. Menschen mit Demenz wollen und dürfen ihre Selbstbestimmung wahren. Dazu braucht es vermehrt die Unterstützung einer verständnisvollen Umgebung.“MD
Nähere Infos unter www.caritas-pflege.at/tirol/ueber-uns/demenzfreundliche-regionen
Quelle: Stadt Innsbruck