Innsbruck: Digitales Leitsystem für Reisebusse
Foto: Stadt Innsbruck
Gelenkter Bustourismus soll auch die Wertschöpfung erhöhen
Aufgrund des geplanten MCI-Neubaus steht der Busparkplatz am Areal der ehemaligen Fenner-Kaserne in absehbarer Zeit nicht mehr zur Verfügung. Die angedachte Bus-Tiefgarage unter dem MCI-Neubau hat sich als nicht zukunftsfähig herausgestellt. Deshalb setzt die Stadt Innsbruck auf eine zeitgemäße Ersatzlösung auf Basis eines digitalen Leitsystems für Reisebusse. In der Sitzung des Stadtsenates am 11. August 2021 wurde eine entsprechende Machbarkeitsstudie zum Thema mehrheitlich angenommen. Mittels Minderheitenvotum kommt der Punkt auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Gemeinderates im Oktober.
„Eine Bus-Tiefgarage ist wegen der hohen Kosten unrentabel. Dennoch ist es natürlich wichtig, für die Reisebusse eine zentrale Parkmöglichkeit zu finden“, betont der für Tourismus zuständige Vizebürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc.: „Es soll ein gesamthaftes System zur Anwendung kommen, welches nicht nur den Busparkplatz ersetzt, sondern auch Dauer und Qualität des Aufenthalts und damit die touristische Wertschöpfung erhöhen soll“, führt Anzengruber weiter aus.
Digitale Zuweisung von Parkplätzen
„Auf Basis einer Machbarkeitsstudie wird das digitale Reisebus-Leitsystem mit mehreren Ein- und Ausstiegsplattformen in der Innenstadt sowie zentralen und dezentralen Bus-Parkplätzen weiterverfolgt“, erklärt Mobilitätsstadträtin Mag.a Uschi Schwarzl. „Dabei gilt es, die bestehende Infrastruktur möglichst auszunutzen und sich ändernde Verfügbarkeiten, wie etwa das Freihalten der Begegnungszone Rennweg vom Reisebusverkehr, zu berücksichtigen“, hält Schwarzl fest.
Herzstück des neuen Bus-Leitsystems ist eine digitale Plattform, über welche die „Lotsen“ auf Grundlage verpflichtender Anmeldungen im System, vorhandener Daten und Applikationen, automationsunterstützt mit den Reisegesellschaften kommunizieren können. Über diese Plattform werden auch Zeitslots in Halbstundenintervallen für Ein- und Ausstiege vergeben. Möglich ist außerdem die Buchung von Zusatzangeboten wie Reiseführern oder Tickets für Museen oder die Hungerburgbahn und die Zuweisung von Busparkplätzen sowie der Anfahrtsrouten.
Aktiv und vorausschauend agieren
Das digital umgesetzte Dienstleistungsangebot soll vor allem von Reisebusunternehmen, ReiseveranstalterInnen und ReiseleiterInnen in Anspruch genommen werden, aber auch für Individualreisende soll es Angebote geben. „Damit bietet sich die Chance, in einem sich verändernden Reisebusmarkt und bei sich ändernden Reisegewohnheiten, vor allem auch bei Jüngeren, aktiv und vorausschauend zu agieren“, gibt Schwarzl zu Bedenken. „Künftig soll es nicht nur darum gehen, wo der Reisebus abgestellt werden kann, sondern welches Dienstleistungsangebot die Reiseveranstalter und Reisegruppen nach Innsbruck bringt und wie mit einem gelenkten Bustourismus die Wertschöpfung für Innsbruck erhöht werden kann.“ MD
Quelle: Stadt Innsbruck