Salzburg: Ein Ort voller Rätsel im Zentrum von Zell am See
Foto: Land Salzburg/Sophie Huber-Lachner
Vorgestellt: Museum Vogtturm / Zeitreise durch die Geschichte der Pinzgauer Bezirkshauptstadt
(LK) Mitten im Zentrum von Zell am See ragt der mittelalterliche Vogtturm empor, über dessen Errichtung nur wenig bekannt ist. In seinem Inneren können sich Besucherinnen und Besucher auf Zeitreise durch die Geschichte der Stadtgemeinde und seiner Umgebung machen und dabei Objekte entdecken, die viele weitere Rätsel aufwerfen. Ein lohnendes Ziel – so wie viele andere – beim Museumswochenende am Muttertagswochenende.
Der Vogtturm ist, neben der Pfarrkirche, das älteste Bauwerk der Pinzgauer Bezirkshauptstadt. Wie alt er genau ist, liegt im Dunkeln. Im Dunkeln liegt auch, zu welchem Zweck er gebaut wurde. Im Inneren präsentiert ein Museum mögliche Erklärungen. Mysteriöse Fundstücke aus der Zeller Vergangenheit werfen für Besucherinnen und Besucher jedoch umgehend weitere Fragen auf, Spannung ist garantiert.
Zoll in Zell
Für Museumsleiter Erich Erker gibt es zwei Theorien zum ursprünglichen Zweck des mittelalterlichen Bauwerks: „Vielleicht wurde er von einem lokalen Adelsgeschlecht errichtet, um einen alten Handelsweg zu kontrollieren und jeder Händler, der vorbei wollte, musste dort Zoll zahlen. Möglich ist aber auch, dass es ein Fluchtturm für ein naheliegendes kleines Kloster, der Mönchszelle, war.“
Mittelalter bis Gegenwart
Was den exakten Zeitpunkt des Baus betrifft, gibt es ebenfalls nur wenig Anhaltspunkte: „Wir vermuten, dass der Vogtturm aus dem 12. Jahrhundert stammt. Das Alter kann man allerdings nicht aus schriftlichen Quellen herauslesen, sondern nur auf Grund der Bauform ermitteln“, so Erker. Gewissheit gibt es über die Gegenwart: „Im Sommer 2020 haben wir hier unser Museum neu eröffnet, um Geschichte, Kunst und Brauchtum aus der Region am Zeller See auf moderne Weise und erlebnisreich präsentieren“, so der Museumsleiter.
Zeitreise durch die Region
Geht man im Vogtturm von unten nach oben, so durchschreitet man auch - begleitet durch zahlreiche wertvolle Exponate – verschiedene Epochen von den ersten Spuren menschlicher Besiedlung über den Anziehungsort für österreichische Landschaftsmaler der Romantik bis zur modernen Tourismus- und Wirtschaftsregion am Zeller See.
Versteinert im Turm
In einem der Stockwerke findet sich eine römische Bronzeschale mit dem Abbild einer Medusa, einem Frauenkopf mit Schlangenhaaren, deren direkter Blick in die Augen laut der griechischen Mythologie unmittelbar versteinern lies. Wie die Bronzeschale den Weg nach Zell am See gefunden hat, ist eines der vielen ungelösten Rätsel, denen man im Vogtturm nachgehen kann.
Schwert aus der Salzach
Mysteriös bleibt auch, wie ein bronzezeitliches Schwert in der Nähe von Zell am See in die Salzach gelang. Dort wurde es von Kindern beim Angeln gefunden. Das perfekt erhaltene 3.000 Jahre alte Objekt zählt zu den wertvollsten Exponaten im Museum Vogtturm.
Tipp: Das Salzburger Museumswochenende
Das Museum Vogtturm wird am 14. Mai im Rahmen des Salzburger Museumswochenendes bei freiem Eintritt seine Türen öffnen. An diesem Muttertagswochenende ist der Zugang zu zahlreiche Museen in allen Bezirken kostenlos. Alle Informationen, teilnehmende Museen und die Tage mit freiem Eintritt im Überblick: www.museumswochenende.at
Quelle: Land Salzburg