Wien: Donauinsel-Schafe beenden heurigen Mäh-Einsatz!
10,7 Hektar Weidefläche – rund 15 Fußballfelder - wurden von den Mäh-Schafen diese Saison auf der Donauinsel abgegrast.
Die Saison auf der Donauinsel ist nach einem langen Sommer nicht nur für die Badegäste, sondern auch für die beliebten Insel-Schafe zu Ende gegangen. Anfang Oktober wurden die Tiere von ihren Besitzer*innen zurück in den Mostviertler Kablhof gebracht. Mit dabei waren heuer die beiden Mutterschafe Luisa mit ihren Lämmern Lana und Louie sowie Rosi mit Ronja und Rufus. Die aus 70 Schafen bestehende Herde wurde Anfang April auf die Donauinsel gebracht und blickt auf futterreiche Monate mit saftigen Wiesen zurück. Anhaltende Regenfälle im Frühjahr sorgten für satte Wiesenflächen, die den Tieren bis in den Herbst hinein ausreichend Kräuter und Gräser boten.
„Die Schafherde zählt mittlerweile zum fixen Inventar der Donauinsel und hat eine große Fangemeinde. Das schonende, umweltfreundliche Abmähen der Wiesen trägt zur Erhöhung der Artenvielfalt sowie zur Vernetzung von Biotopflächen bei. Für viele Wienerinnen und Wiener sind die Schafe einen Ausflug in den naturnahen Norden der Donauinsel wert. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr!“, so die für die Wiener Gewässer zuständige Stadträtin Ulli Sima.
Gemähte Wiesenfläche so groß wie 15 Fußballfelder
Die Bilanz des heurigen Jahres: Insgesamt haben die Vierbeiner eine Fläche von 10,7 Hektar abgegrast, das entspricht 15 Fußballfeldern. Rechnet man alle seit 2019 abgegrasten Flächen zusammen, entspricht dies einer Größe von etwas mehr als 70 Fußballfeldern (über 50 Hektar).
Tierische Rasenmäher ersetzen maschinelle Mahd
Die Schafherde des Landwirtschaftsbetriebes Kablhof besteht aus robusten Tieren verschiedener alter und seltener Rassen. Als natürliche Rasenmäher ersetzen die Fellnasen die maschinelle Mahd im Norden der Donauinsel. Rund eine Woche bleibt die tierische Mähtruppe innerhalb einer eingezäunten Weidefläche. Ist das Areal abgegrast, wird der mobile Zaun versetzt und eine weitere Fläche ist an der Reihe.
Steigerung der Artenvielfalt durch Schafbeweidung
Mit ihren schmalen Hufen sind Schafe erstaunlich wendig, schonen den Boden und kommen auch mit unwegsamen Gelände gut zurecht. Die Tiere erschließen so Pflanzenbereiche, die durch eine maschinelle Mahd nur schwer erreichbar wären. Dabei fressen sie die Flächen niemals kahl und halten besonders schnell wachsende Pflanzen in Zaum. Die übrig gebliebenen Pflanzenstände dienen als Nahrungsquelle oder Unterschlupf für verschiedenste Insektenarten. Die Wegdisteln, um welche die Insel-Schafe lieber einen Bogen machen, kommen z. B. Wildbienenarten wie der Filzfleck-Blattschneiderbiene zugute: Sie fliegen die violetten Blüten besonders gerne an. Auch Fang- und Heuschrecken und Schmetterlinge profitieren von der Beweidung der Wiesenflächen, wie ein begleitendes jährliches Monitoring zeigt.
Die Schafbeweidung wird seit 2019 durchgeführt und ist Teil des EU-Projekts LIFE DICCA, das die Fachabteilung Wiener Gewässer im Herbst 2018 auf der Donauinsel gestartet hat. In diesem Projekt werden verschiedenste Maßnahmen durchgeführt, um die Donauinsel an die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen.
EU-Projekt LIFE DICCA: www.life-donauinsel.wien.at
Schafbeweidung: Landwirtschaftlicher Betrieb Kablhof www.kablhof.at
Quelle: Stadt Wien