Vorarlberg: Die Gesundheit schonen bei heißem Wetter
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Hitzeschutzplan des Landes Vorarlberg mit Tipps, Empfehlungen und konkreten Maßnahmen
Bregenz (VLK) – Die Erderwärmung lässt auch in gemäßigten Klimaregionen die Zahl der Hitzetage und Tropennächte steigen. Das erfordert intensive Vorkehrungen und Maßnahmen zur Klimaanpassung und zum Schutz der Gesundheit. Die Vorarlberger Landesregierung hat daher einen Hitzeschutzplan erarbeiten lassen, der sich an die ganze Bevölkerung sowie speziell an Gemeinden, Pflege- und Kinderbetreuungseinrichtungen richtet. „Damit haben wir jetzt erstmals eine umfassende Informationssammlung und Handlungsanleitung, die auch als Grundlage für künftige Entwicklungen dienen soll“, so Landeshauptmann Markus Wallner und Gemeindeverbands-Vizepräsidentin Andrea Kaufmann.
„Durch die Klimakrise werden Temperaturextreme deutlich mehr werden. Um ihr entgegenzuwirken, müssen wir dringend sinnvolle Maßnahmen setzen“, betont auch Umwelt- und Klimaschutzlandesrat Johannes Rauch. Er spricht sich unter anderem für klimafreundliche Mobilitätsformen aus, ebenso für die klimafreundliche Gestaltung von Siedlungsräumen durch gute Gebäudedämmung, Dachbegrünungen oder den Erhalt von Bäumen, um sich an die Hitze anpassen zu können. „Wenn wir nicht wollen, dass die Klimakrise eine zunehmende Bedrohung für die Gesundheit wird, müssen wir jetzt handeln und dürfen keine Zeit mehr verlieren“, so Rauch.
Die häufigere Hitze ist eine umweltpolitische Herausforderung und birgt besondere Gefahren für bestimmte Bevölkerungsgruppen. Dazu zählen vor allem Ältere und Kranke, kleine Kinder sowie Menschen in Berufen, in denen auch bei heißem Wetter schwere körperliche Arbeit im Freien verrichtet wird, etwa am Bau oder in der Landwirtschaft. Der Hitzeschutzplan Vorarlberg erläutert die Wechselwirkung zwischen Wärme und Luftverschmutzung, regt städtebauliche Maßnahmen an und enthält Informationen und Empfehlungen für betroffene Personengruppen in den Gemeinden, in medizinischen Einrichtungen und Pflege, in der Kinderbetreuung sowie bei Einsatz- und Blaulichtorganisationen. „Somit ist er eine wichtige Grundlage für Beratungen über Vorsorgemaßnahmen sowie für die frühzeitige Vorwarnung mit Informationen für Betroffene, mit welchen Maßnahmen sie darauf reagieren können“, betont Sicherheitslandesrat Christian Gantner.
Für Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher ist der Hitzeschutzplan eine hervorragende Zusammenschau von wichtigen Tipps und Tricks sowie anwendbaren Maßnahmen zum Schutz vor Hitze für alle Vorarlbergerinnen und Vorarlberger. „Im Zusammenhang mit der Gesundheit der Bevölkerung ist das Thema – auch in Zukunft – besonders relevant. Die zahlreichen Belastungen, die durch Hitze entstehen können, wie z.B. eine erhöhte Sterblichkeit, verschiedene Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems oder Stoffwechselstörungen aber auch Erkrankungen der Nieren sowie Atemwege können durch den richtigen Umgang mit der Hitze gemildert oder verhindert werden. Der Hitzeschutzplan soll den Vorarlbergerinnen und Vorarlberger helfen ihre Gesundheit besser vor Hitzebelastungen zu schützen“, so Rüscher.
Nicht zuletzt sind im Hitzeschutzplan auch die bestehenden Hitzewarnsysteme der ZAMG, der AGES und des Landes sowie die Notrufnummern, Internetkontakte und Ansprechpartner auf Bundes-, Landes- und Bezirksebene sowie bei Krankenanstalten und ambulanten Pflegeverbänden angeführt. „Die funktionierende Informations- und Kommunikationskette ist eine wesentliche Voraussetzung, um hitzebedingte Gesundheitsgefährdungen zu erkennen, zu benennen und wirksame Gegenmaßnahmen zu ergreifen“, sagt Landeshauptmann Wallner.
Der Hitzeschutzplan Vorarlberg 2020 steht auf www.vorarlberg.at/hitzeschutz zum Download.
Quelle: Land Vorarlberg