Burgenland: Digitalisierung und Erwachsenenbildung 4.0
Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice
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Bildungslandesrätin Mag.a (FH) Winkler: Lebenslanges Lernen als laufender Prozess der persönlichen Weiterentwicklung
In den vergangenen Monaten waren die Verantwortlichen, aber auch alle Beteiligten im Bildungsbereich besonders gefordert. Erfreulicherweise konnte nicht nur im Schulbereich der Unterricht situationsorientiert angepasst, sondern in gleicher Weise das Angebot in der Erwachsenenbildung verbessert werden. „Die früher oft verwendete Redewendung ‚Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr‘, trifft für mich in keiner Weise zu. Es gibt viele und Großteiles sehr persönliche Gründe, sich fort- und weiterzubilden, sich neu zu orientieren und sogar einen neuen Berufsweg einzuschlagen. Genauso viele Gründe gibt es aber auch für den Zeitpunkt der Umsetzung, das zu tun. Damit wir uns gezielt weiterbilden können, braucht es ein entsprechendes Angebot. Ein Angebot und Rahmenbedingungen, die auf eine praktikable Nutzung ausgerichtet sind. Wir haben heute beim Thema Bildung im Schul-, aber auch im Erwachsenenbereich ein breites und gutes Angebot. Das Land ist hier ein verlässlicher Partner und hat die Umsetzung verschiedener Teilprojekte - speziell im Bereich der Digitalisierung - mitfinanziert und zur erfolgreichen Realisierung wesentlich beigetragen“, so Bildungslandesrätin Mag.a (FH) Daniela Winkler in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Dr.in Christine Teuschler, Vorsitzende der Burgenländischen Konferenz der Erwachsenenbildung .
Der allgemeine Trend "Digitales Lernen" hat durch die Corona-Maßnahmen enorm an Bedeutung gewonnen und sich im schulischen Alltag fest etabliert. Flexibles Lernen und die Nutzung der Digitalisierung gehören aber nicht nur in den Schulen zum Alltag. Die Burgenländische Konferenz der Erwachsenenbildung (BUKEB) hat in ihrem Bereich rasch reagiert und das Bildungsangebot auf die aktuellen Umstände angepasst und optimiert.
„Das Thema ‚Digitalisierung‘ ist nicht neu. Bereits seit vielen Jahren ist ein Trend in Richtung Flexibilisierung des Lernens durch den vermehrten Einsatz neuer Medien erkennbar. Durch die Corona-Krise erfuhr das digitale Lernen jedoch einen - in vergleichbarer Form noch nie dagewesenen - Hype. Die EB-Einrichtungen reagierten rasch auf die veränderten Rahmenbedingungen und stellten Präsenz-Angebote auf E-Learning um. Viele EB-Anbieter entwickelten außerdem eigene Online-Formate. Auch die BuKEB legte in diesem Jahr das Augenmerk verstärkt auf das Thema Digitalisierung und Erwachsenenbildung 4.0. Im Rahmen einer gesonderten Projektförderung des Landes Burgenland in der Höhe von 30.000 Euro konnten verschiedene Teilprojekte im Bereich Digitalisierung umgesetzt werden“, betonte Dr.in Christine Teuschler, Vorsitzende der Burgenländischen Konferenz der Erwachsenenbildung. Konkret wurden folgende Schritte gesetzt:
Projekte
Projekt 1: BuKEB Homepage neu
Der Webauftritt der BuKEB wurde modernisiert, suchmaschinenoptimiert und technisch auf den aktuellsten Stand gebracht. Besonders wichtig war die Umsetzung eines neuen CMS (Content Management Systems), wodurch es in Zukunft möglich sein wird, die Website selbstständig zu warten und Themen und Inhalte aufzubereiten. Die Struktur wurde überarbeitet, sodass User intuitiv die für sie wesentlichen Inhalte herausfiltern können. Gemeinsam mit einem burgenländischen Kleinunternehmen konnte hier ein zeitgemäßer, informativer und übersichtlicher Webauftritt geschaffen werden. Die Website ist jetzt im April 2021 unter www.bukeb.at online gegangen.
Projekt 2: BuKEB Online Kommunikations- und Lernplattform
Seit Ende letzten Jahres arbeitet die BuKEB hier mit der Firma „KM - Knowledge Markets“ zusammen, die auch die „LMS - Lernen mit System“-Plattform für den Schulbereich betreibt, die auch in den burgenländischen Schulen Standard ist. Ziel ist die Entwicklung einer Online-Plattform bzw. eines erwachsenengerechten, virtuellen Learningspaces (Lernraum), der mehrere Funktionen erfüllt:
Einerseits soll die Plattform als Managementtool für die BuKEB als Interessensvertretung der burgenländischen Erwachsenenbildung genutzt werden (Ablage von Dateien, gemeinsamer Kalender, Kommunikationstools, etc.). Die interne Kommunikation der BuKEB wird dadurch um eine Facette ergänzt, beschleunigt und vereinfacht. Darüber hinaus sollen vor allem jene Einrichtungen, die nicht über (institutionsinterne) Lernplattformen verfügen, die Möglichkeit geboten werden, online Kurse anzulegen und so digitale Lernräume für ihre KundInnen zu schaffen.
Projekt 3: Burgenländische Weiterbildungsdatenbank - Weiterentwicklung
Seit 2010 betreibt die BuKEB gemeinsam mit dem Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (waff) eine internetbasierte Weiterbildungsdatenbank. Kernstück ist eine landesweite Suchfunktion für Bildungsangebote in der Erwachsenenbildung im Burgenland. Die Datenbank wird regelmäßig mit dem Kursangebot der in der BuKEB vertretenen EB-Einrichtungen gespeist. Derzeit finden Interessierte dort über 500 aktuelle Kurse zu unterschiedlichen Themenbereichen. 2017 wurde die Datenbank vollständig überarbeitet und entsprechend dem Stand der Technik neu aufgesetzt.
Dem Trend der Digitalisierung in der Erwachsenenbildung wird auch auf der Weiterbildungsdatenbank Rechnung getragen und auf neue Entwicklungen wird umgehen reagiert. So auch im letzten Jahr aufgrund des erhöhten Bedarfs an Online-Angeboten aufgrund der Pandemie eine „Digitalisierungskampagne“ eingerichtet, die den User:innen die Möglichkeit bietet, sich ausschließlich Online-Kurse zu bestimmten Themen anzeigen zu lassen. Diese Option wird nun noch zusätzlich erweitert, indem nicht nur, wie bisher üblich, zwischen E-Learning- und Präsenzangeboten unterschieden wird, sondern auch Mischformen als solche ausgewiesen werden: Sogenannte „Blended Learning-Kurse“, also Kurse, die sowohl E-Learning als auch Präsenzeinheiten beinhalten, stellen die Zukunft der Erwachsenenbildung dar und werden nun auch auf der Burgenländischen Weiterbildungsdatenbank entsprechend abgebildet. Auch auf die Tatsache, dass mittlerweile mehr als die Hälfte aller Zugriffe auf die Datenbank via mobile Endgeräte (v.a. über das Smartphone) erfolgt, soll zukünftig verstärkt Rücksicht genommen werden. In Planung ist deshalb eine Überarbeitung und eine verbesserte Darstellung der Website auf mobilen Endgeräten, um den Besucher:innen ein möglichst optimales Surferlebnis bieten zu können.
Dazu Bildungslandesrätin Mag.a (FH) Winkler: „Bildung per se wird ja grundsätzlich zumeist mit Schulbildung und Allgemeinbildung in Verbindung gebracht. Aber wenn man sich damit auseinandersetzt, was Bildung denn bedeutet, so ist es weit mehr als das. Bildung bedeutet nicht nur Wissen anzuhäufen, vielmehr geht es auch darum, angeeignetes Wissen anzuwenden, Zusammenhänge zu erkennen und daraus neue Erkenntnisse zu gewinnen, mit zunehmendem Wissen einen neuen Blick- oder Betrachtungswinkel einzunehmen und Dinge unter all diesen Aspekten zu beurteilen. Daher ist Bildung nicht nur ein erreichter Status, sondern ein ständig andauernder Entwicklungsprozess.“
Quelle: Land Burgenland