Salzburg: Ein Stier für die Festung
Bronzeplastik von Arno Lehmann auf Hohensalzburg aufgestellt / Schenkung kehrt an Arbeitsort des Künstlers zurück
(HP) Das Salzburg Museum hat durch eine Schenkung aus Privatbesitz die Plastik „Der große Stier oder Mühe des Weges“ des Salzburger Künstlers Arno Lehmann erhalten. Die Bronzeplastik aus den 1950er-Jahren ist jetzt im Burghof der Festung Hohensalzburg aufgestellt worden. Der Künstler hatte über den Dächern der Stadt 1949 Atelier und Wohnung bezogen und dort sein Lebenswerk geschaffen.
Die Stierplatik auf der Festung Hohensalzburg ist enthüllt. Im Bild v.l. Bgm. Bernhard Auinger, LTP Brigitta Pallauf, Kunsthistoriker Nikolaus Schaffer, Mäzenin Trude Kaindl-Hönig, LH Wilfried Haslauer und Salzburg Museum-Direktor Martin Hochleitner.
„Der große Stier oder Mühe des Weges“ des Salzburger Künstlers Arno Lehmann gilt heute als bedeutende künstlerische Leistung des 20. Jahrhunderts mit besonderem Salzburgbezug. Das Werk kehrt nun an die Wirkungsstätte des Künstlers auf der Festung zurück.
Haslauer: „Symbolträchtiges Kunstwerk.“
Trotz der unbestrittenen Qualität seines künstlerischen Werks hatte es der bedeutende Keramiker, Bildhauer und Maler Arno Lehmann nicht immer leicht in seinem Leben. „Der Titel seiner Plastik ‚Der große Stier oder Mühe des Weges‘ hat somit auch viel Symbolik für die die Biografie des Künstlers, der sich so vielfältig in die Kunstgeschichte Salzburgs im 20. Jahrhundert eingeschrieben hat“, betonte Landeshauptmann Wilfried Haslauer und dankte im Namen des Landes Trude Kaindl-Hönig für ihre Initiative, auf der Festung Hohensalzburg an das Leben und Wirken von Arno Lehmann zu erinnern und dies durch eine Schenkung an das Salzburg Museum zu ermöglichen.
Pallauf: „Sichtbarer Zuwachs von Kulturerbe.“
Für den Salzburger Museumsverein ist die Schenkung ein besonderer Zuwachs in den Sammlungen des Salzburg Museum. „Wir waren als Verein gerne bereit, die Aufstellung der Plastik in der Festung zu unterstützen und damit auch einen Beitrag für die Erinnerung an Arno Lehmann zu leisten. So wird sie Teil des Kulturerbes Salzburgs und in Zukunft sicher sehr viele Menschen auf der Festung begeistern“, so Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf.
Von Berlin auf die Festung
Arno Lehmann, 1905 in Berlin geboren, schloss nach dem kurzen Zwischenspiel einer Banklehre das Studium an der Hochschule für angewandte Kunst in München ab. In einer eigenen Werkstatt stellte er Kleinplastiken und keramische Schmuckketten her. Als ein Bombentreffer des Zweiten Weltkrieges der Berliner Werkstatt und damit auch seine Lebensgrundlage vernichtete, setzte Lehmann einen Neuanfang in Österreich und bezog über Vermittlung von Landeshauptmann Josef Rehrl sowohl Wohnung als auch Atelier in den Räumen der Salzburger Festung. Das Land Salzburg hat 2020 seinen mit 7.000 Euro dotierten Keramik-Kunstpreis in Arno-Lehmann-Preis umbenannt.
Quelle: Land Salzburg