Innsbruck: Einmal um die ganze Welt
Foto: M. Freinhofer
Weltenbummler Simon Ebner feiert 100. Geburtstag
Da staunte Vizebürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc nicht schlecht, als er zum 100. Geburtstag Simon Ebner in seiner Wohnung in Amras besuchte, um ihm im Namen der Stadt Innsbruck herzlich zu gratulieren. Noch selbstständig, rüstig und munter lebt der Jubilar in den eigenen vier Wänden und wird im Alltag von Nichte Andrea und ihrem Gatten Josef unterstützt. „Ich freue mich Ihnen zum runden Geburtstag persönlich die besten Glückwünsche überbringen zu dürfen und wünsche Ihnen viel Gesundheit und weiterhin so viel Lebensenergie“, freut sich Vizebürgermeister Anzengruber auf geselligen Austausch mit dem Jubilar und seiner Familie. Seit 1968 lebt Simon Ebner in seiner Wohnung im Stadtteil Amras. Das Plaudern über die Menschen in Innsbruck, die alten Erinnerungen und die noch bestehenden Betriebe rund um Amras bereitet dem Geburtstagskind an seinem Ehrentag eine Freude. „Ich bin zufrieden mit meinem Leben und das nette Zusammensitzen an so einem Tag wie heute ist doch was Schönes“, bedankt sich der Junggebliebene über den Besuch.
„Bin ein solider Bursch“
Herr Ebner wuchs in Rettenschöss, einer kleinen Gemeinde im Bezirk Kufstein auf. Bis zum sechsten Lebensjahr lebte er auf einer Alm, erst danach kam er im Volksschulalter mit seinen Eltern nach Innsbruck. Bereits mit jungen 17 Jahren wurde er im Zweiten Weltkrieg in den Wehrdienst eingezogen und diente fünf Jahre in der Luftwaffe. Im Jahr 1953 gründete Simon Ebner eine Schlosserei in den Viaduktbögen, die unter anderem viele Aufträge für die Eisenbahn aber auch die Stadt Innsbruck abwickelte. Später betrieb er mit seiner Gattin ebenso einen Styroporhandel.
Mit seiner Ehefrau, die im Jahr 2002 verstarb, teilte der Senior eine große Leidenschaft: das Reisen in „aller Herren Länder“. Nach dem Krieg erkundeten sie den afrikanischen Kontinent, Indien, China, Bali und unzählige europäische Länder. „Meine Frau ist leider zu früh verstorben, wir hätten noch viel vorgehabt“, betont der Amraser. Für Herrn Ebner war auch das Feiern nie vorrangig, „ich hab‘ viel gearbeitet, bin ein solider Bursch.“ So war er etwa als Prüfer bei Lehrabschlussprüfungen und für Fachkräfte im Berufszweig Schlosser an der Wirtschaftskammer tätig. Auch die Eltern waren tüchtig, sie führten in der Amraser Straße von 1932 bis Mitte der 1970er-Jahre das Wirtshaus Pradlerhof.
Der im Jahr 1923 Geborene hält sich vor allem mit Lesen geistig fit. „Oftmals auch mehrere Bücher gleichzeitig. Es kann auch eine Lektüre über den kanadischen Popsänger Justin Bieber dabei sein, um zu verstehen, wie die Jungen so ticken“, erzählt der Ehemann der Nichte schmunzelnd. Erst ab 19.00 Uhr wird dann gerne das Fernsehgerät eingeschaltet, um sich über die aktuellen Geschehnisse in Tirol und der ganzen Welt zu informieren. MF
Quelle: Stadt Innsbruck