Salzburg: Die Mur darf wieder ganz die ursprüngliche sein
Foto: Land Salzburg
1,5 Millionen Euro für renaturierten Fluss im Lungau / Enge Zusammenarbeit von Wasserbau und Agrarbehörde
(LK) Im Gemeindegebiet von St. Michael schlängelt sich die Mur seit gut zehn Monaten wieder in ihrem ehemaligen Flussbett. „Die Lebensader des Lungaus ist für Pflanzen und Tiere aber auch für die Menschen nun noch attraktiver. Neu entstandene Schotterbänke laden zum Verweilen und zur Erholung ein. Das Wasser wird für die Bevölkerung und insbesondere die Kinder erlebbar“, sagt Landesrat Josef Schwaiger.
Hauptmotiv für die Renaturierung der Mur war aber der Hochwasserschutz – mit vielen weiteren positiven Nebeneffekten. „Durch die Renaturierung kann das Flussbett mehr Wasser aufnehmen und die Fließgeschwindigkeit wird durch die Mäander verringert. Das entschärft Hochwasserspitzen. Wie so oft ist es in vielerlei Hinsicht schlau, dem Fluss wieder mehr Platz zu geben“, erklärt Landesrat Josef Schwaiger.
Zurück zur Natur – Breitwasser statt Hochwasser
Betonierte und steile Flussregulierungen sind heute nicht mehr zeitgemäß, das hat man in den vergangenen Jahrzehnten gelernt. „Zurück zur Natur sowie nicht bändigen, sondern Platz geben lautet das Motto. Seit Jahren gibt es im Hochwasserschutz einen Umdenk-Prozess. Früher wurden oftmals steile Ufer gebaut, um das Wasser im Gerinne zu halten. Das war ein Fehler, der bis in die 1980er Jahre, auch an der Mur gemacht wurde. Heute werden die Gewässer wieder so gestaltet, wie sie früher waren. Das ist für Mensch und Natur sehr gut“, betont der Landesrat.
1,5 Millionen Euro
Im 650 Meter langen Bauabschnitt wurden innerhalb von nur einem Jahr, rund vier Hektar bearbeitet. Dabei sind rund 600.000 Euro für Grundstücke und rund 900.000 Euro für Baukosten angefallen. „Mit den schlussendlich ausgegebenen 1,5 Millionen Euro war die Flussaufweitung um 200.000 günstiger als ursprünglich geplant“, sagt Schwaiger und schmunzelt: „Auch das darf uns freuen.“
Viele Interessen
Bei der Renaturierung der Mur waren 15 Grundstückseigentümer beteiligt. „Das heißt natürlich auch, dass viele Interessen unter einen Hut gebracht werden müssen, viel Information und Koordination nötig ist. Das gelingt uns durch die gute Zusammenarbeit innerhalb der Verwaltung, mit der Bevölkerung und vor allem mit den Grundbesitzern immer wieder sehr gut. Die Gewinner dieses Teamworks sind die Bürgerinnen und Bürger, der Hochwasserschutz sowie die Artenvielfalt“, betonen Wolfgang Loizl, er ist Referatsleiter „Schutzwasserwirtschaft“, und Friederike Moser, Referatsleiterin „Technische Bodenneuordnung“.
Quelle: Land Salzburg