Graz: Ein Denkmal für Helmut Strobl am Kunsthaus Graz
Helmut Strobl, seines Zeichens ausgebildeter Architekt und Stadtplaner, Menschenrechtsaktivist sowie erklärter Humanist, übte 16 Jahre lang das Amt des Kulturstadtrats in Graz aus und war im Zuge dieser Funktion einer der Hauptinitiatoren der Kulturhauptstadt 2003. Der Bau des Kunsthauses und die Installation des Literaturhauses fielen in seine Amtszeit. Zeit seines Lebens setzte er sich für eine Verbindung von Kultur, bildender Kunst, Musik und Menschenrechten ein und war davon überzeugt, dass der Austausch in der Kultur ein wesentliches Merkmal einer lebenswerten Gemeinschaft ist. Er gilt als Brückenbauer, der sich von keinen Zäunen abhalten ließ. Er verstarb am 04. September 2019 im Alter von 75 Jahren.
Wettbewerb zur Gestaltung eines Denkmals der etwas anderen Art
In Gedenken an seine Person lädt das Kunsthaus Graz auf Initiative der Stadt Graz und des Landes Steiermark die fünf KünstlerInnen Iris Andraschek, Alfredo Barsuglia, Angelika Loderer, Alois Neuhold und Werner Reiterer ein, bis zum 1. November ein Kunstprojekt für ein zeitgenössisches Denkmal zu Ehren von Helmut Strobl zu entwerfen. Jene Kunstschaffenden unterschiedlicher Generationen wurden aufgrund ihrer herausragenden Arbeiten im Bereich der Plastik, der sozialen Interaktion und der intelligenten, situativen Auseinandersetzung ihrer Werke ausgewählt. Sie werden im Erarbeitungsprozess ihrer Visionen durch das Kunsthaus Graz, die Stadt Graz sowie von der Familie Strobl unterstützt.
Bürgermeister Siegfried Nagl: „Helmut Strobl hat die Künstlerinnen und Künstler geliebt und an die individuellen Fähigkeiten der Menschen geglaubt. Er wusste ganz genau, dass Kultur im tiefsten Sinn bedeutet, jenen Platz auf der Welt, für den man Verantwortung trägt, lebenswerter zu gestalten. Mir ist es ein großes Anliegen, eine öffentliche Erinnerung an unseren Kulturpolitiker und meinen lieben Freund Helmut Strobl zu schaffen. Jetzt freue ich mich, dass es soweit ist und wir in Abstimmung mit seiner Familie, ein würdiges Denkmal am Grazer Kunsthaus entstehen wird."
Landesrat Christopher Drexler betont die untrennbare Verbundenheit der Kulturhauptstadt Graz und des Kulturlandes Steiermark mit dem Namen Helmut Strobl: „Er war einer der herausragendsten Grazer Stadtpolitiker, einer der prägendsten steirischen Kulturpolitiker und ein Wegbereiter für zahlreiche Projekte, die heute als wahre Aushängeschilder das Antlitz unserer steirischen Landeshauptstadt prägen. Das Kunsthaus Graz, das er mitinitiiert hat, soll als einer dieser prägenden Orte um ein Denkmal bereichert werden, das den großen Politiker und Menschen Helmut Strobl ehrt. Es soll, passend zu seinem Wirken, über Grenzen hinausgedacht werden. Als zeitgenössisches Sinnbild für seine herausragenden Errungenschaften für Graz und die Steiermark."
Auswahl und Umsetzung der Siegerarbeit
Die eingereichten Projekte sollten im Allgemeinen öffentlich sicht- sowie erlebbar konzipiert werden und in ihrer Gestaltung keineswegs klassischen Denkmälern gleichen. Jene Arbeit, welche von einer Fachjury zum Siegerprojekt unter den Eingereichten gekürt wird, könnte so etwa am Vorplatz, im Foyer, an der Fassade oder andernorts am Gebäude des Kunsthaus installiert werden. Die Jury besteht aus Miša und Karin Strobl, dem Sohn und der Gattin des verstorbenen Helmut Strobl, Barbara Steiner und Katrin Bucher Trantow, Direktorin und Chefkuratorin des Kunsthauses Graz, Hemma Schmutz, Direktorin des Kunstmuseums Lentos in Linz und Katharina Hofmann-Sewera, Kuratorin bei „wir zeigen", Wien und Leitung Fundraising SOS Mitmensch.
Barbara Steiner und Katrin Bucher Trantow: „Im Sinne von Helmut Strobl richtet sich der Wettbewerb nicht nur eine Künstlerin oder einen Künstler sondern bittet fünf unterschiedliche Kunstschaffende um fünf verschiedene Visionen für eine öffentlich zugängliche Arbeit am Kunsthaus Graz. Diese kann und soll über die Grenzen des klassischen Denkmals hinausgedacht werden. Die Künstlerinnen und Künstler sind eingeladen den genauen Standort im Dialog mit uns und der Familie Strobl zu entwickeln."
Quelle: Stadt Graz