Graz: Eintrag ins Goldene Buch der Stadt - Weltmusiker Hubert von Goisern
Am 17. August 2023 war der Künstler zu Gast im Grazer Rathaus.
Zum Auftakt seines ersten Konzerts am 16. August 2023 prasselte der Regen auf die rund 2.500 Zuschaur:innen am Karmeliterplatz. Der Stimmung tat das keinen Abbruch und so erlebte Graz einen unvergesslichen Abend mit Weltmusiker Hubert von Goisern. Dementsprechend beschwingt kam der Künstler auf Einladung von Bürgermeisterin Elke Kahr am nächsten Tag ins Grazer Rathaus, wo er sich anlässlich seiner "Neue Zeiten Alte Zeichen"-Tour im Stadtsenatssaal ins Goldene Buch der Stadt eintrug.
"Heast as nit...?", schrieb Hubert von Goistern dann in Anlehnung an einen seiner wohl bekanntesten Songs unter den Namen. Und: "Es war immer ein Fest, in Graz zu spielen." Er habe nur Gutes über die Kulturinitiativen der Stadt gehört, betonte der Künstler. Die Bürgermeisterin strich unter anderem den "offenen Blick von Kulturschaffenden der heimischen Szene" hervor. Künstlerisch dockte Hubert Achleitner, der am 17. Novemver 1952 in Bad Goisern geboren wurde, zuletzt im April 2022 im Stefaniensaal an ("Der Saal ist traumhaft"), bespielte in den Jahren zuvor unter anderem das Orpheum, die Listhalle und die Messe Graz.
Lange, bevor er eine musikalische Laufbahn einschlug, machte der Oberösterreicher eine Lehre zum Chemielaboranten in Graz, lernte Gitarre und zog durch die Welt. Über die traditionelle Musik der jeweiligen Länder, etwa Südafrika, Kanada und die Philippinen, fand er zu seinem eigenen musikalischen Stil, verband die Volksmusik der Heimat mit traditionellen Elementen anderer Kulturen.
Während Hubert von Goisern von 1983 bis '94 in Wien Elektroakustik und experimentelle Musik studierte, verdiente er sich sein Geld als freier Musiker und Komponist. Mit Wolfgang Staribacher trat er unter dem Namen „Alpinkatzen" auf. 1988 veröffentlichte der Künstler die erste Schallplatte „Alpine Lawine".
Der Durchbruch gelang 1992 mit dem Album „Aufgeigen stått niederschiassen" mit Liedern wie „Heast es nit", „Weit, weit weg" und „Koa Hiatamadl". Die Band tourte im In- und Ausland (Paris, Texas, New York). Am 1. November 1994 spielten Hubert von Goisern und die Alpinkatzen ihr letztes Konzert.
Sein Schauspieldebut gab der Künstler 1995 im TV-Film „Hölleisengretl", komponierte mit Norbert Schneider die Filmmusik für Joseph Vilsmaiers Kinofilm „Schlafes Bruder" und holte sich später Inspirationen in Tibet und Ostafrika. Das Album „Fön" (2000) und das Album „Trad" (2001, eine Sammlung von österreichischen Volksliedern) wurden mit dem österreichischen Amadeus-Musikpreis ausgezeichnet.
Drei Jahre lang tourte er unter anderem mit einem zur Bühne umgebauten Frachtschiff durch die Länder Europas. Er selbst sei ein Segler, sagte der Künstler im Rahmen der Eintragung ins Goldene Buch. Sein Motto sei es immer gewesen "gegen den Wind zu segeln". Nun dürfen sich seine Fans auf zwei weitere - seit Monaten ausverkaufte - Konzerte in Graz freuen, bevor die Tour im Septemebr in Hallstatt und Sankt Margarethen zu Ende geht. Danach will sich der Künstler eine Ruhepause gönnen.
Zum KulturpreisHubert von Goisern© Stadt Graz/Fischer
Der Hubert von Goisern Kulturpreis zur Förderung von Talent und Beharrlichkeit wird für außerordentliches Engagement und Leistungen im Bereich Musik vergeben. Zur Unterstützung inspirierter und inspirierender Menschen sowie zur Förderung innovativer Lösungen und Ideen, die dem Gemeinwohl zugutekommen. Die Auszeichnung ist mit jährlich 15.000 Euro dotiert und bis 2024 ausgelobt. "Ich selbst wurde in meinen mittellosen Anfangszeiten von vielen Leuten unterstützt. Und diese Leute taten das, weil sie an das glaubten, was ich mache. So will ich das auch halten: Mit dem Preis will ich Menschen unterstützen, die sich künstlerisch auf eine Art und Weise mit der Welt auseinandersetzen, die ich für spannend und wichtig halte. Ich bin in der privilegierten Lage, so etwas tun zu können."
Quelle: Stadt Graz