Wien: Die Lerchenfelder Straße wird „klimafit“

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Wien

04 Feb 07:00 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

Bezirke Neubau und Josefstadt starten gemeinsam mit der Stadt Wien einen umfassenden Dialogprozess

Die Lerchenfelder Straße im 7. und 8. Bezirk ist im Bestand eine zum Teil wenig attraktive Durchzugsstraße vom Gürtel zur Innenstadt mit geringem Grünanteil, wenig Bäumen und verhältnismäßig viel Platz für den ruhenden Verkehr. Gerade an heißen Tagen ist die Aufenthaltsqualität eine geringe: fehlende Beschattung, keine Kühlung oder fehlende konsumfreie Sitzgelegenheiten prägen derzeit die Straße. Eine Neugestaltung zum „klimafitten“ öffentlichen Straßenraum ist dringend notwendig. Vorgesehen ist eine breite Beteiligung der Bewohner*innen und der Wirtschaftstreibenden, deren Ergebnisse die Basis für die künftige Straßendetail- und Verkehrsplanung sein soll. Die Bezirke Neubau und Josefstadt starten in Kürze – gemeinsam mit der Stadt Wien – die erste Stufe im partizipativen Dialogprozess.

„Dass wir – neben Corona – auch eine Klimakrise zu bewältigen haben, zeigen die vielen Tropennächte, die bestimmt auch 2022 wieder auf uns zukommen werden. Daher möchten wir gemeinsam, die Bezirke Josefstadt und Neubau, eine klimafitte neue Lerchenfelder Straße realisieren. Dazu ist von den Bezirksparlamenten beider Bezirke im Vorjahr ein gemeinsamer Antrag von Grünen, SPÖ und NEOS mit dem Titel ‚Realisierung einer klimafitten Lerchenfelder Straße‘ einstimmig angenommen worden. Das zeigt den breiten politischen Willen zur positiven Veränderung zum Wohle der Anrainer*innen, Wiener*innen und Nutzer*innen“, so Josefstadts Bezirksvorsteher Martin Fabisch und der Neubauer Bezirksvorsteher Markus Reiter unisono.

„Unser Motto ist und bleibt ‚Raus aus dem Asphalt‘ und in ganz Wien gestalten wir Plätze und Straßenzüge in diesem Sinne um. Die Einbeziehung der Bevölkerung ist uns allen ein zentrales Anliegen, gemeinsam machen wir Wiens Bezirke klimafit“, so Planungsstadträtin Ulli Sima.

„Wir wollen wissen, was sich die Bewohnerinnen und Bewohner für ,ihre‘ Lerchenfelder Straße wünschen und welche Ideen und Vorschläge sie haben. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gebietsbetreuung Stadterneuerung (GB*) sind als wichtige Anlaufstelle im Grätzl für die Bezirksbewohnerinnen und –bewohner da, die ihr Wohnumfeld mitgestalten wollen“, so Vizebürgermeisterin und Stadträtin für Wohnen, Wohnbau, Stadterneuerung und Frauen Kathrin Gaál.

„Es braucht die Partizipation, weil die Menschen in den Veränderungsprozess eingebunden werden müssen. Wenn man den Klimawandel ernst nimmt, dann braucht es einen Umbau des Bezirks und man muss die Menschen mitnehmen. Das geht nur im Dialog“, zeigt sich Markus Reiter überzeugt.

„Wir wollen uns viel Zeit und Raum nehmen, um wirklich alle positiven, aber auch kritischen Stimmen zu hören, um mit der Neugestaltung der Lerchenfelder Straße einen künftig klimafitten Raum zu schaffen, damit diese Bezirksgrenzstraße in ihrer gesamten Vielfalt aufblüht“, ergänzt Martin Fabisch.

„Ins Gespräch kommen“ zum Start für umfassenden Dialogprozess

Für die im Frühjahr beginnende Erhebungsphase nehmen sich die Bezirke ein gutes halbes Jahr Zeit, um mit möglichst vielen Nutzer*innen der Lerchenfelder Straße ins Gespräch zu kommen. Am Beginn der partizipativen Gestaltung wird nun eine sozialräumliche Erhebung als wissenschaftliche Basis stehen. Mit dem umfassenden Dialogprozess wird gewährleistet, dass möglichst viele Nutzer*innen der Lerchenfelder Straße erreicht werden. An dieser Stelle geht es darum, im Sinne einer Repräsentanz, auf all jene Gruppen aufmerksam zu machen, die sich auf der Lerchenfelder Straße bewegen oder einen privaten oder beruflichen Bezug zur Straße haben.

Highlights der Partizipation

Erstmals wurde VOR DEM PLANUNGSBEGINN, also bevor die Fachdienststellen der Stadt Wien mit der Planung beginnen, ein Prozessdesign in Auftrag gegeben, das eine zeitliche Verschränkung zwischen der Mitsprache der Öffentlichkeit und der fachlichen Planung vorsieht.

Ziel der partizipativen Planung einer klimafitten Lerchenfelder Straße ist, den CHARAKTER der Lerchenfelder Straße BEIZUBEHALTEN und die Identifikation der Menschen mit „ihrer“ Straße zu steigern. Der besondere Charakter der Lerchenfelder Straße ergibt sich dadurch, dass es viele kleine Geschäfte und Lokale gibt, wo auch die Betreiber*innen mit der Straße sehr verbunden sind. Hier trifft sich die Nachbarschaft und weniger Tourist*innen. Vielleicht könnte man sie auch als eine der „wienerischsten“ Einkaufsstraßen bezeichnen.

PLANEN im DIALOG: Der Planungsprozess beginnt mit einem Dialogverfahren, das von der Gebietsbetreuung Stadterneuerung (GB*) durchgeführt wird: Mittels sozialräumlicher Erhebung werden zuerst die Nutzer*innen der Straße gefragt, was ihr Anliegen an eine klimafitte Lerchenfelder Straße ist. Diese Anliegen sollen in die fachliche Planung aufgenommen werden. Wichtig ist, dass jeder relevante Schritt im Planungsprozess an die interessierte Öffentlichkeit kommuniziert wird und die Menschen zu einem Feedback eingeladen werden.

VORFREUDE auf die NEUGESTALTUNG: Seit einigen Jahren beginnt sich die Lerchenfelder Straße wieder zunehmend zu beleben, was sowohl die Geschäftsleute und Lokalbesitzer*innen, aber natürlich auch die Bevölkerung freut. Damit zusammenhängend gibt es bei vielen auch die Hoffnung, dass die Straße selbst wieder zeitgemäßer gestaltet wird. Dieser Schritt soll nun geschehen.

Ausblick

Die Ergebnisse der sozialräumlichen Erhebung werden im Herbst bei Dialogforen im Bezirk und einer Ausstellung des Projektes öffentlich präsentiert und diskutiert. Die dadurch gewonnenen Erkenntnisse und Wünsche der Nutzer*innen der Lerchenfelder Straße werden dann als Basis für die nachfolgende Planungs- und Ausschreibungsphase dienen. Ein Spatenstich könnte im Frühjahr 2024 erfolgen.


Quelle: Stadt Wien



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