Innsbruck: Dichte Poesie und feiner Humor
Foto: M. Darmann
Angelika Rainer erhält den Preis für künstlerisches Schaffen
Der Preis der Landeshauptstadt Innsbruck für künstlerisches Schaffen 2024 ergeht heuer im Kunstzweig Literatur an die Schriftstellerin Angelika Rainer. Vizebürgermeister Georg Willi ehrte die Autorin, die vor allem Lyrik und Kurzprosa verfasst, am 20. November mit dem mit 12.000 Euro dotierten Preis.
„Ich freue mich, heute Angelika Rainer, eine Poetin für alle Sinne, auszuzeichnen“, gratulierte Vizebürgermeister Georg Willi der Autorin zum Kunstpreis in der Stadtbibliothek Innsbruck: „Angelika Rainer schafft mit ihrer Lyrik eine einzigartige Realität und beeindruckt mit ihrer unverkennbaren poetischen Sprache, ihrem Humor und der Musikalität ihrer Texte.“
Musikalische Texte
Die Jury des Kunstpreises 2024, bestehend aus MMag.a Elisabeth R. Hager (Schriftstellerin und Klangkünstlerin), Mag. Roland Sila (Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum) und Alexander Kluy (Schriftsteller, Kritiker), begründete ihre Entscheidung für Angelika Rainer wie folgt: „Wer in Angelika Rainers Lyrik eintaucht, betritt einen mit allen Sinnen erfahrbaren, multifunktionalen Möglichkeitsraum. Mit großem handwerklichen Können gearbeitet und von einer ganz eigenen Klanglichkeit getragen, behaupten Rainers Gedichte Lyrik nicht bloß als subjektiven Ort der Weltwahrnehmung. Durch ihren suchenden Charakter werden ihre Texte vielmehr selbst zu existentiellen wie epistemischen Erfahrungsräumen. Archaisches und Zeitgemäßes stehen einander darin nicht fremd gegenüber, sondern sind virtuos miteinander verflochten. Behände und kenntnisreich bewegt sich Rainers Lyrik zudem durch die europäische Literaturgeschichte. Ausgehend vom ganz Konkreten – etwa einem Bauplan für einen ‚Zweckbau für Ziegen‘ – nimmt sie uns mit auf eine Erkundungstour ins Innere unseres Weltverständnisses, die sich unbedingt lohnt.“
Zur Person
Angelika Rainer (geboren 1971 in Lienz) lebt in Wien. Gründungsmitglied und Musikerin bei der Musicbanda Franui (franui.at). Mit „Luciferin“ war sie beim Europäischen Festival des Debütromans in Kiel vertreten. 2017 nahm sie an „Poems in the City“ in Warschau teil. Für ihre Arbeit erhielt Rainer bereits das Literaturförderstipendium der Stadt Innsbruck (2018), das Große Literaturstipendium des Landes Tirol (2011/12) und den Otto-Grünmandl-Preis (2024). Ihre bisher im Verlag Haymon erschienenen Werke sind „Luciferin“ (2008), „Odradek“ (2012), „See’len“ (2018) und „Zweckbau für Ziegen“ (2023).
Zum Preis
Der „Preis der Landeshauptstadt Innsbruck für künstlerisches Schaffen“ besteht bereits seit 1952 und bringt die Wertschätzung der Stadtführung gegenüber den Kunst- und Kulturschaffenden zum Ausdruck. Er wird alternierend in den Bereichen Bildende Kunst, Literatur und Musik vergeben. Seit 2016 erfolgt die Vergabe an eine durch eine Fachjury nominierte Person, die für ihr bisheriges Schaffen bzw. Gesamtwerk gewürdigt wird. AS
Weitere Informationen unter www.innsbruck.gv.at/preisfuerkuenstlerischesschaffen
Quelle: Stadt Innsbruck