Salzburg: Die Klimafrage lässt fast niemanden kalt
Foto: Land Salzburg
Online-Umfrage des Landes: 9 von 10 wünschen sich verstärkte Maßnahmen
(LK) Klimaschutz und Energiewende – der Wunsch nach noch mehr Tempo in der Politik und gesetzliche Verankerungen ist stark. Knapp 9 von 10 Beteiligten einer vom Land durchgeführten Umfrage wünschen sich genau das. Mehr als 500 Personen haben sich daran beteiligt. „Die hohe Teilnahme verdeutlicht einmal mehr die Dringlichkeit dieses Themas. Die Umfrage-Ergebnisse fließen in die Erstellung der Klimastrategie des Landes ein“, betont Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn.
Insgesamt 537 Salzburgerinnen und Salzburger nahmen an der Online-Umfrage teil, die im Rahmen der Erstellung des Salzburger Masterplans Klima+Energie 2030 stattfand. Rund 85 Prozent der Teilnehmenden sind angesichts des Klimawandels und der zu erwartenden Auswirkungen in ihrer Region besorgt. „Für mich ist das ein klarer Handlungsauftrag. Der Klimawandel hat mit Starkregen, Hitzeperioden, Muren oder extremen Schneefällen schon jetzt Auswirkungen auf unsere Land- und Forstwirtschaft, auf den Tourismus, auf Städte, Regionen und Gemeinden. Dies alles geht natürlich auch mit hohen Kosten und massiven Schäden einher. Die Bevölkerung ist zurecht besorgt. Darum gilt es, möglichst schnell und gemeinsam hier gegenzusteuern“, unterstreicht Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn.
Wunsch nach mehr Fördergeldern
Ebenfalls rund 85 Prozent der Befragten sprach sich für mehr Förderungen und Anreize aus. Steuergeldern beziehungsweise eine Umlenkung aktueller Förderungen und Subventionen sind hier gewünscht. Und mehr als drei Viertel befürworteten Gesetze auch dann, wenn sie Einschränkungen und Verbote im Alltag nach sich ziehen, aber im Sinne des Klimaschutzes sind.
Fossiles darf teurer sein
Eine deutliche Mehrheit der Umfragebeteiligten ist dafür, den CO2-Ausstoß in an ökologisch-soziale Ausgleichsmaßnahmen zu koppeln, wodurch fossile Energieträgern wie Benzin, Diesel oder Erdgas teurer werden würden. Schellhorn dazu: „Der Klimawandel trifft uns alle. Deshalb müssen auf allen Ebenen - EU, Bund, Land und Gemeinden - Maßnahmen gesetzt werden. Hier gilt es, an einem Strang zu ziehen. Es ist mir wichtig, festzuhalten, dass Klimaschutz und Energiewende in Wirklichkeit keine Einschränkungen bedeuten. Vielmehr bieten diese auch Möglichkeiten für Innovationen.“
Der größte Hebel: Mobilität
Was kann die Landespolitik tun, um mehr Treibhausgase einzusparen? Auch das wurde abgefragt. Ganz vorne bei den Vorschlägen ist die Mobilität mit dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs, weniger Autoverkehr in der Stadt und einer Steigerung des E-Mobilitätsanteils gefolgt von der Stromerzeugung durch Wasser-, Windkraft und Sonnenenergie. Heinrich Schellhorn betont: „Der Verkehr ist in Salzburg Klimasünder Nummer eins. Das heißt aber nicht, dass die Mobilitätswende alle Probleme lösen kann. Wir müssen auch in anderen Bereichen unsere Anstrengungen verstärken. Der Ausbau erneuerbarer Energien ist wichtig. Zudem muss es uns gelingen, Energie effizienter einzusetzen und Ressourcen zu schonen. Mit unseren SALZBURG 2050-Partnern haben wir in diesem Bereich bereits ein höchst erfolgreiches Modell und wollen dieses noch weiter ausbauen.“
Unbequem, aber nötig
Die Online-Umfrage war neben den Zukunftsdialogen, die in allen Bezirken stattfanden, die zweite Säule eines breiten Beteiligungsprozesses, den die Landesregierung initiierte, um die Bevölkerung in Zukunftsentscheidungen miteinzubinden. „Die Ergebnisse machen deutlich, wie sehr die Klimafrage den Menschen unter den Nägeln brennt und dass von der Bevölkerung striktere Vorgaben mitgetragen werden“, ist Schellhorn überzeugt. Derzeit wird daran gearbeitet, eine dauerhafte Meinungs-und Beteiligungs-Plattform zu schaffen. Ein Umfrageteilnehmer brachte es auf den Punkt: „Es muss gehandelt werden, auch wenn diese Lösungen nicht immer populär oder gern gehört sind.“
Quelle: Land Salzburg