Innsbruck: Eine echte deutsche Tirolerin
Foto: M. Freinhofer
Ilse Plank feierte ihren 100. Geburtstag
(IKM) „Herrlich, einfach herrlich, dass ich so etwas noch erlebe“, zeigte sich die lebensfrohe 100-jährige Ilse Plank begeistert und strahlte über das ganze Gesicht, als Vizebürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc zu ihren Ehren mit einem Blumenstrauß und den besten Glückwünschen der Stadt Innsbruck ins Zimmer trat. Frau Plank verweilt derzeit aus gesundheitlichen Gründen im Krankenhaus Natters, dies tat ihrer guten Laune und sichtlichen Freude über den Besuch aber keinen Abbruch. Die gebürtige Deutsche ließ es sich auch nicht nehmen, sich für diesen besonderen Anlass entsprechend in Schale zu werfen.
Dass hier jemand kürzlich den 100. Geburtstag feierte, war offenkundig: Die Zimmertüre war festlich geschmückt und auch im Krankenzimmer hatte die Belegschaft eine kleine Überraschung vorbereitet und den Raum mit vielen Luftballons dekoriert. „Sogar ein Geburtstagsständchen wurde für mich gesungen“, erzählte die Jubilarin ganz stolz. „So toll geschmückt mit bunten Ballons und Verzierungen, das habe ich selten gesehen. Ich wünsche Ihnen das Beste zum Geburtstag und natürlich viel Gesundheit“, freute sich Vizebürgermeister Anzengruber.
An der Grenze vereint
„Es war insgesamt eine verrückte Zeit, aber trotzdem schön“, blickt die rüstige Dame zufrieden auf ihr Leben zurück. Ihren späteren Ehemann lernte sie in einem Café in ihrer Heimat Leverkusen kennen. Er selbst stammte aus Innsbruck und war lange in Kriegsgefangenschaft. Erst danach fand ein Wiedersehen an der Grenze in Kufstein statt. Dafür organisierte sie in der Zentrale der französischen Militärverwaltung im besetzten Deutschland eine Erlaubnis, um in die französische Besatzungszone nach Tirol einreisen zu dürfen, damit sie ihren zukünftigen Gatten treffen konnte. Die Liebe wuchs und die beiden verbrachten mit ihrem gemeinsamen Sohn die ersten Jahre in Landeck, wo ihr Mann eine Stelle beim Finanzamt innehatte. Ihr Schwiegervater war ebenfalls beim Finanzamt in Innsbruck angestellt, erst nach seiner Pensionierung konnte die Familie in die Landeshauptstadt. Frau Plank erzählte, dass früher Vater und Sohn nicht gleichzeitig für den Fiskus an einer Örtlichkeit arbeiten durften. Im Jahr 1963 zogen sie in die ehemalige Wohnung der Schwiegereltern nach Pradl. „Mein Sohn hatte natürlich früher Tiroler Dialekt gesprochen, mittlerweile lebt er aber in Hannover. Ich verstehe zwar alles, aber selbst Mundart sprechen war nie meins, das passte einfach nicht. Ich bin halt eine echte deutsche Tirolerin“, schmunzelt das Geburtstagskind. „Liebe Frau Plank, es war sehr schön Sie kennengelernt zu haben. Ich hoffe, wir sehen uns wieder“, verabschiedete sich der Vizebürgermeister bei der Seniorin und diese erwiderte: „Ich mache weiter und bleibe optimistisch.“ MF
Quelle: Stadt Innsbruck