Ein 74-jähriger Mann aus dem Bezirk Oberwart wurde Opfer eines Anlagebetruges.
Anfang März wurde der Geschädigte auf eine Werbeeinschaltung im Internet aufmerksam. Dort wurden bei einer Anlage in Erdöl große Gewinne versprochen. Nach einer Registrierung auf der Internetseite wurde er mehrmals telefonisch, unter anderem von einer Frau, die angab in Berlin zu sein, kontaktiert. Über Anweisung der Dame installierte das Opfer ein Programm auf seinem Computer das er mit Mail zugesandt bekam. Dieses installierte Programm ermöglichte ihr mittels Fernzugriff die Installation eines Kontos bei der Webseite der Firma am Computer des Opfers. Durch mehrere Überweisungen für Registrierung, und Einlage stieg das dort angelegte Konto für den Mann erfreulich stark an. Beim Wunsch das investierte Geld und den erlangten Gewinn auf sein österreichisches Konto zu überweisen, wurde nach mehreren telefonischen Kontakten nochmals Kosten für Liquiditätsnachweis an die Firma überwiesen und der Kunde weiterhin vertröstet. Die weitere Anweisung für die Auszahlung kam via E-Mail und es war noch eine Summe für die Versicherung fällig. Nach Überweisung auch dieses Betrages brach der Kontakt zur Firma ab und der Mann erstattete bei der Polizei die Anzeige. Der Schaden durch den Betrug liegt im unteren fünfstelligen Bereich.
Information der Polizei
"Cyber Trading Fraud "
Beim sogenannten Cyber Trading Fraud werden potenzielle Anleger im Internet zu Geldzahlungen für vermeintlich lukrative Investitionsgeschäfte verleitet. Angeworben werden die Opfer über Internet-Werbeanzeigen, soziale Netzwerke, Anrufe aus eigens geschaffenen Call-Centern oder Massenmails. Die Tätergruppierungen arbeiten mit unzähligen Tarn- und Scheinfirmen in einer konzernähnlichen Struktur. Aufgaben wie Marketing, Call-Center-Betrieb, Softwareentwicklung und Geldwäscherei werden unabhängig voneinander arbeitsteilig unter einer Führung erledigt. Die Plattformen sind sehr professionell gestaltet und täuschen anfangs hohe Gewinne vor, um die Opfer zu weiteren Zahlungen zu verleiten. Das bezahlte Geld wird nicht angelegt, sondern verschwindet im kriminellen Netzwerk.
So schützen Sie sich:
• Das schnelle Geld und hohe Gewinnchancen gibt es auch im Internet nicht. Wenn Ihnen etwas "zu schön scheint, um wahr zu sein", ist es höchstwahrscheinlich ein Betrug.
• Recherchieren Sie im Internet, ob es Warnungen oder Beschwerden zu diesen Plattformen oder Gesellschaften gibt, z.B.: Watchlist Internet, Suchmaschinen-Ergebnisseiten.
• Vergewissern Sie sich, dass im Falle von Trading- oder Handelsplattformen eine entsprechende Konzession der Finanzmarktaufsicht (FMA) besteht und prüfen Sie, ob bereits eine Warnung der FMA zu dieser Plattform oder den Betreibergesellschaften vorliegt. Hinweise und Anfragemöglichkeiten finden sie unter www.fma.gv.at .
• Schauen Sie sich die Trading Plattform genau an: Ist ein Impressum angegeben? Ist ein Verantwortlicher telefonisch erreichbar? Nimmt man sich Zeit, Ihnen das Geschäftsmodell zu erklären? Wenn diese Punkte nicht zutreffen, lassen Sie die Finger von dem Geschäft.
• Lesen Sie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen, kurz AGBs. Sind diese schlüssig und seriös?
• Wenn Sie nach der ersten Einzahlung sofort kontaktiert werden und nachdrücklich mehr Geld verlangt wird, zahlen Sie keinesfalls weitere Summen.
• Kreditkartenzahlungen sind teilweise bis zu drei Wochen stornierbar und die Zahlungen können rückgefordert werden.
• Wenn Sie bereits einen Schaden erlitten haben, erstatten Sie auf jeden Fall eine Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle. Sie brauchen sich nicht zu schämen - Ihre Mitarbeit kann für Ermittlungstätigkeiten hilfreich sein. Melden Sie den Sachverhalt auch der FMA.
Weitere wichtige Präventionstipps auf der Internetseite des Bundeskriminalamtes www.bundeskriminalamt.at
Quelle: LPD Burgenland