Ein Zeichen jüdischen Lebens in Graz
Ein mobiles Gebetshaus wurde am Hauptplatz eröffnet.
Was ist das? Viele Menschen bleiben seit gestern am Hauptplatz stehen und betrachten ein sternförmiges Objekt. In den Abendstunden wurde das "Geheimnis" gelüftet und das mobile Gebetshaus offiziell eröffnet. Es handelt sich dabei um ein Kunstwerk von Oskar Stocker und Luis Rivera im Rahmen des Kulturjahres. Im Rahmen einer Feierstunde wurde es in Anwesenheit von Bürgermeister Siegfried Nagl, zahlreichen VertreterInnen der Stadt- und Landespolitik sowie des Präsidenten der Jüdischen Gemeinde Graz, Elie Rosen, seiner temporären Bestimmung übergeben.
Eine begehbare Skulptur mit dem Grundriss eines Davidsterns, die sich außen mit Monitoren versehen der Stadt als Mahnmal zuwendet. Doch das Bethaus ist viel mehr, es ist auch ein deutlich sichtbares Zeichen des jüdischen Lebens in Graz. Die Künstler erklärten den Unterschied zur Synagoge in Gries: "Wir wollten direkt im Herzen der Stadt präsent sein, auf Zeit und in dieser findet auch keine andere Veranstaltung vor Ort statt."
Präsident Rosen, der das Kunstprojekt mitinitiiert hatte verriet bei der Eröffnung wohin dessen Reise nach der Station Graz-Hauptplatz gehen soll: "Ljubljana steht auf der Route und anschließend alle weiteren Partnerstädte von Graz."
Bürgermeister Siegfried Nagl zeigte sich von der Notwendigkeit "sprechender" Kunst überzeugt: "Kunst muss wachrütteln, mahnen sowie erinnern und versöhnen. Ich freue mich über dieses Projekt ganz besonders. Etwas Vergleichbares gab es am Hauptplatz wohl noch nie."
Quelle: Stadt Graz