Salzburg: Die Enns bekommt in Radstadt ihre Kurven wieder zurück

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V.l.n.r.: Robert Loizl, Leiter Schutzwasserwirtschaft, Landesrat Josef Schwaiger, Christian Pewny, Bürgermeister von Radstadt, Landesrätin Daniela Gutschi und Martin Wenk, Ministerium Landwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft.
Foto: Land Salzburg/Grafik
04 Nov 08:00 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

1,64 Millionen Euro für Wiederherstellung des ursprünglichen Flusslaufs / Fertigstellung bis April 2023

(LK) Was das Mandlinger Moor bereits seit Jahren darf, wird nun der Enns auch in Radstadt wieder zugestanden: natürlich sein. Früher schlängelte sie sich nämlich, entgegen des heutigen geraden Verlaufs, in Schleifen durch den Osten der Pongauer Stadtgemeinde. Um den ursprünglichen Zustand wieder herzustellen werden insgesamt 1,64 Millionen Euro in die Hand genommen und zwei dieser „großen Kurven“, die in der Fachsprache als „Mäander“ bezeichnet werden, rekonstruiert.

„Wir schaffen nicht nur erweiterten Lebensraum für unsere heimische Flora und Fauna, sondern auch mehr Platz für das Wasser bei Starkregen. Das steigert die Sicherheit für die Bevölkerung und fördert den Erhalt unserer Artenvielfalt und des einzigartigen Landschaftscharakters im Ennspongau“, fassen Landesrat Josef Schwaiger und Landesrätin Daniela Gutschi beim Spatenstich zum Renaturierungs-Projekt zusammen.

Projekt im Überblick

  • Wiederherstellung von zwei früheren Flussschleifen (Mäander)
  • Hochwasser- und Naturschutz gehen Hand in Hand
  • Enns wird um 150 Meter länger
  • Es entstehen unter anderem Tief- und Flachwasserbereiche
  • Erweiterter Lebensraum für Tier- und Pflanzenwelt
  • Mehr Platz für Kiesbänke und Geschiebe
  • Gesamtkosten: 1,64 Millionen Euro (Bund, EU, Land und Stadtgemeinde)
  • Bauzeit: Oktober 2022 bis April 2023

Schwaiger: „Auch für Hochwasserschutz wichtig.“

Laut Landesrat Josef Schwaiger sind die entstehenden Mäander nicht nur für Flora und Fauna wichtig, sondern auch für die Bevölkerung. „Wir geben dem Wasser deutlich mehr Platz und die Fließgeschwindigkeit verringert sich. Solche ‚Pufferzonen‘ sorgen dafür, dass bei Starkregen die Wassermassen nicht mit einer Wucht, sondern verzögert abfließen. Das hilft uns bei den weiteren Maßnahmen in den Siedlungsräumen“, so Schwaiger.

Gutschi: „Arten finden neuen Lebensraum.“

„Zusätzlich zur Umgestaltung des Flusslaufes wird auch ein kleiner Auwald entstehen und der Fluss abgeflacht. Bei den dann möglichen Ablagerungen von Kies und Schotter finden viele Arten neuen Lebensraum“, so Naturschutzlandesrätin Daniela Gutschi und fügt hinzu: „Aber auch für den Menschen entsteht ein Mehrwert, da sich das Ganze zu einem noch faszinierenderen Naherholungsgebiet entwickelt.“

Pewny: „Ein Gewinn für alle.“

„Wir haben hier ein wunderschönes Moor und mit den Mäandern dazu ist das ein Gewinn für alle und vor allem für die Bevölkerung. Es entsteht ein einzigartiges Naherholungsgebiet, das viele Menschen anziehen wird“, so der Bürgermeister von Radstadt, Christian Pewny.

Kostenaufteilung

Insgesamt kostet die Wiederherstellung der zwei Mäander-Schleifen in Mandling 1,64 Millionen Euro. Im Rahmen des „LIFE IP IRIS Projekt“ übernimmt der Bund den größten Teil (960.000 Euro), die EU trägt 555.000 Euro bei. Das Land Salzburg unterstützt mit 110.000 Euro und die Stadtgemeinde Radstadt mit 15.000 Euro.

Österreichweites Projekt

Die Renaturierungs der Enns in Radstadt ist Teil des österreichweiten Projekts „LIFE IP IRIS Austria“. Angestrebt wird dabei die ökologische Sanierung von Gewässern bei gleichzeitig verbessertem Hochwasserschutz. Neben der Enns in Salzburg und der Steiermark, zählen auch folgende Flussräume zu den ersten Flächen, die in diesem Sinne neugestaltet werden: Donau und Traun in Oberösterreich, Pielach in Niederösterreich, Leitha und Lafnitz in Niederösterreich und Burgenland sowie Isel-Drau in Osttirol.


Quelle: Land Salzburg



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