Kärnten: Einspieler-Begegnungszentrum eröffnet

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Amt d. Kärntner Landesregierung - Symbolbild
© LPD Kärnten
11 Jul 12:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

BP Van der Bellen und LH Kaiser bei Eröffnungsfeier - Beide unterstrichen die wichtige Bedeutung der Zweisprachigkeit

Klagenfurt (LPD). Begleitet von traditionellen Böller-Schüssen, begrüßten Sonya Feinig, Bürgermeisterin der Gemeinde Feistritz/Rosental, und Hoher Repräsentant Valentin Inzko, zur Eröffnung des Einspieler-Begegnungszentrums heute, Freitag, Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit seiner Ehefrau Doris Schmidauer sowie Landeshauptmann Peter Kaiser und dessen Partnerin Uli Wehr. Unter den weiteren Ehrengästen befanden sich Generalkonsul Anton Novak, Botschafterin Elisabeth Ellison-Kramer, die ehemalige Außenministerin Ursula Plassnik, Superintendent Manfred Sauer sowie Burgtheater-Direktor Martin Kušej.

Ganz gerührt vom herzlichen Empfang zeigte sich Van der Bellen. Zu den freundlichen Worten und Willkommensgeschenken meinte der Bundespräsident launig: „Das habe ich gar nicht verdient.“ Sprache und damit besonders die Zweisprachigkeit seien große Geschenke. Mit der Zweisprachigkeit von Anfang an konfrontiert – die Eltern stammen aus Russland – bedauere er immer noch, die russische Sprache nie erlernt zu haben. „Es freut mich, die gemeinsame Entwicklung in Kärnten zu beobachten. Und die hat lange vor der Ortstafellösung begonnen“, ist sich Van der Bellen sicher. Es sei wichtig, die Geschichte nicht zu vergessen. Die Begegnung mit den beiden in der Nazizeit ausgesiedelten Schwestern Maria (Mitzi), geborene Lapusch (94) und Caecilia (Cilli), geborene Lapusch (84) nutzte er, um ihren Erzählungen aus der Kriegszeit zuzuhören. „Es ist wichtig, mit Menschen zu sprechen, die diese Zeit miterlebt haben. Was sie zu erzählen haben, können Bücher nicht ersetzen“, ist sich Van der Bellen sicher.

Was er in den vergangenen Tagen erlebt und gesehen hat, fasste Kaiser mit folgenden Worten zusammen: „Die Feiern zur Unabhängigkeit Sloweniens, Ausstellungseröffnungen und andere Veranstaltungen haben eindrucksvoll dargestellt, dass hier Kulturen miteinander verbunden werden. Das ist es auch, was Kultur ist – eine gemeinsam entwickelte Identität.“ Für Kärnten wünsche er sich, dass die Menschen einander auch in Zukunft zuhören, aufeinander zugehen und einander auch in schwierigen Zeiten die Hände reichen. „Wir alle sind Aktivistinnen und Aktivisten in unserem gemeinsamen Kärnten“, betonte der Landeshauptmann.

Einen Umriss slowenisch-kärntnerischer Geschichte gab Inzko in seiner Begrüßungsrede. Zudem bedankte er sich bei den Anrainerinnen und Anrainern, die sich in der fünfjährigen Bauzeit als sehr geduldig erwiesen haben. Nachdem das Dorfgasthaus, in dessen Saal bis dahin alle Feierlichkeiten stattgefunden hatten, geschlossen wurde, hatte er kurzherhand den Bau „eines eigenen Saals“ beschlossen. Dieser solle jetzt nicht nur ein Ort der Begegnung zwischen Menschen sondern auch zwischen Kulturen sein.

Feinig nutzte die Gelegenheit um den hohen Besucherinnen und Besuchern die Geschichte und vor allem die Vorzüge ihrer Gemeinde näher zu bringen.

Kušej versicherte: „Ich nehme die Rolle des zweisprachigen Burgtheater-Direktors gerne an, auch wenn es nicht immer einfach ist.“ Man sei immer noch mit Anfeindungen konfrontiert. Er ist sich aber sicher: „In der Zusammenarbeit werden die Kärntner Slowenen noch sehr weit kommen.“



Quelle: Land Kärnten



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