Oberösterreich: Der RT auf Tour
v.l.n.r.: Peter Stadlberger (Leitung Vertrieb Rosenbauer Österreich GmbH), Markus Wieshofer (Geschäftsführer Rosenbauer Österreich GmbH), Leonore Gewessler (Bundesministerin für Klima, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie) und Markus Schachner (Geschäftsführer Rosenbauer E-Technology Development GmbH).
Foto: Rosenbauer International AG
Rosenbauer fährt mit seinem elektrischen Feuerwehrfahrzeug durch halb Europa
Er läuft und läuft. Seit Mitte August ist Rosenbauer mit zwei Fahrzeugen der „Revolutionary Technology“-Baureihe (RT) in West- und Mitteleuropa unterwegs und zeigt damit die Zuverlässigkeit und Robustheit des elektrischen Tanklöschfahrzeuges. Insgesamt werden bis Mitte Dezember zehn Länder bereist und mehr als 25.000 Kilometer zurückgelegt, das entspricht in etwa der Fahrleistung dieses Fahrzeugtyps über die gesamte Lebensdauer im urbanen Einsatz. „Der RT ist keine Weiterentwicklung eines Fahrzeugkonzeptes, das die Feuerwehren schon kennen, sondern eine komplette Neuentwicklung, eine echte technologische Innovation. So etwas muss man physisch vor Augen haben, angreifen und ausprobieren, um beurteilen zu können, welche Vorteile und Nutzen es bringt“, sagt Dieter Siegel, CEO der Rosenbauer International AG. Die Teilnehmer an den Präsentationen und Vorführungen sind überwiegend begeistert von der bis dato einzigartigen Funktionalität und Leistungsfähigkeit des RT.
Wer interessiert sich für den RT Der RT ist als Tanklöschfahrzeug für den kommunalen Einsatz konzipiert. Das meiste Interesse wird ihm von Feuerwehrorganisationen großer Städte und Metropolregionen entgegengebracht, denn sie wollen bzw. müssen teilweise mit elektrifizierten Einsatzfahrzeugen einen Beitrag zur CO2-Reduktion der städtischen Fuhrparks leisten. In Berlin ist der RT bereits im Regeleinsatz, in Amsterdam wird darauf trainiert, in Basel wird 2023 die erste Flotte (vier Fahrzeuge) in Dienst gestellt. Im Rahmen der Europa-Tour bereiste ein Rosenbauer Team mit dem RT zahlreiche Metropolen. Allen voran die C40-Städte Barcelona, Kopenhagen, London, Madrid, Paris, Rom und Warschau. Darüber hinaus wollte man das Fahrzeug auch in Aarhus und Roskilde (Dänemark), Stuttgart und Köln (Deutschland), Straßburg und Lyon (Frankreich), Genf und Lausanne (Schweiz) sehen, um nur einige der Stationen zu nennen. Schon im Vorjahr konnten sich die Feuerwehren in Oslo und Stockholm von den Vorzügen des Konzeptfahrzeuges CFT überzeugen. Aktuell ist der RT auf einer mehrwöchigen Tour durch Deutschland und im Frühjahr 2022 wird er in den Benelux-Ländern präsentiert.
Werks- und Flughafenfeuerwehren Neben kommunalen zeigen auch Werks- und Flughafenfeuerwehren immer größeres Interesse am RT. In der Schweiz zum Beispiel Schutz & Rettung Zürich, die Gebäudeversicherung Zürich und das Forschungszentrum CERN. In Frankreich wollten Entscheider und Anwender von Aeroports de Paris (Betreibergesellschaft der Flughäfen Charles de Gaulle, Orly und Le Bourget) das Fahrzeug kennenlernen. An einer Präsentation in Madrid haben Vertreter von Airbus, dem spanischen Flughafenbetreiber AENA und der Katastrophenschutzorganisation UME (Unidad Militar de Emergencias) teilgenommen. Im Rahmen der Deutschland-Tour wurde das Fahrzeug bei Porsche in Stuttgart präsentiert und es sind weitere Auftritte bei VW in Wolfsburg, Audi in Neckarsulm, Tesla in Grünheide, Evonic in Worms, Pharmaserv in Marburg und auf den Flughäfen Stuttgart, Köln/Bonn und Leipzig geplant.
Messe- und Sonderauftritte Auch einige Messeauftritte standen im Rahmen der RT-Europa-Tour auf dem Programm. So war das Fahrzeug Ende August auf der dänischen Feuerwehrmesse Danske Beredskabers Årsmøde, im September auf der Emergency Service Show in Birmingham und der Zivil Protect in Bozen und im Oktober auf der REAS im italienischen Montichiari und am Congrés National des Sapeurs-Pompiers de France in Marseille zu sehen. Sonderauftritte hatte der RT unter anderem am Wirtschaftsforum „Green Future Poland & Austria“ in Warschau, anlässlich eines Empfanges des österreichischen Botschafters in Madrid und auf dem Event „Innovative Mobility for Future“ am Salzburgring.
Härtetests bestanden Alle Reisen und Präsentationen bis auf den Seetransport nach England sowie die Teilstrecke Marseille - Madrid absolvierte der RT auf eigener Achse. Die Überlandstrecken wurden mit Unterstützung des Range Extenders zurückgelegt. Die innerstädtischen Kurzstrecken und Vorführungen wurden rein batterie-elektrisch absolviert. Das Laden der Batterien dauerte an verschiedenen Superchargern zwischen 30 und 45 Minuten (Ladezustand SOC 20 auf 100 %). Auch einige, spezielle Härtetests musste der RT auf seiner Europa-Tour bestehen. Vor allem in den Feuerwehr-Trainingszentren wurde das Fahrzeug auf Herz und Nieren getestet. Besucht wurden unter anderem das Institut der Feuerwehr Nordrhein-Westfalen, die größte Feuerwehrausbildungsstätte in Deutschland, das Ausbildungszentrum Riedikon in der Schweiz und das Trainingszentrum des italienischen Innenministeriums in Montelibretti bei Rom. Am meisten herausgefordert wurde der RT bei einer Übung in den Schweizer Bergen, wie Rosenbauer Mitarbeiter Werner Wolfschluckner berichtet: „Nach einer Steilfahrt über mehrere Kilometer und einer gemessenen Steigung von ca. 22%, extrem engen Straßen mit Haarnadelkurven und Baustellen, absolvierten wir auf 1.000 m Seehöhe eine Waldbrandlöschübung. Fazit: Fahrer und Maschine am Limit, aber alles mit Bravour gemeistert!“
RT Vorführfahrzeug CEEU
• Chassis: Rosenbauer RT 4x4 Advanced
• Radstand: 4.100 mm
• Elektrische Antriebsleistung: 2 x 180 kW (peak)
• Energiespeicher: 2 x 66 kWh (Hochvoltbatterien)
• Range Extender: 225 kW (Dieselmotor)
• Besatzung: 1 + 8
• Einbaupumpe: N35 (FPN 10-3000 nach EN1028)
• Wassertank: 2.000 l
• Schaumtank: 125 l
• Schaumzumischsystem: RFC Admix Variomatic
• Beladung: in Anlehnung an DIN 14530-27 (HLF 20)
• Elektronisches Spiegelersatzsystem
• Rückfahrkamera
• Birdview-System
• Abbiegeassistent
• LED Verkehrswarneinrichtung im Heck
• LED Füllstandsanzeige für Wasser/Schaum
• LED Beleuchtung
• L x B x H: ca. 7.600 x 2.350 x 2.900 m • zul. Gesamtgewicht: 18.000 kg
Quelle: Rosenbauer International AG