Vorarlberg: Den Aufschwung bestmöglich unterstützen
Foto: Land OÖ/Hermann Wakolbinger
LR Tittler: Beschlüsse bei Unternehmensfinanzierung, Forschung und Innovation, Start up-Förderung
Bad Ischl (VLK) – Die Pandemie, die Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen sowie der Austausch mit Bundesministerin Schramböck und den Amtskolleg:innen standen im Mittelpunkt der seit Donnerstag laufenden Tagung der Wirtschaftsreferent:innen der Länder in Bad Ischl. „Wir müssen bestmögliche Rahmenbedingungen für den Aufschwung der heimischen Wirtschaft schaffen“, betonte dabei Vorarlbergs Wirtschaftslandesrat Marco Tittler: „Dazu gehören insbesondere eine solide Unternehmenfinanzierung, die Sicherstellung der wirtschaftsnahen Forschungs- und Innovationsförderung und Fördermaßnahmen für Start up-Unternehmen.“
Im Hinblick auf die weiterhin existente Covid-19 Situation und die wirtschaftlichen Langzeitfolgen der Pandemie besteht weiterhin Handlungsbedarf im Bereich der Unternehmensfinanzierung, führte Tittler an: „Um den Unternehmen die Chance zu geben, die für die Rückzahlung notwendige Liquidität zu erwirtschaften, sollten Tilgungsbeginne später erfolgen und Laufzeiten verlängert werden.“ Dies gelte im Besonderen für die Tourismusbranche, die auf Grund des speziellen Finanzierungsbedarfs (hoher Anteil an Anlagevermögen und daher Bedarf langfristiger Finanzmittel) vor besonderen Herausforderungen steht. Die Wirtschaftsreferent:innen appellieren an den Bund, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, so Tittler: „Die Umsetzung des Vorschlages trägt dazu bei, grundsätzlich gesunden, aber durch die Pandemie geschwächten, Unternehmen das wirtschaftliche Überleben zu ermöglichen und damit insgesamt den Wirtschaftsstandort zu stärken.“
Wirtschaftsnahe Forschungs- und Innovationsförderung
Besonders die letzten Monate haben bewiesen: forschende und innovierende Unternehmen kommen schneller durch die Krise, sie können Umsatzeinbrüche schneller wettmachen, finden schneller Investitionsmöglichkeiten und schaffen schneller neue Arbeitsplätze. Darüber hinaus beweist die aktuelle Situation, wie wichtig angewandte Forschung für die Bewältigung der Gesundheitskrise ist. Von der Impfstoffentwicklung über Testverfahren und Therapien spannt sich der Bogen bis hin zur verbreiteten Durchsetzung digitaler Technologien. In Krisenzeiten tendieren Unternehmen dazu, ihre Forschungs- und Innovationsausgaben zu reduzieren – „hier müssen wir gegensteuern“, betonte Landesrat Tittler: „Zum einen mit der Fortführung des erfolgreichen dualen Systems aus direkter Förderung und Forschungsprämie und andererseits mit einem Ausbau der direkten Förderkomponente, wie sie bundesseitig von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) angeboten wird.“ Es gebe hier ein maßgeschneidertes Fördermodell, führte Tittler aus: „Insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen ist das Basisprogramm für F&E-Aktivitäten unverzichtbar.“ Die Förderungen kommen zum überwiegenden Teil dem Mittelstand zugute, rund 80 Prozent der geförderten Unternehmen sind KMU. „Das Basisprogramm ist somit ein wichtiger Innovationsmotor für Österreich und ein wesentlicher Faktor bei der Standortsicherung und beim Standortausbau.“, sagte der Landesrat. Problem: Die Fördermittel in Höhe von 62,5 Millionen Euro sind aufgebraucht. Der Bund wird deshalb dringend aufgefordert, entsprechende Mittel bereitzustellen.
Förderprogramm für Start Ups
Das AplusB-Programm besteht seit 2002. Ziel ist es, Spinoffs von Hochschulen, sowie Startups in Österreich zu unterstützen und bis zur ersten Wachstumsphase intensiv zu begleiten. Dieses Programm ist der zentrale Partner für Start Ups mit hochtechnologischen Innovationen in ganz Österreich. Das AplusB Scale Up Programm wird von der Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) abgewickelt und zu 30 Prozent von den Ländern kofinanziert. Das aktuelle Programm läuft Mitte 2022 aus. Die zuständige Bundesministerin Leonore Gewessler wird deshalb ersucht, das Programm AplusB Scale Up in der neuen Periode zu stärken und insbesondere das Budget für die Zentren und - Netzwerkkooperationen (in der derzeitigen Periode stehen insgesamt 16 Millionen Euro an Bundesmitteln zur Verfügung) signifikant zu erhöhen.
Quelle: Land Vorarlberg