Die Weltmeisterschaft ohne echten Favoriten

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Fußball - Symbolbid
© jarmoluk, pixabay.com
09 Nov 14:54 2022 von Redaktion International Print This Article

Der nationale Fußball in Österreich ist derzeit in einer Hochphase. Dabei spielt Graz eine gewichtige Rolle. Das Derby brachte Leidenschaft zurück in die Stadt und auch international ist Sturm gut dabei. International sind ebenfalls die Salzburger erfolgreich unterwegs. So konnte man in der Champions League Gruppenphase gut mit dem FC Chelsea und AC Milan mithalten. Während es auf der Vereinsebene gut läuft, lässt das Nationalteam aus und wird bei der kommenden Weltmeisterschaft in Katar nicht dabei sein. Dabei gibt es dieses Jahr bei der WM so viele Favoriten, wie noch nie. Wir haben uns die größten Anwärter auf den Titel genauer angeschaut.

Brasilien

Brasilien gilt als der Favorit auf den Weltmeisterschaftstitel. Das sieht man gut an den WM Sportwetten, wo die Südamerikaner eine Quote von 5,50, (Stand 30.10.2022) auf den Titel haben. Der Grund dafür ist ein ausgewogener Kader, wie man ihn bei Brasilien nicht gewohnt ist. Mit Alisson und Ederson gibt es zwei ausgezeichnete Torhüter und auch die Verteidigung mit Marquinhos, Eder Militao und Thiago Silva kann sich sehen lassen. Die Stars findet man weiterhin in der Offensive. Neymar und Vinicius Junior sind zwei der besten Spieler weltweit und mit Raphinha und Antony gibt es zwei interessante Alternativen auf der Bank.

Frankreich

Natürlich wird der amtierende Weltmeister immer einer der Favoriten sein. Im Vergleich zur letzten WM hat man mit Karim Benzema einen weiteren Trumpf im Ärmel. Seit dem Jahr 2021 ist der diesjährige Sieger des Ballon d’Ors wieder im Nationalteam – so gut wie derzeit war der Stürmer noch nie in Form. Gemeinsam mit Kylian Mbappe hat Frankreich die wohl beste Offensive im Turnier. Ansonsten findet man ebenfalls keine Schwachstellen im Team. In der Defensive räumen Raphael Varane, Jules Kounde und Dayot Upamecano ab und im Mittelfeld findet Frankreich mit Aurelien Tchouameni, Eduardo Camavinga und Christopher Nkunku viel Kreativität vor.

Argentinien

Kann Lionel Messi seine lukrative Karriere noch mit einem Weltmeistertitel krönen? Bei der kommenden WM wird er seine letzte Chance dafür haben. Zuletzt konnte Messi mit Argentinien zum ersten Mal die Copa América gewinnen. Auf dem Weg dahin spielte Emiliano Martinez eine wichtige Rolle. Mit ihm hat Argentinien zum ersten Mal seit mehreren Jahrzehnten einen soliden Torhüter, welcher auch im Alleingang Spiele gewinnen kann. Dennoch ist die Defensive von Argentinien noch immer die Schwachstelle. Mit Cristian Romero und Lisandro Martínez gibt es zwar zwei solide Verteidiger, beide sind jedoch keine Weltklassespieler und auf der Außenverteidigerposition gibt es überdies keine hochkarätigen Lösungen.

England

England hat sich in den vergangenen Jahren ein Team aufgebaut, welches wieder um den Titel mitspielen kann. Mit Mason Mount, Tammy Abraham, Bukayo Saka, Jude Bellingham, Reece James und Declan Rice gibt es viele Stars, welche ihre erste Weltmeisterschaft bestreiten werden. Bei der Europameisterschaft reichte es fast zum Titel, dieser soll jetzt bei der WM nachgeholt werden. Obwohl die Qualität im Kader stimmt, fehlten im vergangenen Jahr die Ergebnisse. Hier muss Gareth Southgate ansetzen – mit diesem Kader muss zumindest das Halbfinale erreicht werden. Die große Schwachstelle ist dabei die Torhüterposition und die Innenverteidigung. Dort fallen Harry Maguire und Eric Dier vor allem durch unnötige Fehler auf.

Die Außenseiter

Abseits der Favoriten gibt es einen großen erweiterten Kreis mit Titelanwärter. Darunter befinden sich ehemalige Weltmeister wie Spanien und Deutschland. Beide Nationen haben einen starken Kader und sind für eine Überraschung gut, dennoch fehlt das gewisse Etwas für den großen Wurf. Die Niederlande und Belgien haben stellenweise starke Einzelspieler, welche Spiele entscheiden können. Hier stellt sich jedoch die Frage, ob die Schwachstellen im Kader zu eklatant sind. Belgien ist mittlerweile seit einem Jahrzehnt ein Geheimfavorit bei Großereignissen – diese Rollen konnten sie jedoch noch nie gerecht werden. Portugal gilt wegen Cristiano Ronaldo als ein Anwärter. Bei seiner letzten WM möchte der Superstar, wie auch Messi, die letzte Lücke im Trophäenschrank schließen. Wie Messi konnte Ronaldo bereits die Kontinentalmeisterschaft gewinnen.

Obwohl Österreich nicht bei der WM dabei ist, dürfen wir uns auf viel Spannung freuen. Im Gegensatz zu früheren Weltmeisterschaften gibt es keinen klaren Favoriten, sondern einen großen Kreis an Anwärtern. Die Dramatik wird dabei von den Geschichten einzelner Spieler noch vergrößert. Für Superstars wie Messi, Neymar und Ronaldo wird es die letzte Weltmeisterschaft werden und Benzema könnte sein Comeback im Nationalteam gebührend feiern. Bis der Pokal in den katarischen Nachthimmel gestreckt wird, vergeht noch Zeit. Am 18. Dezember um 18 Uhr haben wir die Auflösung, wer der neue Weltmeister ist.




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