Niederösterreich: Der „blau-gelbe Weg“ in den Pflegeberuf
Teschl-Hofmeister und Eichtinger geben Überblick
„Die Pflege hat in Niederösterreich höchste Priorität, von allen Seiten sind Wege in die Pflege möglich. Wir öffnen alle Schleusen, damit der Fluss der Pflege nicht ins Stocken gerät“, sagte Sozial-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister am heutigen Montag in St. Pölten, wo sie gemeinsam mit Arbeitsmarkt-Landesrat Martin Eichtinger einen Überblick über die Vielzahl an Initiativen gab, mit denen in Niederösterreich der Weg in einen Pflegeberuf unterstützt wird.
„Bis 2030 investieren wir 300 Millionen Euro in den Neu-, Zu- und Umbau der Landespflegezentren, dazu wurden zuletzt auch 10,21 Millionen Euro für die 54 privaten Heime bereitgestellt. Hinzu kommt das blau-gelbe Pflegepaket mit ursprünglich 420 Euro, das jetzt vom Bund übernommen wurde und für alle Bundesländer einheitlich 600 Euro ausmacht, wovon 400 Euro der Bund zahlt. Auf Initiative von Niederösterreich sind vom Gehaltsplus für Pflegekräfte jetzt auch die – allein in Niederösterreich 3.200 – Heimhilfen betroffen“, betonte dabei die Sozial-Landesrätin.
In Bezug auf die Ausbildung führte Teschl-Hofmeister die Landwirtschaftlichen Fachschulen und die Mittelschulen an, an denen man mit diesem Thema ab der neunten Schulstufe vertreten sei, den mit der Matura abschließenden Pflegelehrgang in Gaming, der bundesweit ins Regelschulwesen übernommen worden sei, sowie die Gesundheits- und Krankenpflege-, SOB- und Fachhochschulen an und verwies zudem auf die Stipendien, Schulgelder und Studiengebühren, mit denen das Land Niederösterreich hier unterstütze.
Landesrat Martin Eichtinger erinnerte zunächst an die in Niederösterreich seit 17 Monaten kontinuierlich zurückgehende Arbeitslosigkeit, die einem Rückgang von 18,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bzw. 20,1 Prozent im Vergleich zum Vorkrisenniveau entsprechende Arbeitslosenzahl von 37.271 per Ende Juli und die seit 2008 niedrigste Arbeitslosenquote von 5,3 Prozent, mit der Niederösterreich unter dem Österreich-Durchschnitt liege.
„Bei der Pflege benötigen wir bis 2030 zusätzliche 9.500 Kräfte, diese Nachfrage gilt es, auch am zweiten Bildungsweg zu bedienen, um jedem Niederösterreicher den Weg in die Pflege zu ermöglichen. Über die NÖ Koordinationsstelle für Pflegeberufe, durch die Interessenten auf ihrem gesamten Weg vom ersten Anruf bis zum Dienstantritt organisatorisch und administrativ unterstützt werden, wurden in den zwei Jahren ihres Bestehens bereits 851 Personen vermittelt. 500 davon haben ihre Arbeit schon aufgenommen, 351 befinden sich derzeit in Ausbildung für konkrete Jobs, 348 weitere im Stadium der Beratung“.
Eine weitere wichtige Anlaufstelle, so Eichtinger weiter, sei die Bildungs- und Berufsberatung an 90 Standorten in Niederösterreich. Beim Schwerpunkt Pflege sei dabei zuletzt das Online-Programme Care.Komp mit insgesamt 150 Fragen zu pflegerelevanten Anforderungen, Belastbarkeit, persönlichen Erfahrungen etc. für einen möglichst niederschwelligen Zugang geschaffen worden. „Pflege ist nicht nur ein Beruf, sondern in erster Linie Berufung, verbunden mit viel Herzblut und sozialer Kompetenz. Allen, die diesen Weg einschlagen wollen, steht Niederösterreich in allen Phasen der beruflichen Aus- und Weiterbildung zur Seite“, unterstrich der Landesrat abschließend.
Als eine der Absolventinnen der NÖ Pflegekoordinationsstelle schilderte Sabina Weixler, in der Ukraine geboren, seit 2003 in Österreich lebend, mit Pandemieausbruch arbeitslos geworden und jetzt im SeneCura Sozialzentrum Pressbaum tätig, ihren Ausbildungsweg: „Es ist ein wunderschöner Beruf, nicht leicht, aber sehr belohnend. Es erfüllt mit großer Freude, jenen helfen zu können, die dazu selbst nicht mehr in der Lage sind“.
Nähere Informationen beim Büro LR Teschl-Hofmeister unter 02742/9005-15182, Hans-Peter Pressler, und e-mail [email protected], beim Büro LR Eichtinger unter 02742/9005-13443, Stefan Kaiser, und e-mail [email protected] bzw. bei der NÖ Koordinationsstelle für Pflegeberufe unter 02742/9005-19200, e-mail [email protected] und www.menschenundarbeit.at.
Quelle: Land Niederösterreich