Salzburg: Die „Helden“ von nebenan
HEROES-Projekt bildet Vorbilder für Gleichstellung und Gewaltfreiheit aus / Zertifikate für zehn junge Männer
(LK) HEROES. Das sind junge, engagierte Männer mit Migrationshintergrund, die sich für ein friedliches Miteinander und gleichberechtigtes Zusammenleben einsetzen. In Workshops lernen sie Vorurteile abzubauen, Vorbilder zu finden sowie kulturelle Selbstverständlichkeiten zu hinterfragen. Gestern erhielten zehn junge „Helden“ Zertifikate zum Abschluss ihrer Ausbildung.
„Wir wünschen uns ein gleichberechtigtes Zusammenleben von Mädchen und Burschen in Salzburg sowie ein partnerschaftliches und gewaltfreies Geschlechter- und Generationenverhältnis auf Basis der Menschenrechte. Ich gratuliere den Absolventen, die mutig vorangehen und Verantwortung für Veränderung übernehmen“, freut sich Landesrätin Andrea Klambauer über den „heldenhaften“ Familienzuwachs.
Neue Kultur, neue Werte
HEROES richtet sich an junge Männer mit Migrationsgeschichte zwischen 16 und 23 Jahren, die sich mit Geschlechterrollen und den Begriffen der Identität und Ehre auseinandersetzen. Gleichberechtigung und ein gewaltfreies Miteinander stehen in den wöchentlichen Trainings neben Vorbildern, Menschenrechten, Demokratie oder Ethik im Mittelpunkt. Im Rahmen von Rollenspielen werden verschiedene Alltagssituationen diskutiert und erarbeitet. Den Abschluss der fast einjährigen Trainingsphase bildet die Zertifikatübergabe.
Nordisches Vorbild
Entwickelt wurde das Projekt in Schweden, seit 2007 wird es in Berlin erfolgreich umgesetzt. Österreichweit feierte HEROES 2016 seine Premiere in Salzburg, aktuell wurde die dritte Ausbildungsgruppe zertifiziert. Die Projektkosten von rund 120.000€ werden zum Großteil vom Land finanziert, mit 20 prozentiger Beteiligung durch den Bund. Mittels der HEROES Projekte werden jährlich über 400 Jugendliche bei Workshops in Jugendzentren und Schulen erreicht.
Quelle: Land Salzburg