Wien: Die Stadt Wien ist 30 Jahre Mitglied im Klimabündnis
Foto: Roland Pelzl, Klimabündnis OÖ
Wien ist seit vielen Jahrzehnten Vorreiterin im Klimaschutz
1991 trat Wien dem Klimabündnis bei. Dies war aber nicht der Beginn des klimapolitischen Engagements Wiens, sondern Folge von vielen wichtigen Maßnahmen, die schon in den 70er- und 80er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts gesetzt worden waren, wie z.B. die Nutzung von Abwärme für Heizzwecke, die Schaffung eines attraktiven Netzes an öffentlichen Verkehrsmitteln und der Aufbau einer modernen Abfallwirtschaft.
Auszeichnung bei Internationaler Jahreskonferenz in Wels
Global denken, lokal handeln. Unter diesem Motto hat das Klimabündnis vor mehr als 30 Jahren eine Partnerschaft zwischen Städten und Gemeinden in Europa und indigenen Völkern im Amazonas-Regenwald gestartet. Eine der ersten größeren Städte, die sich diesem Netzwerk angeschlossen haben, war die Stadt Wien. Bei der heutigen internationalen Jahreskonferenz in Wels wurde Wien zum 30-Jahr-Jubiläum ausgezeichnet.
Die Klimaschutzkoordinatorin der Stadt Wien, Christine Fohler-Norek, nahm die Anerkennungsurkunde entgegen. Der Geschäftsführer der Europäischen Geschäftsstelle des Klimabündnis, Thomas Brose gratulierte und hob die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit hervor: „Die Zeit drängt und die Herausforderungen sind groß. Wir können die im European Green Deal festgelegten Ziele nur erreichen, wenn wir alle an einem Strang ziehen. Urbane Bereiche wie Wien genauso wie kleinere Gemeinden am Land. Bis 2050 soll Europa der erste klimaneutrale Kontinent werden. Das lokale Handeln wird ein entscheidender Faktor für den Erfolg des EU Green Deals sein.“
In Wels präsentierten Städte und Gemeinden aus ganz Europa, welche Wege sie in den Bereichen Anpassung, Finanzierung, CO2-Monitoring sowie Bodenschutz und Mobilität jetzt schon eingeschlagen haben. Diskutiert wurde auch, welche Herausforderungen es noch zu bewältigen gibt und wie das Klimabündnis-Netzwerk dabei genutzt werden kann.
Klimastadtrat Czernohorszky: Wien ist Vorreiterin im Klimaschutz
Der Wiener Gemeinderat hat vor über 20 Jahren das erste Klimaschutzprogramm beschlossen. Mehrere hunderte konkrete Maßnahmen dienen dazu, Treibhausgasemissionen zu reduzieren und somit unser Klima zu schützen. Durch die erfolgreichen Klimaschutzmaßnahmen konnten die Wiener pro-Kopf-Emissionen bereits um rund 37 Prozent gegenüber 1990 gesenkt werden. „Die Stadt Wien hat im Klimaschutz immer schon eine Vorreiterrolle übernommen. Diese Rolle werden wir auch weiterhin einnehmen und unsere Anstrengungen zur Senkung der CO2-Emissionen massiv verstärken. Als erstes Bundesland in Österreich haben wir daher im Regierungsprogramm das ambitionierte Ziel festgelegt, bis 2040 CO2-neutral zu sein”, so Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky.
Das Klimabündnis-Netzwerk wächst
Das Klimabündnis ist ein globales Klimaschutz-Netzwerk. Die Partnerschaft verbindet indigene Völker in Amazonien mit mehr als 1.700 Gemeinden aus 26 Ländern in Europa. In Österreich setzen sich über 1.000 Klimabündnis-Gemeinden, 1.300 Klimabündnis-Betriebe sowie 700 Klimabündnis-Schulen und -Kindergärten für Klimaschutz und Regenwald ein. Auch in Wien ist das Klimabündnis kontinuierlich gewachsen. Neben der Stadt Wien selbst haben sich zusätzlich bereits 18 Bezirke sowie 46 Betriebe und 16 Bildungseinrichtungen dem Netzwerk angeschlossen. Dank der Partnerschaft mit der FOIRN, dem Dachverband der indigenen Organisationen am Rio Negro in Brasilien ist es gelungen, eines der größten zusammenhängenden Regenwaldschutzgebiete der Welt zu schaffen. 135.000 km² Regenwald wurden als indigenes Schutzgebiet anerkannt und so langfristig geschützt – das ist 1,6 Mal so groß wie Österreich. (Schluss)
Quelle: Stadt Wien