Wien: Demokratie und Beteiligung stärken - Wiener Festwochen sind Partner der Europäischen Demokratiehauptstadt

StadtWien/Markus Wache
Die Wiener Festwochen, eines der wichtigsten Kulturfestivals Europas, legen seit dem Beginn der Intendanz von Milo Rau einen noch stärkeren Fokus auf Teilhabe und Demokratisierung und stehen somit ganz im Zeichen Wiens als Europäische Demokratiehauptstadt: Das öffentliche Geschehen in Wien gemeinsam zu gestalten und die Beteiligung aller zu ermöglichen.
„Kunst und Kultur sind essenziell für eine freie und demokratische Gemeinschaft. Daher ist der Zugang zu Kunst und Kultur gerade in Zeiten, in denen Demokratien weltweit zunehmend gefährdet sind, von entscheidender Bedeutung. Die Stadt Wien fördert durch verschiedenste Initiativen den kostenfreien Zugang und die Teilhabe an kulturellen Prozessen – dadurch stärken wir das Gemeinschaftsgefühl und das Vertrauen in unsere demokratischen Strukturen. Ich freue mich auf die neuen Wege, die die Wiener Festwochen in Bezug auf Mitgestaltung und Teilhabe beschreiten werden“, sagt Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler.
„Ob in der unmittelbaren Lebensumgebung, in der Verwaltung oder in der Kultur: Als Europäische Demokratiehauptstadt wollen wir die positive Wirkung und inspirierende Kraft der Beteiligung für alle zugänglich und erlebbar machen. Gemeinsam wollen wir das Vertrauen in die Demokratie stärken und Menschen für Beteiligung begeistern. Ich freue mich, dass wir die Wiener Festwochen als starken Partner dabeihaben“, sagt Demokratiestadtrat Jürgen Czernohorszky.
Kooperation mit dem Wiener Demokratiejahr
2024 haben die Wiener Festwochen die Freie Republik Wien ausgerufen. Ihr Ziel ist es, die Kulturinstitution radikal neu zu denken und Entscheidungsprozesse zu demokratisieren. Dem Rat der Republik – ein Gremium aus 80 Wienerinnen und Wienern jeden Alters, verschiedenster Herkünfte, gesellschaftlicher Schichten und politischer Hintergründe – kommt dabei die Rolle des Souveräns zu. In der Freien Republik Wien wird so der Artikel 27 der Menschenrechtserklärung, der das Recht auf aktive Teilhabe am Kulturleben definiert, in besonderer Weise umgesetzt.
Artemis Vakianis, Geschäftsführerin der Wiener Festwochen: „Durch die Kooperation mit dem Wiener Demokratiejahr wird es uns möglich sein, noch stärker als bisher in alle Teile der Stadtgesellschaft zu kommunizieren und noch mehr Menschen einzuladen, an den vielfältigen Angeboten – zahlreiche davon bei freiem Eintritt – während des Festivals teilzunehmen. Die Stärkung demokratischer Grundwerte, zu denen auch die Teilhabe an Kultur zählt, ist den Wiener Festwochen ein besonderes Anliegen.“
Kulturfest für alle Wiener*innen
Neben dem kulturpolitischen Anspruch verfolgen die Wiener Festwochen das Ziel, ein Kulturfest für alle Wienerinnen und Wiener zu sein. Dies beginnt mit der fulminanten Eröffnung bei freiem Eintritt am Wiener Rathausplatz. Im Laufe der fünf Festivalwochen wird das Angebot der Wiener Festwochen wird damit in vielen Bezirken der Stadt erlebbar sein: So wird das diesjährige Volksstück „Ein gefräßiger Schatten“ von Mariano Pensotti an 15 verschiedenen Orten in der ganzen Stadt aufgeführt.
Mit diesem neuartigen und niederschwelligen Ansatz spiegeln die Wiener Festwochen die Kernbotschaft des Wiener Demokratiejahres wider. Als Europäische Demokratiehauptstadt verfolgt die Stadt Wien das Ziel, die Beteiligungsmöglichkeiten auf allen Ebenen weiter auszubauen, damit noch mehr Wienerinnen und Wiener ihr eigenes Lebensumfeld aktiv selbst gestalten können.
„Kunst kann Engagement und Dialog über Demokratie anregen, Grenzen überwinden und Nachdenken über gesellschaftliche Entwicklungen aus vielfältiger Perspektive ermöglichen. Genau das wollen wir auch mit und in der Europäischen Demokratiehauptstadt erreichen. Wien gibt hier einen wichtigen Impuls für unser Städtenetzwerk und für die Europäische Demokratiehauptstadt 2026, die Stadt Cascais in Portugal“, sagt Helfried Carl, Gründer der gemeinnützigen Initiative „European Capital of Democracy“.
Werkstatt für Mitwirkung
Konzipiert und umgesetzt wird das Wiener Demokratiejahr 2024/25 vom Büro für Mitwirkung, das in der Abteilung Energieplanung (MA 20) angesiedelt ist. Als Drehscheibe und Anlaufstelle für Demokratie und Partizipation hat es sich das Büro zur Aufgabe gemacht, eine lebendige Beteiligungskultur in der Stadtverwaltung zu verankern und mit allen Demokratie-Interessierten innovative und neue Formate zu entwickeln. Eingebunden in die ko-kreative Programmgestaltung des Wiener Demokratiejahres waren deshalb von Anfang an Partnerinnen und Partner aus der Zivilgesellschaft und Verwaltung sowie NGOs und Vereinen. Auf diesem Weg wird auch über die Europäische Demokratiehauptstadt 2024/25 hinaus in einen nachhaltigen Aufbau eines stadtübergreifenden Netzwerks von Demokratiepartner*innen investiert.
Ein mittlerweile etabliertes Format des Büros für Mitwirkung ist die „Werkstatt für Mitwirkung“. Mit unterschiedlichen Kooperationspartner*innen und an verschiedenen Orten im öffentlichen Raum geht das Büro hier direkt auf die Wiener*innen zu. In einem offenen und interaktiven Austausch werden gezielt jene Menschen angesprochen, die bisher keine oder nur wenig Berührungspunkte mit Beteiligungsprozessen gezeigt haben. Mit dem steten Ausbau der Beteiligungsmöglichkeiten arbeitet die Stadt Wien gemeinsam ihren Bürgerinnen und Bürgern daran, das gute und friedliche Miteinander zu stärken, um die Stadt der Zukunft zu gestalten.
Quelle: Stadt Wien